Vorbild: Das zweimotorige fünfsitzige Transportflugzeug Cessna T-50 Bobcat hatta m 26. März 1939 den Erstflug. Kurz darauf begann die Serienproduktion für den zivilen Markt. 1940. Ausgelegt war die T-50 als Tiefdecker und wurde von zwei Neunzylinder Sternmotore R-680-9 mit je 295PS angetrieben. Die späteren militärischen Exemplare wurden von zwei Siebenzylinder-Sternmotore Jacobs R-755-9 mit je 245 PS angetrieben. Der Rumpf war eine Stahlkonstruktion die mit Sperrholz und Stoff verkleidet war. Das Einziehfahrwerk wurde elektrisch betätigt.
Das US Army Air Corp kaufte 33 Cessna T-50 als erste Erprobungsmuster. Sie wurden als Fortgeschrittenen Trainer AT-8 benutzt. Dort wollte man einen etwas schwächeren Motor und so erhielt die AT-17 Bobcat den Jacobs-Motor. Später folgte die RCAF und bestellte 550 als Crane Mk. I bezeichnete Schul- und Verbindungsflugzeuge mit dem ursprünglichen Motor. Ab 1942 kaufte die USAAF dieses Flugzeug auch als Transport- und Verbindungsflugzeug und erhielt die Bezeichnung C-78. Diese wurde ab 1943 in UC-78 Bobcat geändert. Später folgten Weiterentwicklungen UC-78B und C. Die US Navy bestellte 67 UC-78 und diese erhielt die Bezeichnung JRC-1. Bis 1944 wurden ca. 5.300 Exemplare gebaut. Nach dem WK II gingen viele verbliebenen Exemplare an zivile Nutzer. Selbst in Deutschland setzte die SÜDFLUG nach dem WKII einige Maschinen ein.
Bausatz: Ende der 1990er erschien bei Pavla in 1/72 ein Short-Run-Bausatz der Bobcat für den fortgeschrittenen Modellbauer. So hat es 20 Jahre gedauert bis es auf dessen Urmodell ein neuer Bausatz unter dem Label Kovozavody Prostejov ein neuer Bausatz erschien. Mir liegt die JRC-1 vor. Dieser Kit verzichtet auf Resin- und Fotoätzteile. So befinden sich in der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox zwei hellgraue Spritzgussrahmen mit 43 Teilen, ein klarer Spritzling mit fünf Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bauanleitung.
Die Abspritzung ist in Ordnung. Es gibt feine versenkte Strukturen und eine schöne Stoffstruktur. Der Bau beginnt hier mit dem Hauptfahrwerk und den Tragflächen. Das Fahrwerk muss lt. Bauanleitung vor dem Anbau der Motorgondeln eingebaut werden. Hinter den zweiteiligen Motorverkleidungen verschwinden die auf einer Platte befindlichen Sternmotore. Die Luftschrauben sind aus einem Stück.
Im Bauabschnitt 5 geht es dann mit dem Zusammenbau der Kabinenausstattung weiter. Neben den beiden Pilotensitzen gibt es auch noch eine Sitzbank, ein Instrumentenbrett und auch zwei Steuerräder. Über deren Einbau schweigt sich die Bauanleitung aus. Weiterhin gibt es auch keinen Hinweis zur Platzierung der Sitzgurte. Diese gibt es als Decal. Die Seitenfenster sollen von außen eingeklebt werden. Ich würde das vor dem Zusammenfügen der Rumpfhälften von innen machen. Weiterhin gibt es hier eine schön durchsichtige Verglasung der Pilotenkabine.
Die Farbangaben beziehen sich auf die Systeme von Agama und Humbrol. Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt und enthält auch noch ein paar Wartungshinweise.
Bemalungen:
Fazit: Kovozavody Prostejov liefert hier einen gut gemachten preiswerten Bausatz der Cessna JRC-1 Bobcat in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer und für diesen ist er sehr zu empfehlen.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei AZmodel.
Volker Helms, Godern (Mai 2020)