Vorbild: Die Suchoi Su-33 ist eine Variante des Luftüberlegenheitsjägers Suchoi Su-27, der speziell für den Einsatz auf Flugzeugträgern ausgelegt wurde. Die Entwicklung begann bereits 1971 in der damaligen Sowjetunion. Innerhalb von zehn Jahren wurden im OKB drei Varianten des Flugzeuges entwickelt, die für den Einsatz auf Flugzeugträgern (Projekte 1160 und 1153) geplant waren. Diese Projekte sahen den Einsatz eines Katapultes beim Start und eines Fangseils bei der Landung vor.
Ab 1982 wurden die Arbeiten an einer trägergestützten Version der Su-27 fortgesetzt, die für den Einsatz auf dem schweren Flugzeugträger Projekt 1143.5, der heutigen Admiral Kusnezow, vorgesehen war. Für diesen Flugzeugträger wurde anstatt von Katapulten ein Ski-Jump vorgesehen.
Für Testzwecke wurden bei den OKBs Suchoi und Mikojan "fliegende Laboratorien" entwickelt. Von Suchoi wurde ein Testflugzeug T10-3 gebaut, mit dem in den Jahren 1982–83 die ersten Tests am Boden zum Start vom Ski-Jump und Landen mit Hilfe von Fanghaken und Seil abliefen. Der erste Start vom Ski-Jump fand dabei am 28. August 1982 statt. 1984 wurde ein weiteres Testflugzeug gebaut – die T10-25. Diese Maschine landete am 30. August 1984 bzw. startete am 3. September 1984 zum ersten Mal vom neuen Ski-Jump "nach Schiffsart".
1986 bis 1987 wurden zwei Prototypen der Su-27K (interne Bezeichnungen: T10-K1 und T10-K2) gebaut. Der erste Start erfolgte am 22. Dezember 1987 mit der Maschine T10-K1. Am 1. November 1989 folgte die erste Landung mit der Maschine T10-K2 auf dem Flugzeugträger Tbilisi (heute: Admiral Kusnezow).
Ab 1989 begann der Bau der Su-27K in dem Betrieb Komsomolsk am Amur. Die erste Serienmaschine flog bereits am 17. Februar 1990. Kommunikations- und Ortungselektronik sowie die Schnittstellen zu den getragenen Waffen sind auf Tag- und Nachteinsätze auf dem maritimen Kriegsschauplatz ausgerichtet. Die staatlichen Tests wurden in den Jahren 1991 bis 1994 durchgeführt. Im April 1993 wurde dieerste Partie der trägergestützten Jäger an die Piloten der Nordflotte der 279. Flottille übergeben. Im August 1994 befanden sich 24 Serienmaschinen im Bestand der Flottille.
Am 31. Oktober 1998 wurde die Su-27K auf Verordnung des Präsidenten in die Streitkräfte der Russischen Föderation unter der Bezeichnung Su-33 aufgenommen. Da die Verhandlungen mit der Volksrepublik China über einen Export scheiterten und die Indische Marine für ihren Flugzeugträger Vikramaditya MiG-29K Flugzeuge verwendet, wurde 2009 beschlossen, die Su-33 aus Kostengründen außer Dienst zu stellen. Zwar befindet sich die Su-33 (Stand Juni 2015) auf der technischen Höhe der Zeit, doch durch die geringe Stückzahl von 24 Flugzeugen erweist es sich als ineffizient, die Su-33 weiterhin in Betrieb zu halten und die für die Wartungsarbeiten erforderlichen Ersatzteile zu produzieren.
Seit 2006 geführte Verhandlungen über den Verkauf von 50 Maschinen an die Volksrepublik China scheiterten im März 2009 aus Sorge vor für den Export bestimmten chinesischen Plagiaten. Russland will dies schon 2006 bei bereits ausgelieferten Su-27SK festgestellt haben. Mitte 2010 tauchten Bilder einer als J-15 bezeichneten chinesischen Maschine auf, die wie eine Kopie der Su-33 aussieht. Die chinesische Regierung meldete, dass der Prototyp am 6. Mai 2010 seinen ersten simulierten Rampenstart beim CFTE in Xian-Yanliang absolviert habe.
