Deutsche Luftwaffe RLM Farben

JPS Color - Jens Popp

Jens "Don Color" Popp hat uns einige seiner neuen Luftwaffen-Original-Töne zur Beurteilung gegeben. Zunächst liegen RLM 02, 65, 66, 70, 71, 72, 73, 74, 76, Verdünner und Klarlack seidenmatt vor, demnächst kommen auch noch RLM 78 und 79 dazu.

Die Weichkunststoff-Flaschen enthalten jeweils 30 ml und sind mit einer feinen Tropf-Hülse versehen, die ein einfaches Dosieren ermöglicht. Die kleinen Verschlusskappen haben weniger verklebungsgefährdete Oberfläche als die großen Verschlüsse der üblichen Farbgläser. Ein kleiner Hinweis zum jeweiligen Farbton auf der Flasche weist den Unkundigen auf den Verwendungszweck der Vorbild-Farbe hin. Sehr erfreulich ist auch, dass auch die Seeflugzeug-Farben RLM 72 und 73 produziert werden.

Wer mit dem Pinsel arbeiten will, muss erst einen kleinen Tropfen auf eine Mischunterlage (Glasscheibe o.ä.) geben, um die Farbe dann mit dem Pinsel aufnehmen zu können. Bei Verwendung der Airbrush kann der Acryllack bequem direkt aus der Tropfflasche in das Farbreservoir der Spritzpistole gegeben werden und mittels Abzählen der Tropfen genau dosiert mit anderen Farben oder der Verdünnung gemischt werden.

Das Ergebnis mit dem Pinsel ist akzeptabel, die hellen Farben wie 65 und 76 sind wie zu erwarten weniger deckend und müssen mehrfach aufgetragen werden. Meine Proben trockneten recht langsam, dies soll aber inzwischen durch eine Rezepturänderung behoben sein.

Mit der Airbrush (Badger 250, mittlere Düse, 2 Atü) kann die Farbe unverdünnt gesprüht werden, ich habe jedoch bei meinen Versuchen jeweils 25% (helle Farben) bis 50% Verdünnung dazu gegeben, was einen leicht lasierenden Effekt ergab, der feine Oberflächendetails schont. Eine Grundierung ist nicht unbedingt nötig, die Farben haften gut, man sollte den Untergrund aber wie immer besonders gründlich entfetten. Nach zwei Aufträgen erhält man eine mehr seidenglänzende als seidenmatte Oberfläche, was aber für das Aufbringen der Decals nicht verkehrt ist. Am Ende versiegelt man ja meist eh alles noch mal mit Klarlack des gewünschten Glanzgrades.

Zu beurteilen, inwieweit die Farbtöne genau den Originalen entsprechen, überlasse ich gern anderen. Mir erscheint z.B. das RLM 65 zu himmelblau. Die Farben wurden aber laut Auskunft von Jens Popp in Zusammenarbeit mit Jürgen Kiroff entwickelt, der u.a. auch die Farbchips zu Merrick, "Luftwaffe Camouflage and Markings" beigesteuert hat. Und es soll wohl auch noch eine weitere Variante von RLM 65 produziert werden, vielleicht ist das dann das mir vertraute, etwas mehr ins türkis gehende!

Bezugsquellen und Preise für die Farben finden sich sämtlichst auf jpsmodell.de. Die Preise werden auf den Milliliter umgerechnet, vermutlich deutlich günstiger sein als bei Produkten aus Übersee.

Zusammengefasst: umwelt- und nasenschonende Modellbaufarben in Originaltönen, gut zu verarbeiten, und zu einem günstigen Preis. Was will man mehr?

Utz Schißau, Berlin