Vought F4U-7 Corsair

Italeri 1313 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Vought F4U entstand um den leistungsfähigsten Motor und der dazugehörenden Luftschraube herum. Die Kraft des Pratt & Whitney R-2800 Triebwerks wurde auf die größtmögliche Luftschraube übertragen. Somit entstand bei Vought ein charakteristisches Flugzeug mit Knickflügeln. Durch diese Konstruktion wurde ein kurzes und robustes Fahrwerk möglich, welches für ein Trägerflugzeug der US Navy unabdingbar war und noch heute ist. Am 29. Mai 1940 flog die XF4U-1 erstmals. Am 30. Juni 1941 erhielt Vought einen Auftrag über 584 F4U-1, die sich doch erheblich vom Prototypen unterschieden. Nach einem weiterem Jahr am 25. Juni 1942 wurde die erste Serienmaschine der F4U-1 mit der Baunummer 02153 übergeben. Diese Version wurde bei Brewster (als F3A-1) und bei Goodyear (als FG-1) in Lizenz gebaut.

Die spätere Laufbahn sah die Corsair bei den Marines und der Navy vor allem als Jagdbomber. In dieser Rolle wurde sie auch noch erfolgreich im Koreakrieg eingesetzt. Ihre letzten Kampfeinsätze als Jagdflugzeug erlebte die Corsair im so genannten Fußballkrieg zwischen Honduras und El Salvador, als es Fernando Soto Henriquez gelang drei Maschinen der Luftwaffe El Salvadors abzuschießen (darunter zwei Corsairs!).

Die Version F4U-7 Corsair entstand als letzte Serienversion für die französische Marine. Für die Verwendung als trägergestütztes Mehrzweckflugzeug entstanden bis 1952 noch 94 Exemplare. Diese wurden in Indochina, Algerien und der Suez-Krise eingesetzt. Ausgerüstet waren diese Maschinen mit einem Pratt & Whitney-R-2800-43W-Doppelsternmotor mit 2332 PS.

Bausatz: Der F4U-7 Corsair-Kit erschien erstmals Mitte der 90er Jahre bei Italeri. Nun kam er mit neuen Bemalungsvarianten versehen erneut auf dem Markt. Es ist derzeit der einzige Kit einer F4U-7 in 1/72 auf dem Markt.

In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox von Italeri befinden sich gut verpackt zwei dunkelblaue Spritzlinge mit 82 Teilen, ein Rahmen mit zwei Klarsichtteilen, ein Decalbogen und die Bauanleitung. Auf der der Rückseite des Kartons befinden sich zwei Bemalungsoptionen.

Die Bauteile besitzen feine versenkte Strukturen. Einige Bauteile sind etwas simpel. Das gilt insbesondere für das Cockpit und den Motor. Hier erkennt man schon, dass dieser Kit schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.



Der Bau des Kits beginnt auch hier mit dem Cockpit. Es besteht vier Teilen. Das Instrumentenbrett muss bemalt werden. Ein Decal gibt es dafür nicht. Gleiches gilt für die Konsolen. Wer die Cockpithaube offen montieren möchte, der muss hier ein wenig Zeit und Geld(für Zubehör) investieren. Der Motor ist recht einfach und hat mit dem Original kaum etwas gemein. Vor dem Zusammenkleben der drei Tragflächenteile müssen die Bohrungen für die Raketenstartschienen durchbrochen werden. Die Hauptfahrwerksschächte sind deutlich zu flach. Aus jeweils einen Teil bestehen die beiden Höhenleitwerkshälften. Damit ist für scharfen Hinterkanten dort gesorgt. Fahrwerksklappen und Fahrwerk sind ordentlich detailliert.

Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Es gibt auch die gelb-schwarzen Markierungen. Für deren Anbringen ist natürlich ein Weichmacher notwendig.

Bemalungen:

  1. F4U-7 15F.30 der Flotille 15F – Aéronavale, Suez-Krise 1956;
  2. F4U-7 12F.8 der Flotille 12F – Aéronavale;
  3. F4U-7 14.F1 der Flotille 14 – Aéronavale, Suez-Krise 1956.

Fazit: Ein gut gemachter einfacher Bausatz der späten Corsair für den Anfänger und somit sehr empfehlenswert.

Volker Helms, Godern(Mai 2011)

Literatur(Auswahl):

CORSAIR 30 Years of Filibustering 1940-1970, Bruno Pautigny, HISTORIE & COLLECTIONS, 2003, ISBN 2-913903-28-2.