Nach Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Suchoi_Su-33
Bausatz: Über längere Zeit entwickelte die Firma 'Aviation Art' das Modell der Su-33 und informierte die potenzielle Kundschaft über das WWW. Die Testshots waren überzeugend, doch dann passierte nichts. Nun findet das Projekt doch noch seine Markteinführung durch die Firma Kinetic. Oberflächen und Details sind deutlich besser als das bisher von Kinetic gewohnte. Jedoch waren bzw. sind der Sea Harrier und insbesondere die gerade erschienene F-18C auch auf einem guten bis sehr guten Niveau, was natürlich noch nichts über die Baubarkeit aussagt.
Auch in diesem Bausatz sind die inzwischen bei fast allen chinesischen Herstellern vertretenen "einteiligen" Bordraketen zu finden. Ein weiteres Highlight sind die hochgeklappt darstellbaren Tragflächen, was sich bei Modellen dieser Größe durchaus als positiv für den Vitrinenplatz erweisen kann, allerdings auch die interessante russische Tarnung verdeckt. Für die grauen chinesischen J-15 ist dies aber durchaus eine sinnvolle Alternative.
Der Karton ist randvoll mit Spritzlingen gefüllt. Der Rumpf ist dabei - wie für Jets dieser Generation fast immer üblich – horizontal geteilt und umfasst auch eine Teil des Flügels. Das Cockpit ist bereits aus dem Kasten gut detailliert. Selbiges gilt auch für die Schubdüsen. Die beiliegenden Fotoätzteile helfen hier, die Sitzgurte fehlen allerdings. Auffallend ist, dass es an fast allen Spritzlingen Teile gibt, die mittels "slide molds" geformt wurden. Bei meinem Exemplar gibt es auch ziemlich heftige Sinkstellen am Spritzling mit den beiden einteiligen Seitenleitwerksfinnen. Wie ich das korrigieren soll, weiß ich noch nicht, spaßig wird das aber nicht. Zum Glück scheinen dies die einzigen Teile zu sein, die davon betroffen sind - manchmal ist zweiteilig eben doch besser.
Ein großes Manko ist in meinen Augen die Bauanleitung. Diese besteht aus einigen schlechten Ausdrucken aus dem CAD Programm mit ein paar Pfeilen an einzelnen Teilen, die vage die Position anzeigen. Natürlich macht dies das Modell nicht "unbaubar", es erschwert aber den Zusammenbau.
Bei den Bemalungsvarianten geht’s recht einfach zu. Kinetic hat das Tarnschema abgebildet und liefert Ziffern und Abzeichen für beide mit dem Muster ausgestatteten russischen Bordstaffeln. Die Abziehbilder wurden von Crossdelta entworfen und bei Cartograf gedruckt. Die Qualität dürfte also sehr gut sein. Sowohl für den Bau als auch für die Bemalung sollte man Vorbildfotos zu Rate ziehen, um "sein" Modell zu gestalten!
Fazit: Irgendwie merkt man dem Bausatz an, dass es von einem Hersteller angefangen wurde und dann übernommen wurde, um schnell Geld damit zu verdienen. Zum Einen ist die Qualität der Spritzgussteile sehr gut, andererseits gibt es aber Mängel bei der Abspritzung (Sinkstellen) und die "unvollendete" Bauanleitung. Trotzdem ist dies insgesamt ein gutes Produkt!
Der Bezug ist über den Fachhandel möglich. Deutschlandimporteur ist Glow2b.
Steffen Arndt, Barsinghausen (Februar 2017)
P.S. im Februarheft der Zeitschrift Modellfan hat Andreas Dyck den Bausatz gebaut. Aus meiner Sicht ein hilfreicher Artikel für den eigenen Bau...