Sopwith "Scooter" Monoplane No. 1

Kovozávody Prostejov KPM0165 - 1/72

Vorbild: Die Sopwith "Scooter" war eine Sopwith "Camel" ohne die unteren Tragflächen. Also, aus einem Doppeldecker, wurde ein Hochdecker konstruiert, ohne dass es einen großen Aufwand für eine Neukonstruktion des gesamten Flugzeuges bedurft hätte. Die obere Tragfläche wurde aber für diesen Typ neu entworfen. Das Hauptmerkmal ist deren auffällige Pfeilung. Auf dem Flügel wurde zudem noch eine pyramidenförmige Verstrebung angebracht, um die Sicherungskabel, oder "RAF" Drähte zu fixieren. Diese sollten der Tragfläche zusätzliche Stabilität geben. Verspannt wurde der Flügel auch nach unten zum Rumpf hin. Die "Scooters" erhielten zum Antrieb einen 130 hp (97KW.) Clerget 9B Neunzylinder Rotationssternmotor. Eine Bewaffnung und die Eingliederung in die britische Luftwaffe, war erst bei dem Nachfolgemuster Sopwith "Swallow" vorgesehen. Die "Scooter" hatte ihren ersten Testflug im Jahre 1918. Weitere Erprobungen als Eindecker Jagdflugzeug folgten. Im April 1921 kaufte Harry Hawker eine Sopwith "Scooter", und flog diese bis zu seinem Tod im Juli desselben Jahres. Die Maschine wurde danach eingelagert und 1925 wieder in Betrieb genommen, wo sie das Publikum auf Flugschauen mit akrobatischen Kunststücken in Atem hielt.

Bausatz: Die "Scooter" ist aus neuer Form. In dem attraktiven Faltkarton befindet sich ein Spritzrahmen mit insgesamt 41 Bauteilen aus grauen Kunststoff. Interessant ist, dass die Teile für die "Swallow" sich ebenfalls an den Rahmen befinden. Die "Scooter" war ja im Prinzip ein Versuchsflugzeug. Die Teile sind in Short-Run Manier gefertigt. Die Strukturen an Rumpf und Tragfläche sowie Leitwerk sind hervorragend gelungen. Mit einem scharfen Skalpell lassen sich die Ruder an dem Leitwerk anritzen, so dass sich diese in angelenkter Position darstellen lassen. Die Querruder liegen separat bei. Das Cockpit geht für den Maßstab und die Einsicht in die kleine Öffnung in Ordnung. Der Windschutz muss selbst angefertigt werden. Ebenfalls sollten die kleinen Ruderhörner für das Leitwerk und die Querruder angefertigt werden.

Bemalung: Die Hauptattraktivität der kleinen Maschine entwickelt sich aus den drei Bemalungsvorschlägen, welche auf der Rückseite des Kartons prangen. Die Rote "Scooter" ist die besagte Maschine von Harry Hawker, Mai 1921. Das gelbe Flugzeug flog 1926 Rennen und demonstrierte ihr Können auf Flugschauen. Dann gibt es noch eine Testmaschine der Royal Air Force aus Matlesham Heath. Der Hauptanstrich sollte in Beige erfolgen. Die Bauanleitung ist einfach aber übersichtlich und klar.

Die Decals sind vom Druck her qualitativ gut. Es wird sich zeigen ob bei dem weißen Band von Hawkers Maschine nicht das knallige Rot des Rumpfanstriches durchschimmert.

Fazit: Ein schönes kleines Modell eines historischen Flugzeuges der Luftfahrtgeschichte. Sehr zu empfehlen, zumal es solche Bausätze in der heutigen Zeit zu bezahlbaren Preisen gibt.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern.

Jürgen Bauer, Berlin (August 2020)