Vorbild: Die Saab JAS 39 Gripen (Greif) ist ein schwedisches Mehrzweckkampfflugzeug und die Nachfolgeentwicklung der Saab JA 37 Viggen. Die bei der schwedischen Luftwaffe verwendete Bezeichnung JAS steht für Jakt, Attack och Spaning, das heißt Jagd, Angriff und Aufklärung. Der "Gripen" ist als Ein- und Doppelsitzer verfügbar.
Das Flugzeug ist für den harten Wintereinsatz auch von Behelfspisten, Autobahnen und unbefestigten Straßen ausgelegt. Zudem erfüllt der "Gripen" die Forderungen nach hoher Zuverlässigkeit, einfacher Wartung (zum Teil durch Wehrpflichtige) und universellem Einsatz. Bei besonders kalter Witterung lässt sich die Maschine nach vergleichsweise kurzer Anheizphase mit dem Hilfstriebwerk rasch in die Luft bringen. Auch auf schwierigen Bodenverhältnissen ist das Abheben und die Landung kein größeres Problem für erfahrene Piloten.
Gebaut wird das Flugzeug von einer Tochtergesellschaft der SAAB AB, der "Gripen International" (Kooperation zwischen "Saab Technologies" und BAE Systems) im schwedischen Linköping. Der Großteil des Flugzeuges wird in Schweden gefertigt und endmontiert. Weitere Komponenten stammen hauptsächlich von europäischen Firmen, einige Teile jedoch auch aus den USA und Südafrika. Zur Entwicklung der Maschine schlossen sich Saab, Volvo, Ericsson und FFV Aerotech zur Industriegruppe JAS zusammen. Diese legte 1981 einen ersten Entwurf vor. Die ersten Systemerprobungen begannen 1984 und im Februar 1986 war das erste Mock-up fertig. Der Rollout war am 26. Februar 1987.
Der Erstflug des ersten Prototypen folgte am 9. Dezember 1988 mit dem Piloten Stig Holmström am Steuer. Nach seinem Absturz fand der Erstflug des zweiten Prototyps am 4. Mai 1990 statt. Fünf Prototypen (der letzte hatte im Oktober 1991 seinen Erstflug), eine Zelle für statische Versuche und zwei Kabinen für Versuche mit dem Schleudersitz wurden gebaut. Die Erprobung der Prototypen dauerte wegen zweier Abstürze und Problemen mit der US-amerikanischen Fly-by-Wire-Software länger als geplant. Der "Gripen" wurde 1993 von den schwedischen Luftstreitkräften auf dem Flugplatz von Linköping zuerst in den Dienst gestellt. Die erste Maschine in Doppelsitzerausführung flog am 29. April 1996 zum ersten Mal.
Bei Saab wurden bisher etwa 240 Gripen-Serienflugzeuge in Linköping gefertigt oder fest bestellt. Die Produktion der SAAF-Maschinen erfolgt größtenteils bei Denel in Südafrika. Neben Schweden fliegt die Gripen in Südafrika, Ungarn, Tschechien und Thailand sowie ein Exemplar an der ETPS der Royal Air Force in Großbritannien. Die Schweiz hat sich am 11.09.2013 für den Erwerb der Gripen C/D entschieden, zumindest der Nationalrat. Im Alpenstaat gilt es jedoch noch die eine oder andere demokratische Hürde zu nehmen.
Auszüge aus dem Wiki Saab 39
Bausatz: Die noch junge Firma KittyHawk legt beim herausbringen neuer Bausätze ein ganz schönes Tempo vor. Nach der absoluten Formneuheit F-94 Starfire hat sich die chinesische Firma auf das "ersetzen" älterer Bausätze verlegt. Neben der F-35 betraf dies auch die Mirage F.1 und den SEPECAT Jaguar. Nun ist also die JAS-39 Gripen dran. Der recht kleine, ansprechend gestaltete Stülpkarton ist wieder gut gefüllt und der erste Eindruck ist recht gut.
Wie schon beim Jaguar fällt die starke Zergliederung der Form auf. Vieles davon wirkt unnötig kompliziert. Ein näherer Blick auf die Gravuren offenbahrt feine, versenkte, jedoch leicht verwaschene Linien. Die Oberfläche ist leicht mattiert, was dem Farbauftrag zuträglich sein wird. Da hier keine "naturmetall"-Bemalung in Frage kommt, ist dies eher positiv zu bewerten.
