Vorbild: Die SM. 82 entstand als militärische Weiterentwicklung der zivilen SM. 75 ab 1938 in Italien. Das Flugzeug sollte 50 voll ausgerüstete Soldaten über 1000 km Entfernung transportieren. Gleichzeitig wurde vom italienischen Militär eine Bomberversion gewünscht. Die ersten Maschinen wurden im Januar 1939 bestellt.
Im Juni 1940 begannen die ersten Kampfeinsätze des Mehrzweckflugzeuges in Nordafrika. Während des irakischen Aufstandes gegen die britischen Besatzer kamen auch SM. 82 zum Einsatz. Bei Versorgungsflügen nach Nordafrika kamen auch spezielle Tanker zum Einsatz. Nach der Kapitulation Italiens gegenüber den Alliierten kamen die SM. 82 auf beiden Seiten in den verschiedensten Rollen zum Einsatz. Die deutsche Luftwaffe sicherte sich alle verfügbaren Maschinen und setzte sie bis Kriegende als Transporter ein. Nach dem WK II wurde SM. 82 bis zur Ankunft der Fairchild C-119 im Einsatz geflogen. Insgesamt war der Typ bei der italienischen Luftwaffe 20 Jahre im Einsatz.
Bausatz: Seit über einem Jahr ist die Bomberversion der SM. 82 bei Italeri (in Deutschland via Gebr. Faller) lieferbar. Nun wurden einige Teile neu hinzugefügt und der Bausatz in der Transporterversion herausgebracht.
In der großen Schüttelbox befinden sich zwei große und zwei kleine hellgraue Spritzlinge, einen Rahmen mit Klarsichtteilen, die Bauanleitung und die Decals. Die kleineren Rahmen sind völlig identisch. Ein paar Bauteile wandern in die Grabbelkiste. Das Cockpit hat eine solide Inneneinrichtung. Es gibt zwei Steuerknüppel, diverse Hebel und Konsolen sowie zwei Sitze. Die Instrumente werden mittels Decals dargestellt. Im Frachtraum gibt es neben den Kabinenböden auch eine kleine Einrichtung mit Sitzen und Treppe.
Alle drei Motoren strotzen zwar nicht vor Details, jedoch kann man mittels guter Bemalung schon sehr viel erreichen. Beide Hauptfahrwerksräder sind leicht abgeplattet. Bei den Fahrwerksklappen sollten noch zwei Streben ergänzt werden, wie es Matthias Rothe in seinem Baubericht der Bomberversion vorschlug. Die Landeklappen werden separat montiert. Sie können in ein- oder ausgefahrener Position montiert werden. Ich habe einen Fotobeleg dafür, dass es am Boden auch z.T. so gemacht wurde. Bisher haben sich die tschechischen Kleinserienhersteller nicht so richtig ausgetobt. Es gibt immerhin sinnvolle Masken von Eduard für die Klarsichtteile.
Die Bemalungsoptionen sind recht klein. Da jedoch keine komplizierte Tarnung für alle vier Versionen nötigt ist, geht es in Ordnung. Alle Decals sind ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.
Bemalungen:
Fazit: Ein sehr empfehlenswerter Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer.
Volker Helms, Godern (Mai 2009)
Literatur:
SIAI SM. 82, Ali d’Italia, Baldassare Catalanotto, La Bancarella Aeronautica, Turin 2000. |