Iljuschin Il-2m3 Sturmowik

Italeri 2657 – 1/48

Vorbild: Anfang 1938 startete Iljuschin die Initiative zur Entwicklung eines Schlachtflugzeugs. Er bekam einen Entwicklungsauftrag und im Januar 1939 war die Attrappe fertig. Der erste Prototyp ZKB-55 (Erstflug am 30. Dezember 1939) war ein Zweisitzer mit Heckschütze, der jedoch nicht erwünscht war. So entstand der zweite Prototyp ZKB-57 (flog erstmals am 12. Oktober 1940), der statt des Heckschützen einen zusätzlichen Tank besaß. Am 10. März 1941 verließ die erste Serienmaschine das Werk. Bewaffnet waren die ersten Maschinen mit zwei 20 mm Kanonen und zwei 7,62 mm MGs. Die Einsitzer waren in der Regel in Ganzmetallbauweise hergestellt. Nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion wurden die ersten Exemplare der Il-2 schnell in den Kampf geschickt. Es zeigte sich schnell, dass Iljuschin ein hervorragendes Flugzeug konstruiert hatte. Der größte Nachteil dieses Flugzeuges war der fehlende Heckschütze. Es rächten sich so bitter die Eingriffe von Oben. Einige Einheiten griffen auch zur Selbsthilfe und rüsteten Abwehrstände selbst nach.




Zum Vergleich der gerade Flügel aus dem Eduard Kit

Ab März 1942 wurde bei Iljuschin an der Lösung gearbeitet und im September 1942 ging der erste Zweisitzer in die Serienproduktion. Zur Unterscheidung gebraucht man heute die Bezeichnung Il-2M. Einige weitere Unterschiede neben dem Heckstand waren noch die Außenflügel und das Heck aus Gemischtbauweise. Später wurde der Entwurf noch mal überarbeitet und die heute Il-2M3 genannte Ausführung bekam leicht gepfeilte Außenflächen. In dieser Version flog die Il-2 zum Sieg. Immerhin wurden über 35.000 Exemplare gebaut. Einige wenige sind noch erhalten. In Rechlin befindet sich ein Rumpf mit den Innenflügeln aus Metall. (Volker Helms)



Bausatz: Accurate Miniatures hatte vor einigen Jahren schon die Il-2 als Ein- und Doppelsitzer herausgebracht. Wie schon Eduard hat auch Italeri mit Accurate Miniatures kooperiert und bringt die späte Variante heraus, wie sie bereits von AccMin erschienen war. Die Teile sind sauber abgespritz und mir ist kein außergewöhnlicher Grat aufgefallen. Der Bausatz ist bekannt für die mäßige Passgenauigkeit im Bereich des Rumpfes und der Flächen und den schon von Volker erwähnten Lapsus mit dem zu weit nach vorn geneigten Hauptfahrwerk.

Die Bauanleitung ist Italeri-typisch und damit nur teilweise zu gebrauchen. Mich stört z.B. schon das seltsame Format (ca. 34x20 - nicht aufgeklappt!) das ich kaum auf dem Basteltisch unterbekomme. Farbangaben sollten lieber geprüft werden und die Übersicht ist nicht immer optimal. Vermessen habe ich das Modell nicht, jedoch ist mir noch nichts von großen Abweichungen zu Ohren gekommen. Allerdings von einer kleineren, Spinner und Propeller entsprechen nicht dem Original (beim Spinner deutlich sichtbar). Wen es stört, der findet Abhilfe bei NeOmega, wenn er die Produkte denn hier in Deutschland findet...



Da der Bausatz eine Wiederauflage ist, kann man natürlich auf reichlich Zubehör (insbesondere aus Tschechien) zurückgreifen. Ich habe für mein Modell einige CMK Sätze und Eduard Masken erstanden, die ich an anderer Stelle kurz vorstelle. Jeder muss selbst entscheiden, ob er diesen zusätzlichen Aufwand betreiben möchte. In Anbetracht der Komplexität des Bausatzes ist der Schritt jedoch nicht sehr groß.

Die Bemalungen ist ein sehr schwieriges Thema, wie ich feststellen musste. Ich möchte hier auf die Seite: Modelling the Aircraft of the Soviet VVS 1917-50 verweisen (Modellbaubereich und Recherche, sowie Forum). Achtung! alle Versionen des Bausatzes sind mit Vorsicht zu genießen. Eine genaue Recherche des zu bauenden Flugzeugs ist erforderlich!! ... und selbst dann kann man nicht hundertprozentig sicher sein. Ich werde auf das Farbsortiment von WEM zurückgreifen. Man kann aber auch die angegebenen Farben mit dem Chart der Soviet VVS Modelling Site vergleichen, um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen (Bitte die Bemerkungen von Erik dazu lesen!)

  1. "weiße 2" "Sa Rodinu", gelbes(?) Rumpfband, 1943, Weitere Details unbekannt
  2. "Weiße 100" mit rotem Rand, W.B. Jemeljanienko, Held der Sowjetunion, Sommer 1943;
  3. "schwarze 2" blaues Rumpfband, oberseitig weißer Hinterrumpf/Seitenruder/Höchenleitwerk, 233. Garde Schlachtfliegerregiment; 1944-45
  4. "gelbe 16"; 23. unabhängiges Schlachtfliegerregiment; Luftstreitkräfte der Schwarzmeerflotte, 1943
  5. Polnische Luftwaffe 6. Wroclaw Angriffsregiment; 1948

Fazit: Italeri ist für diese Wiederauflage zu danken, da der Originalbausatz von Accurate Miniatures nicht wirklich gut und wenn, dann auch nur recht teuer, in Deutschland zu bekommen war. Aufgrund der angesprochenen Herausforderungen des Bausatzes möchte ich diesen nur Modellbauern mit etwas Erfahrung in der Überwindung von Passproblemen empfehlen.

Steffen Arndt, Schwerin (Juni 2007)
Vorbildteil und Literaturhinweise Volker Helms

Literatur:

Iljushin Il-2 Shturmovik - IL-2 Type 3, IL-2 Type 3M, IL-2KR, UIL-2; Ovcacik/Susa; 4+ Publication, ISBN 80-87045-00-9
Il-2 Stormovik in action, Aircraft Number 155, Hans-Heiri Stapfer, squadron/signal publications 1995, ISBN 0-89747-341-8;
Ilyushin Il-2 and Il-10 Shturmovik, Yefim Gordon und Sergey Komissarov, Crowood Aviation Series, 2004, ISBN 1-86126-625-1;
Il-2, Il-10, Monografie Lotnicze 22, R. Michulec, AJ-Press 1995, ISBN 83-86208-33-3.