Das Cockpit und die Fahrwerkschächte sind ganz gut detailliert, jedoch dürfte der Zubehörsektor hier Einiges mehr bieten können. Die Schubdüse ist auf der Außenseite gut detaillert, davon sieht man später jedoch nichts mehr. Innen ist das Rohr glatt und zeigt zwei enorme Auswerfer je Hälfte. Ein Teil wird zwar durcht ein Fotoätzteil verdeckt, jedoch wäre es mir umgekehrt - Auswerfer außen - lieber. Daher habe ich mir trotz Vorsatzes das Modell aus dem Kasten zu bauen, den Triebwerksauslass von Aires besorgt. Neben dem Schubrohr ist hier nämlich die Düse besser detailliert, während das Bausatzteil nur einen glatten 1mm breiten Stumpf als Abschluss hat.
Als weiteres Zubehör habe ich mir noch die Pitots von Master gegönnt. Der Ersatz der Staurohre ist sinnvoll, da Plastik für solche Teile an die Grenzen des Machbaren stößt. Es gibt zwar keinen Versatz, aber die Bruchgefahr ist hoch und bei mir war das Hauptpitot auch schon am Gießast abgeknickt.
Doch zurück zum eigentlichen Bausatz. Wie geschrieben sind die meisten Details recht gut dargestellt. Unschön finde ich die Vorgehensweise, Alles zwangsweise offen darzustellen. Für Betankungssonde, Airbrakes sowie diverse kleine Klappen gibt es keine geschlossene Option. Ich habe diese zwar bei meinem Modell zum Teil geschlossen, aber dies bedeutet Mehraufwand!
Wo wir schon beim Bau sind: die Passgenauigkeit ist teilweise mäßig! Die Teile der Hauptfahrwerkschächte passen z.B. sehr gut aneineander und in die Flügelschale. Bugfahrwerkschacht, Cockpit und vordere Rumpfteile passen aber eher schlecht. Ich traue auch der Bauanleitung mit dem komplettieren von Vorder- und Hinterrumpf und anschließender Hochzeit der beiden Teile nicht über den Weg und wich davon ab.
Durch einige Passungenauigkeiten kommt man nicht um den Einsatz von Spachtelmasse - und anschließendem Schleifen - herum. Die feinen (flachen) Gravuren und das recht weiche Material sind dabei ein Hindernis. Dies ist also ein Bausatz, bei dem es gilt oft trocken anzupassen und auf saubere Ausrichtung der Teile vor dem Verkleben zu achten, um möglichst wenig der Oberfläche zu beschädigen.
Der kleine Fotoätzteilbogen enthält den schon erwähnten Einsatz für das Schubrohr, Gurte, Rückspiegel und einige Details für das Äußere des Modells. Neben den Teilen zur Konstruktion des Flugzeugs liegen auch recht viele Abwurfwaffen bei. Es gibt AIM-9M, IRIS-T, Python 4, AIM-120 für den Luftkampf und GBU-12, AGM-65, RBS-15F und DWS-39 (TAURUS) für die Luft-Boden-Rolle. Darüber hinaus sind weitere Waffen und ein Tank am Spritzling ME/MF (aus der Mirage F.1 von KittyHawk) enthalten, die in der Bauanleitung jedoch keine Erwähnung finden. Die Bemalung der Waffen und die Anbringung der Abziehbilder wir auf einer separaten farbigen Seite der Bauanleitung dargestellt. Die Ladeoptionen sind ebenfalls in der Bauanleitung abgebildet, allerdings sollte man hier für sein Vorbild recherchieren! Leider fehlen die oft zusehenden Zusatztanks.
Bemalungsvarianten: KittyHawk sieht die Darstellung einer von 4 Maschienn vor. Damit werden fast alle derzeitigen Einsatzländer abgedeckt.
Die Decals sind sauber gedruckt und enthalten keineen Hinweis auf Designer oder Drucker. Die Abziehbilder für das Cockpit funktionierten ganz gut, mal sehen, wie sich die großflächigeren Decals verhalten.
Fazit: Ich bin nicht sicher, ob es wirklich notwendig war, den Italeribausatz zu ersetzen. Sicher hat er seine Probleme, aber der neue Kit ist auch kein Rundumsorglos-Paket. Jedoch gibt es vier interessante Bemalungsvarianten und der Bausatz ist trotz starker Zergliederung baubar. Etwas Arbeit muss man aber schon hineinstecken. Auch der Zubehörmarkt rollt gerade an, um den Bausatz noch mit allerlei Detailsätzen zu versorgen.
Steffen Arndt, Barsinghausen (September 2013)