Focke Wulf Fw 189A-1 "Night Fighter"

MPM 72529 - 1/72

Vorbild: : Schon 1937 suchte das RLM (Reichsluftfahrtministerium) ein Ablösemuster für die veraltenden He 46 Aufklärer. Zwar hatte Henschel mit der Hs 126 ein Ablösemuster in Arbeit, jedoch war das nicht der erhoffte große Schritt nach vorn. So gingen Ausschreibungsunterlagen an Arado (Ar 198), Blohm & Voss (Bv 141) und Focke Wulf. Der Konstrukteur dieses Flugzeuges war Kurt Tank. Er versah den Entwurf mit zwei 465 PS Argus As 410A Triebwerken. Als Doppelrumpfflugzeug war die Fw 189 ähnlich unkonventionell wie die asymmetrische Bv 141.



Im Juli 1938 konnte Kurt Tank schon mit der Fw 189 zum Erstflug starten. Insgesamt war die Konstruktion ein Erfolg. Das konnte man von der Schlachtflugzeugversion allerdings nicht behaupten. Die war ein Fehlschlag und so setzte sich die Hs 129 durch. 1944 wurden einige Fw 189A-1 mit Radargeräten und Schrägbewaffnung für die Nachtjagd ausgerüstet. Das Vorbildmaterial ist speziell zu diesem Thema nicht gerade als üppig zu bezeichnen.



Bausatz: Die Auswahl an Fw 189-Bausätzen war nicht gerade groß, als MPM vor einigen Jahren auch in 1/72 diesen Flugzeugtyp in mehreren Versionen herausbrachte. Es gab nur die Uraltbausätze von Airfix und Aoshima. Die erste Auflage erschien noch unter dem Label Condor. Der Grundbausatz wurde auch bei Italeri verkauft. Es gab noch die 189B und 189 V6 und einen aufgewerteten Fw 189A-Bausatz.



Dieser Bausatz ist eine Kombination der bisherigen Teile mit speziell für diese Version entwickelten. So gibt es eine kleine Fotoätzteilplatine, die neben Antennen auch Sitzgurte enthält. Resinteile gibt es für die Schrägbewaffnung und für die Flammendämpfer der Auspuffanlage. Damit ist für das Cockpit schon eine ordentliche Grundlage da. Das hauseigene Unternehmen CMK bietet jeweils ein Set für Innen und Außen an. Von eduard gibt es ein Maskenset, welches man bei dieser großen Spritzgussglaskanzel nur empfehlen kann. Aufgrund der außergewöhnlichen Form des Originals ist der Bausatz nicht unbedingt für Anfänger geeignet. Das gilt insbesondere für die Leitwerkskonstruktion, die an die Tragfläche anzupassen ist. Bauanleitung und Decals sind in Ordnung. Die Farbangaben sind für Gunze.

Bemalungen:

  1. Fw 189A-1 W7+WM, I./NJG 100, Rumänien 1944;
  2. Fw 189A-1 W7+CB, NJG 100.

Fazit: Gute Idee und dank MPM gut umgesetzt.

Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler u.a. bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Für Privatkunden ist das Modell im örtlichen Modellbaufachgeschäft erhältlich.

Literatur:

Die deutsche Luftfahrt Bd. 1, Kurt Tank-Konstrukteur und Testpilot bei Focke-Wulf, Wolfgang Wagner, Bernard & Graefe Verlag 1980, ISBN 3-7637-5271-4;
Focke-Wulf Fw 189, Pavel Kucera, Dénes Bernád, Stefan Androvic, MBI 1996, ISBN 80-902180-6-7;
Focke-Wulf Fw 189 in action, Aircraft Number 142, George Punka, squadron/signal publications 1993, ISBN 0-89747-310-8;
Deutsche Nahaufklärer 1930-1945, Waffenarsenal Band 115, Manfred Griehl, PODZUN-PALLAS-VERLAG 1989, ISBN 3-7909-0358-2.

Volker Helms, Godern (Februar 2007)