Vorbild: Die Republic P-47 war eine Weiterentwicklung des von Seversky entwickelten Jagdflugzeugkonzepts. So entstand nach der P-43 das schwere Jagdflugzeug P-47B. Der Erstflug des ersten Prototyps fand am 06. Mai 1941 statt. Die P-47B war erheblich größer und schwerer. Das Flugzeug war mit dem Doppelsternmotor Pratt & Whitney R-2800 mit Turbolader ausgerüstet.
Die P-47D war die Großserienvariante mit leistungsstärkerem Triebwerk und Wassereinspritzung. Gleichzeitig wurde ein neuer Propeller eingebaut. Bewaffnet war diese Maschine mit acht 12,7-mm-MGs. Ab P-47D-RE Block 25 und P-47D-RA Block 26 wurde eine Blasenhaube eingebaut. Eine zusätzliche Rückenflosse sollte bei Maschinen aus späteren Blöcken die Richtungsstabilität wieder erhöhen.
Insgesamt entstanden von dieser Version 12.602 Exemplare. Davon waren 6.289 Maschinen aus den späten Blöcken mit der Blasenhaube.
Bausatz: Kinetic brachte 2014 schon die späte Variante der P-47D mit Blasenhaube heraus. Nun folgte eine frühe Razorback genannte Variante in 1/24. Bei der späten P-47D handelte es sich allerdings um eine Neuauflage des Vintage Fighter Series-Bausatzes aus dem Jahre 2008. Nun gibt es aber alle Teile für die frühe Razorback. Der ungewöhnlich hohe Karton bleibt ein außergewöhnliches Merkmal dieses Kinetic-Bausatzes. In dem praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt acht hellgraue Spritzlinge mit 285 Teilen, 15 Klarsichtteile, zwei Gummireifen, die übersichtliche Bauanleitung und ein großer Decalbogen.
Das Cockpit ist auch für diesen Maßstab sehr gut detailliert. Für das Instrumentenbrett, welches in Sandwich-Bauweise entsteht, gibt es Instrumentendecals. Einzig die Sitzgurte fehlen. Hier gibt es aber welche von HGW oder eduard. Ansonsten hat man in China einen guten Job gemacht. Die Konsolen sind voller Details.
Der R-2800-Sternmotor ist ein Modell für sich. Es gibt hier zwanzig Teile zu verbauen. Dazu kommt noch die Motorhalterung mit Lufteinlauf. Die Motorhaube besteht aus vier Teilen. Die Kühlluftklappen bestehen aus einem Stück. Geöffnete Kühlklappen gibt es von Mastercasters.
Für die Montage der Tragfläche gibt es zwei Holme. Das bringt auch Stabilität in die Konstruktion. Der Rumpf ist neu und man hat auch die unterschiedlichen Strukturen auf den Seiten beachtet. Das Seitenruder ist starr. Dieses war bei der späten Variante noch beweglich gestaltet. Allerdings ist das Höhenruder nur starr in Normalstellung anzukleben. Dafür können diverse Klappen alternativ geöffnet oder geschlossen dargestellt werden.
Bei den Querrudern gibt es scharfe Hinterkanten. Hier hat man gut mitgedacht. Die Waffenschächte kann man offen lassen. Das Fahrwerk passt für diesen Maßstab. Einzig bei den Fahrwerksbeinen bin ich skeptisch ob diese das Gewicht tragen können. Es gibt aber welche aus Metall im Zubehörhandel.
Unter die Tragflächen kann man diverse Tanks, Bomben usw. hängen. Hier sollte man sich über sein Vorbild informieren. Das gilt natürlich auch für den Propeller. Hier gibt es die von Curtiss und Hamilton. Die Bauanleitung hilft hier leider nicht weiter, man hat diesen Bereich bei Kinetic leider nicht geändert…
Die Bemalungsanleitung ist leider nur schwarz/weiß aber mit vielen Grauschattierungen. Kinetic liefert Farbangaben für die Systeme von Vallejo, Model Air, Mr. Color, Italeri, Humbrol und Tamiya. Der Decalbogen ist von Cartograph tadellos auf einem blauen A4-großen Bogen gedruckt. Es gibt gute Wartungshinweise. Leider gibt es bei der "Miss Mutt" eine falsche Serial-No.
Bemalungen:
Fazit: Ein weiterer sehr gut gemachter Bausatz der P-47D im großen Maßstab für den fortgeschrittenen Modellbauer. Mit ein wenig Zubehör kann leicht ein tolles Modell entstehen. Sehr zu empfehlen!
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Volker Helms, Godern (Mai 2016)