Short Stirling Mk. IV - Gluder Tug - Paratroops Transport

Italeri No. 1350 Spritzguss mit Fotoätzteilen - 1/72

Vorbild: Die Short Stirling war der erste viermotorige Bomber der britischen RAF im WK II. Der Bomber entstand aufgrund einer Ausschreibung (B12/36). Short konnte bei der Konstruktion dieses neuen Bombers auf die Erfahrungen der viermotorigen Großflugboote aufbauen. Zur Bestätigung der Entwicklungsergebnisse gab es ein Vorversuch in halber Größe. Das war die Short S31/M4. Dieses von vier 90 PS-Motoren angetriebene "Model" flog erstmals am 19. September 1938.

Anfang 1939 erfolgte der erste Serienauftrag für die RAF über 100 Stirling Mk. I. Die erste Stirling flog unter der Bezeichnung S. 29 erstmals am 14. Mai 1939. Hier gab es Probleme mit dem Hauptfahrwerk. Im August 1940 ging die erste Serienmaschine Mk. I an 7. Squadron der RAF. Die Leistung der Triebwerke änderte sich im Verlauf der Serien. So wurden bei der Mk. I Serie III Bristol Hercules XI-Sternmotore mit 1500 PS eingebaut.



Die nächste in Serie gebaute Version war die Mk. III. Diese hatte den Hercules VI mit 1635 PS. Äußerlich unterschied sich diese Version insbesondere durch die verringerte Anzahl von Rumpffenstern. Weiterhin wurden die Lufteinläufe am Triebwerk geändert. Der Ölkühler wanderte unter den Motor. Im Januar 1943 verließen die ersten Maschinen das Produktionsband.

Nachdem die Lancaster und Halifax bei der RAF in ausreichender Zahl zur Verfügung standen, bekam die Stirling eine neue Rolle. Sie wurde als Schleppflugzeug für Lastensegler umkonstruiert. Dabie fielen der Bug- und der Rückendrehturm weg. Dafür wurde eine Schleppkupplung im Heck eingebaut. Es entstanden von dieser Version 450 Exemplare. Die Mk. V war ein reine Transportversion gedacht. Die 160 Mk. V waren unbewaffnet.



Bausatz: Meine Freude hielt sich in Grenzen als ich von einer neuen Short Stirling bei Italeri in 1/72 las. Die Short Sunderland mit der misslungenen Oberflächenstruktur saß noch zu tief. Hier sieht es zum Glück ganz anders aus. In dem attraktiven Stülpkarton befinden sich gut verpackt fünf hellgraue Spritzlinge mit 199 Einzelteilen, einen Klarsichtrahmen mit 26 Teilen, eine Kunststoffgaze, einen Fotoätzteilbogen und die Bauanleitung mit mehrfarbiger Bemalungsanleitung.

Beim Betrachten der Bauteile kam dann doch Freude auf. Es gibt zwar präsente versenkte Gravuren aber auch feine dezente Nietenreihen. Die Gravuren sind allerdings keine Gräben wie bei der Sunderland. In den beiden Rumpfhälften hat man auch die Vertiefungen für die Fenster der Mk. I angebracht. Gleichfalls ist die Einbauöffnung für den Rückendrehturm vorhanden.



Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Die beiden Pilotensitze entstehen auf jeweils fünf Teilen. Diese werden dann mit geätzten Sitzgurten versehen. Für Instrumentenbrett gibt es ein Decal und ein Fotoätzteil. Weiterhin werden acht kleine geätzte Hebel angeklebt. Weiter hinten im Rumpf gibt es eine schöne Einrichtung. Italeri hat die Rumpfinnenseiten auch ordentlich strukturiert. Der Raum für den Schleppverantwortlichen im Heck ist gut eingerichtet. Die Tür im Heck kann offen eingeklebt werden.



Bei dieser Version muss der Bombenschacht geschlossen bleiben. Die Ruder können variabel angeklebt werden. Das Fahrwerk ist detailliert und wie beim Original recht kompliziert. Die beiden Hauptfahrwerksräder sind abgeplattet. Alle vier Hercules-Nachbildungen werden aus drei Teilen zusammengesetzt. Die Flammenvernichter werden einzeln angeklebt. Aus acht Teilen entsteht der Heckturm.

Die vier mehrfarbigen Bemalungsschemen sind sehr klein aber trotzdem recht deutlich. Hier sind die Farbangaben in Englisch. Weiterhin gibt es die Italeri-Nummern und die vom Fedral Standard.

Bemalungen:

  1. Stirling Mk. IV, SG. der 299. Squadron der RAF, Witshire am 06. Juni 1944;
  2. Sitrling Mk. IV, WES. der 295. Squadron der RAF, Hampshire am 06. Juni 1944;
  3. Stirling Mk. IV, QSA. der 620. Squadron der RAF, Gloucestershire am 06. Juni 1944;
  4. Stirling Mk. IV, 8Z.B der 295. Squadron der RAF East Angilia, 1944/45.

Fazit: Eine positive Überraschung von Italeri. Airfix und Revell hatten ihre Chance für einen zeitgemäßen Bausatz der Short Stirling. Italeri hat sie genutzt und hier einen tollen Bausatz der Short Stirling Mk. IV in 1/72 herausgebracht!

Literatur:

Short Stirling in action - Aircraft Number 96, Ron Mackay, squadron/signal publications, 1989, ISBN 0-89747-228-4.

Volker Helms, Godern (Oktober 2014)