Vorbild: Der Programmstart für die L-159 Alca (Advanced Light Combat Aircraft) als Nachfolger der Aero L-39 Albatros erfolgte am 10. Oktober 1992 auf eine Ausschreibung der tschechischen Regierung. Der Prototyp des Zweisitzers flog am 4. August 1997. Der Einsitzer folgte am 18. August 1998. Das Avionik-System stammt von Rockwell Collins und ist mit einem FIAR-Grifo-L-Dopplerradar- und dem ARC-182-Funkgerät ausgestattet. Das Cockpit verfügt über ein HUD und HOTAS sowie 0/0-Schleudersitze vom tschechischen VS-2. Zur Navigation wird neben einem INS auch GPS verwendet. Zur Ausrüstung gehören auch DME, VOR/ILS sowie ein IFF-Transponder. Um von Bodeneinrichtungen unabhängig zu sein, ist eine APU PBS SAFIR 5F mit 7,5 kW eingebaut. Tschechien bestellte zunächst 70 Maschinen für umgerechnet etwa 715 Millionen US-Dollar, die zwischen April 2000 und Dezember 2003 geliefert wurden. Die aktive Flotte wurde 2007 auf 24 Maschinen reduziert. Bei den verbliebenen 47 Maschinen besteht für 14 Einsitzer ein Vertrag mit Draken International. Zudem wurden 15 L-159A für 27 Millionen Euro an den Irak verkauft. Es folgte die Bestellung von 12 L-159T Trainern.
Bausatz: KP stellte Aero L-159 Alca auf der Model Hobby 2018 vor und kündigte gleich mehrere unterschiedliche Ausgaben an. Der attraktive Karton enthält zwei graue und einen klaren Spritzling mit 63 Teilen, eine farbige Bauanleitung sowie den kleinen Abziehbilderbogen.
Peter Muzikant ist es gelungen, den short-run-flair der 1990er ins Jahr 2018 zu transportieren. Entsprechend fällt die Gussqualität aus, man findet einige kleine Sinkstellen (die hässlichste direkt an der linken Cockpitseite) und ein ganze Menge zu versäubernde Punkte. Die Gravuren hingegen sind durchaus zeitgemäß.
Das Cockpit ist mit dem Notwendigsten ausgestattet, im Unterschied zu anderen KP-Bausätzen vermisse ich hier die Sitzgurt- und Instrumentendecals. Die für den Trainer typischen Außenlasten sind vorhanden.
Bauanleitung/ Bemalung: Die farbige Bauanleitung führt in 14 Schritten durch den Bau. Der kleine Abziehbilderbogen enthält Kennzeichen für zwei Tschechische und eine irakische Maschine, aber keine Wartungshinweise.
Die Bemalungsvorschläge befinden sich ausschließlich auf der Kartonrückseite. Farbangaben erfolgen in Humbrol und Agama.
Fazit: Eine interessante Erweiterung der L-39 Famile und Ergänzung für Sammler von Strahltrainern. KP stuft den Bausatz als mittelschwer ein.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern.
Jürgen Willisch, Potsdam (April 2019)