Vorbild: Ab den Beginn der 1960er Jahre entstand in Zusammenarbeit mit Morovan bei LET als Auftragsarbeit für den RGW in der CSSR ein Agrarflugzeug. Als Ergebnis entstand eine Tiefdecker mit einem Sternmotor Avia M-462RF mit 310 PS und am 29. Juni 1963 hatte der Prototyp XZ-37 seinen ersten Flug.
Bis zum Ende der 1970er Jahre wurde die Z-37A in zwei Varianten in 631 Exemplare gebaut. Davon waren 27 Schulflugzeuge als Z-37A-2. Die Z-37A konnte flüssige und pulverförmige Stoffe mittels Schleuderrad ausbringen. In der DDR wurden bei der Interflug 243 Z-37 in unterschiedlichen Varianten eingesetzt. Natürlich wurde das Flugzeug auch fleißig exportiert. So gingen die Hummel u.a. nach Bulgarien, Finnland, Großbritannien, Jugoslawien, Polen und Ungarn.
Nach dem Ende der Serienproduktion beschäftigte sich der Hersteller mit PTL-Varianten und so flog am 06. September 1981 eine XZ-37T mit Walter M601B(691 Wellen-PS) erstmals. Ab 1983 wurden bei Moravan 42 als Z-37T Agro-Turbo gebaut.
Bausatz: Anfang der Jahres erfuhr ich erstmals von diesen spannenden Projekt von Matthias Conrad in 1/48. Bisher war er ja als Konstrukteur von militärischen Fahrzeugen in 1/72 bekannt. So ist diese attraktive Schüttbox sehr voll mit Bauteilen. Insgesamt findet man acht hellgraue Spritzlinge mit 97 Teilen, ein klarer Spritzling mit acht Teilen, ein großer und ein kleiner Decalbogen, Vinylmasken und die mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung.
Der Formenbau und die Abspritzung der ersten 100 Bausätze erfolgte in China. Hier wurde sehr aufwendig die Form für das jetzige Ergebnis optimiert. So gibt es eine sehr realistische Oberfläche die die charakteristischen Merkmale der Z-37 wiedergibt. Selbst feine erhabene Nietenstrukturen findet man hier. Die Auswerkermarken sind nur an nichtsichtbaren Stellen zu finden. Man merkt mit was für eine Detailliebe der Konstrukteur hier hatte!
Der Bau beginnt mit dem Rumpfinneren. So kann man die Sitze für Piloten und Mechaniker bemalen. Selbst die Sitzgurte gibt es hier sehr fein nachgebildet. Klar ist natürlich, dass es hier auch den großen Behälter für die auszubringenden Stoffe gibt. Eine Augenweide sind die aus Kunststoff hier gelieferten Seitenkonsolen. Hier gibt es wunderschöne kleine Hebel und Schalter. Das alles mur nur noch ordentlich mit Farbe versehen werden. Für das Instrumentenbrett gibt es tolle Instrumentendecals.
Die beiden Rumpfhälften sind klassisch aufgeteilt. Allerdings gibt es noch eine Rumpfoberteil mit dem der Bereich über dem Streubehälter bis zum Cockpit abgedeckt wird. Bevor die dreiteilige Tragfläche zusammengebaut wird müssen noch paar Löcher für optionale Teile angebracht werden. Klar hier gibt es nicht nur die Schleuderradanlage sondern auch die beiden Zusatztanks die beim Original für Überführungen genutzt werden. Sehr realistisch ist die charakteristische Oberfläche der Tragfläche nachgebildet worden. Bei den Landeklappen und beim Höhenleitwerk gibt es auch scharfe Hinterkanten.
Bei der Motorverkleidung gibt es zwei Optionen. In der DDR ließ man teilweise die Jalousie weg und der Motor war sichtbar. Die Luftschraube ist aus einem Stück und wir nur noch mit einer Abdeckung versehen.
MACO hat die Klarsichtteile wirklich sehr realistisch nachgebildet. Es gibt auch die charakteristisch gewölbten Seitenfenster. Optional findet man auch hier die Teile für die frühe Z-37 mit dem Fenster direkt hinterm Cockpit auf der Backbordseite. Die Vinylmasken zum Abkleben gibt hier im Bausatz gleich mit dazu. Für den Blendschutz gibt es zwei verschiedene Decals.
Das Fahrwerk und die Streueinrichtung sind sehr detailliert. Die Schutzbleche gibt es einzeln und die Hauptfahrwerksräder werden aus zwei Hälften zusammengesetzt. Alternativteile findet man bei der Streueinrichtung. Wer diese nicht anbauen möchte, der findet auch eine Abdeckplatte. Das die Rückspiegel als letzte Bauteile angebaut werden, das sei noch zuletzt erwähnt.
Bemalungsvarianten:
Fazit: In 1/48 liefert MACO die ultimative Z-37 für den fortgeschrittenen Modellbauer. Schon aus der Kiste kann ein wunderschön detailliertes Modell entstehen. Sehr empfehlenswert!
Volker Helms, Godern (Dezember 2020)