Vorbild: Obwohl das Äußere des Flugzeugs seine engste Verwandtschaft mit der sowjetisch/russischen Su-27 (30/33/34/35) Familie ins Auge springen lässt, verbergen sich noch immer einige Geheimnisse hinter der Geschichte, der Ausrüstung und auch der Zukunft des Flugzeugs. Inzwischen sind deutlich über 20 Exemplare nachgewiesen, drunter auch eine zweisitzige Version. Es handelt sich bei der J-15 um kein Flugzeug, das auf eine offizielle Lizenzvereinbarung mit Suchoj zurückblickt. Vielmehr wird angenommen, dass eine in der Ukraine eingelagerte Su-33 kopiert wurde. Die chinesische Eigenleistung an der Entwicklung bezieht sich auf die Avionik, Triebwerke und Bewaffnung. Inzwischen sind in diversen chinesischen Medien vermehrt kritische Stimmen zum J-15 Programm laut geworden, da es in den vergangenen Jahren mehrere Unfälle mit diesem Muster gegeben hat. Gegenwärtig hat die chinesische Marine keine Alternative für den Flugbetrieb auf dem bisher einzigen Flugzeugträger Liaoning.
Bausatz: Das Modell geht auf den Kineticbausatz der Su-33 zurück und berücksichtigt einige spezifische Änderungen im äußeren Erscheinungsbild der J-15. Der Bausatz enthält ferner ein Zugfahrzeug für das Trägerdeck.
Die Su-33/J-15 ist kein echtes Eigenwerk des Herstellers Kinetic. Ursprünglich war es ein privates Unterfangen eines USA-Designerteams mit einem chinesischen Formhersteller. Dieser Ansatz scheiterte jedoch und die fertigen Formen wurden schließlich von Kinetic übernommen. Gegenüber der Su-33 konnten Probleme in der Ausformung (Sinkstellen) behoben werden.
Der relativ stabile Stülpkarton enthält 17 in Klarsichttüten verpackte Spritzlinge für das Flugzeug, Figuren, Bewaffnung und das Zugfahrzeug, einen Schutzkarton für die Triebwerksauslässe, einen Beutel mit den Klarsichtteilen, hauchdünne Ätzteile, einen Decalbogen und die Bauanleitung.
Sämtliche Bauteile sind sauber abgespritzt, die Passgenauigkeit wird von Modellbauern, die sich bereits herangewagt heben, als gut bezeichnet, die Oberflächendetails weisen den Standard auf, den man heute erwarten kann.
Gurtzeug für den Schleudersitz, ein gedrehtes Pitotrohr und Ätzteile für die korrekte Instrumentierung im Cockpit der J-15 müssen allerdings extra erworben werden.
Bauanleitung/ Bemalung: Die vierundzwanzigseitige geheftete Bauanleitung führt in 39 übersichtlichen Schritten durch die Montage des Modells, hinzu kommen die Schritte für das Zugfahrzeug. Zwei Seiten sind in einem Graustufendruck für drei Markierungshinweise vorbehalten, auf zwei weiteren Seiten gibt es Hinweise für die Platzierung der Wartungshinweise. Die Farbangaben beziehen sich auf die Farbsysteme von AMMO MIG, Vallejo, Gunze, Tamiya und Humbrol.
Mit dem von Cartograf hergestellten und von Caracal Models entworfenen Abziehbilderbogen lassen sich (fast?) alle bis 2017 hergestellten J-15 darstellen.
Fazit: Die Größe, das Erscheinungsbild, der Teileumfang und die Herstellungsgüte versprechen einen großen Bastelspaß. Mit einer Verkaufspreisspanne zwischen 60 und 75 €, sicherlich kein Pappenstil, liegt der Bausatz im Bereich des "Marktüblichen".
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.
Andreas Beck, Berlin (Juli 2018)