Letov S.328 - Luftwaffe

kopro 73191 Spritzguss 1/72

Vorbild: Die Letov S.328 entstand aufgrund von Wünschen Finnlands, nachdem man den Finnen die Vorgängerversion Letov S.228 vorgeführt hatte. Die neue Maschine wurde mit dem Bristol Pegasus-Sternmotor ausgestattet. Der Erstflug war am 19. Juni 1933. Das Geschäft mit Finnland zerschlug sich und so wurde das Flugzeug den eigenen tschechoslowakischen Luftstreitkräften angeboten. Ende 1934 wurden die ersten 62 Exemplare ausgeliefert.



Schließlich belief sich die Bestellung auf 412 Letov S.328, die in sieben Losen geliefert wurden. Ab dem fünften Los kam ein leistungsstärkerer Walter Pegasus-Sternmotor mit immerhin 730 PS zum Einsatz. Bei den Luftstreitkräften der CSR wurde die S.328 als Kampfflugzeug eingesetzt. Bei der Besetzung der Rest-Tschechei im März 1939 lief die Produktion bei Letov noch. Die unabhängige Slowakei übernahm die auf ihrem Boden befindlichen Flugzeuge. Weitere Exemplare kamen von deutscher Seite hinzu. Bulgarien erhielt auch einige S.328 aus deutschen Beständen. Bei der Luftwaffe kam die S.328 als Trainer zum Einsatz. Die letzten slowakischen S.328 wurden während des Nationalaufstandes 1944 eingesetzt.

Bausatz: Der Bausatz der Letov S.328 stammt aus den frühen 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts und wurde damals unter dem Label "KP" angeboten. Der Bausatz enthielt damals auch noch eine Schwimmervariante. Vor 40 Jahren hatte ich den Kit schnell zusammengeklebt und mit Farbe versehen... Kopro legte vor einiger Zeit die älteren Bausätze mit neuer Verpackung wieder auf. In diesem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt drei graue Spritzlinge mit 55 Bauteilen, sechs Klarsichtteile, einem Ständer, ein Decalbogen, die mehrfarbige Bemalungsanleitung und die neugestaltete Bauanleitung.

Die Bauteile haben zum Teil ein wenig Grat, der aber für die meisten Modellbauer kein Problem darstellen dürfte. Mir gefällt heute noch die gelungene, wenn auch erbabene, Struktur der Hauptbauteile. Weiterhin sind die Hinterkanten der Tragflächen durch die Konstruktion schön dünn und trotzdem ist das Profil vorbildgerecht. Sinkstellen gibt es trotzdem nicht. Das spricht für die Qualität des Formenbaus von vor 40 Jahren!



Das Cockpit entsteht aus neun Teilen. Die strukturierten Instrumentenbretter müssen bemalt werden. Von ExtraTech gab es ein Fotoätzteilset und damit kann man das Cockpit gut vervollständigen. Der Sternmotor entsteht aus zwei Teilen und sieht recht ordentlich aus. Die Zweiblattluftschraube ist einteilig. Für den weiteren Zusammenbau sollte man sich ein wenig Zeit lassen. Der Aufbau der oberen Tragfläche erfordert ein wenig Geschick. Die Streben müssen alle versäubert werden. Hier kann ein jeder Modellbauer selbst entscheiden, ob er die durch selbstangefertigte Teile ersetzt. Einen Plan für die Verspannung gibt es leider nicht.

Die Halterungen der Bomben sind an diese anmodelliert. Bei einer deutschen Maschine sollten die vorhandenen Bohrungen verschlossen werden. Toll gemacht in meinem Bausatz sind die mehrfarbigen Bemalungsanleitungen im Format A4. Hier gibt es auch Farbhinweise für die Systeme von Humbrol, Agama und Federal Standard. Der Decalbogen wurde ohne Versatz bei Aviprint gedruckt.

Bemalungen:

Fazit: Dieser Bausatz ist noch immer eine Empfehlung wert. Leider gibt es keinen vernünftigen Vertrieb von kopro als Unternehmen von AIRmolds in Deutschland.

Volker Helms, Godern (Juli 2013)