Vorbild: Die Suchoi Su-22M4 ist die letzte Entwicklungsstufe der Reihe von Jagdbombenflugzeugen, die mit der Entwicklung des Jagdflugzeuges Su-7 begann. Der einstrahlige Jagdbomber Su-17M4 hat schwenkbare Außenflügel. Dadurch wurde die Start- und Landegeschwindigkeit verringert und es konnten kleinere Flugflächen genutzt werden.
Bei der NATO besaß die Su-22M4 die Code-Bezeichnung "Fitter-K" und intern hieß sie bei Suchoi S-54. Sie war eine für den Hochgeschwindigkeitstiefflug konzipierte Variante. Diese besaß einen starren Lufteinlaufkonus, eine Laserentfernungsmesser sowie einen gleichartigen Zietmarkierer. Es wurde ein K-36DM-Schleudersitz eingebaut. Angetrieben wurde die Su-22M4 vom Ljulka AL-21F-3 Strahltriebwerk. Die Produktion lief von 1981 bis 1988. In der DDR wurden bei den Luftstreitkräften und den Marinefliegern 48 Exemplare dieses einsitzigen Jagdbombers eingesetzt.
Bausatz: Die Suchoi Su-22M4 im Maßstab 1/72 ist aktuell recht einzigartig auf dem Markt. Es erschienen in den 1990er Jahren unter dem Label Bilek nicht nur diese einsitzige Variante sondern auch der Doppelsitzer UM3. Auch Italeri hatte diese Bausätze unterm eigenen Label im Angebot. Nun hat man in Prag diese Formen wieder ausgegraben und bietet hier den Einsitzer in verschiedenen Kartons unter dem Label Kovozavody Prostejov im Angebot. So gibt es hier einen attraktiven Stülpkarton mit einer modernen aber etwas zu kleinen Bauanleitung.
Die Spritzgussteile sind unverändert aus den damaligen Formen und es gibt eine leicht raue Oberfläche. Daher genügen einige Details nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Das sieht man insbesondere am Bugfahrwerk. Weiterhin sind einige Angüsse recht grob.
Der Schleudersitz wird aus drei Teilen zusammengesetzt und wirkt etwas einfach. Mit den beiliegenden paar Gurten(drei Decals) lässt sich das ändern oder man besorgt man sich einen K-36 aus dem Zubehörsektor. Das Instrumentenbrett soll bemalt werden. Die Cockpitwanne besitz einige erhabene Strukturen auf den Seitenpanelen. Im Konus des Lufteinlaufes sollen 20 Gramm Gegengewicht eingebaut werden. Das sollte man keineswegs übersehen.
In die beiden Rumpfhälften wird dann auch der Luftauslass eingeklebt. Der ist etwas einfach. Die Konstruktion der Tragfläche ist sehr gut gelöst. Es gibt hier, wie auch beim Höhenleitwerk, scharfe Hinterkanten bei den Rudern. Das Fahrwerk ist etwas einfach und auch die Räder könnten einen detaillierteren Ersatz gebrauchen. Dafür gibt es auch ein paar Optionen, die an den Pylonen befestigt werden können. So sind des die Zusatztanks, Raketenstarter und R-60. Die Cockpitverglasung ist zweiteilig und somit kann das Cockpit auch offen bleiben.
Die Bemalungsanleitung befindet sich auf der Rückseite des Kartons. Man bezieht sich auf die Farben von Humbrol und Agama. Der kleine Decalbogen ist tadellos gedruckt und enthält die nötigsten Wartungshinweise.
Bemalungen:
Fazit: Diese Suchoi Su-22M4 ist eine willkommene Wiederauflage im neuem Kleid. Allerdings passt nur zeitlich eine Bemalungsvariante zeitlich in den Titel. Anfänger können hieraus auch ein ordentliches Modell zaubern und der Fortgeschrittene hat eine Grundlage. Sehr empfehlenswert.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei AZmodel.
Literatur (Auswahl):
Famous Russian Aircraft Sukhoi Su-7/Su-17 Yefim Gordon und Dmitriy Komissarov Midland Publishing 2011 ISBN 978-85780-345-7. |
Volker Helms, Godern (September 2020)