Junkers Ju 86D

Italeri No. 114 - Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Junkers Ju 86 entstand als zweimotoriger Tiefdecker ab 1933 aufgrund einer Ausschreibung des Reichswehrministeriums. Zu Tarnzwecken wurde wie bei der He 111 auch eine zivile Verwendung vorgetäuscht. Ab 1934 begann die Erprobung der ersten beiden militärischen Prototypen.

Ab Juni 1936 lief die Produktion des Kampfflugzeuges an. Eine Besonderheit waren die zwei Dieselmotoren Junkers Jumo 205. Diese waren für eine zivile Verwendung durchaus sehr geeignet. Sie vertrugen jedoch keine Lastwechsel wie sie im militärischen Einsatz häufig vorkommen. Trotzdem entstanden immerhin 476 Exemplare der A/D-Bomberversion. Als Nachfolgeversion baute man bei Junkers die Ju 86E mit BMW 132-Sternmotoren. Es wurden auch zuvor gebaute Maschinen umgerüstet.

Die Junkers Ju 86 mit Dieselmotor kam nur in Spanien während des Bürgerkriegs zum Einsatz. Der Erfolg hielt sich in Grenzen. Die Luftwaffe nutzte die Ju 86 vor allem als Transportflugzeug sowie als Schulmaschine bis 1944.

Bausatz: Italaerei brachte 1973 erstmals die Ju 86D als Bausatz in 1/72 heraus. Vierzig Jahre später erschien bei Italeri eine limitierte Auflage von 2500 Exemplaren. Der Karton wurde an die erste Auflage angepasst. Später gab es noch die E-Version sowie in Kooperation mit Revell noch zwei verschiedene zivile Versionen der Ju 86 in 1/72. In dem stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 107 Teilen, ein Rahmen mit acht Klarsichtteilen, ein Decalbogen und die Bauanleitung.

Die Abspritzung der Bauteile ist in Ordnung und die Teile sehen aus, wie bei er Erstauflage 1973. Es gibt feine erhabene Strukturen. Vor allem sieht das fertige Modell aus wie eine Ju 86D! Die Inneneinrichtung ist ein wenig rustikal. Das entspricht aber dem Niveau von vor vierzig Jahren. Um diesen Makel zu kaschieren gibt es eine Besatzung in 1/72. Immerhin gibt es ein Decal fürs Instrumentenbrett.

Die beiden Bombenschächte können zwar offen gezeigt werden. Zu sehen gibt es leider nicht viel. Aber alle Teile passen gut zusammen. Die Verkleidungen der Motoren werden auf die Tragfläche geklebt. Für die Kühlernachbildungen gibt es Einsätze, die in die Lufteinläufe geklebt werden. Die Einstiegsklappe kann samt Leiter offen angeklebt werden. Etwas fummelig ist das Ankleben der Spaltklappen. In der Bauanleitung ist gut dargestellt wie es gemacht werden soll.

Die Bauanleitung liefert auch eine vernünftige Bemalungsanleitung. Leider waren damals die Farbangaben etwas schwammig. Der Druck der Decals ist tadellos. Im Stil der Zeit gibt es noch einen Ständer für das gebaute Modell.

Bemalungen:

Fazit: Eine gut aufgemachte Wiederauflage der Junkers Ju 86D. Wer eines der 2500 Exemplare erwischen will, der sollte schnell zuschlagen. Ansonsten kann man auf eine der zahlreichen Auflagen zurückgreifen.

Volker Helms, Godern (Oktober 2013)