Vorbild: Die französisch-britische Gemeinschaftsentwicklung entstand Ende der 60er Jahre. Frankreich wollte die Lücke zwischen der Mirage III und der Magister füllen. Großbritannien suchte ein Ablösemuster für die Hunter TMk. 7 und die Gnat. Später sollte der Jaguar auch die Lücke TSR.2 und F-111K schließen, die beide nicht in Dienst gingen. Am 8. September 1968 erhob sich der erste doppelsitzige französiche Prototyp in die Luft. Der erste britische Prototyp flog am 12. Oktober 1969. Für die französische Luftwaffe begannen die Lieferungen 1972.
Die RAF erhielt 165 Einsitzer (GR.1) und 38 Doppelsitzer (T.2). Somit war der Jaguar das bedeutendste Jagdbombenflugzeug der RAF bis Mitte der 80er Jahre. Daher wurden viele Maschinen in den 80er Jahren auch noch modernisiert. Sie erhielten dann die Bezeichnung GR. 1A. Jaguar der RAF und auch der französischen Luftwaffe nahmen 1991 an der Operation "Desert Storm" gegen den Irak teil. In den 1990er Jahren wurden die verbliebenen Exemplare der RAF nochmals modernisiert. So wurden u.a. ein neues Headupdisplay sowie ein neues GPS eingebaut. 2004 wurde entschieden, dass alle Jaguar bei der RAF bis 2007 außer Dienst gestellt werden.
Bausatz: Italeri hat seit einigen Jahren einen Sepecat Jaguar im Programm. Dieser Bausatz wird immer wieder in verschiedenen Versionen neu aufgelegt. Auch bei Revell erschienen die Spritzgussteile. In der attraktiven Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 89 Einzelteilen, einen klaren Spritzling mit drei Teilen, ein großer Decalbogen und die Bauanleitung. Der Rumpf ist ein wenig mehr geteilt. So gibt es für den Bug eine eigene Sektion. Schließlich gab es bei Italeri auch einen Doppelsitzer.
Die Bauteile haben feine versenkte Strukturen. Einige Teile sind zusammengefasst. So ist das Fahrwerk sehr komplex aber dadurch schnell zusammenzubauen. Der Schleudersitz ist etwas einfach. Immerhin sind paar Gurte aufmodelliert. Die Instrumente sind mittels erhabener Strukturen dargestellt. Diese sollen bemalt werden. Leider gibt es für den Italeri-Bausatz kaum Detailsätze. Hier könnten sich mal die tschechischen Hersteller noch ein wenig mehr austoben. Immerhin hat PJ die passenden Schleudersitze im Angebot. Den sollte man einbauen, wenn man die Haube optional geöffnet ankleben möchte. Allerdings sollte man das Buggewicht nicht vergessen.
Ungewöhnlich ist die Tragfläche. Diese besteht aus einem Stück. Damit hat sie den richtigen Winkel und scharfe Tragflächenhinterkanten. Allerdings müssen die Grenzschichtzäune einzeln aufgeklebt werden. Die beiden Hälften des Höhenleitwerks und das Seitenleitwerk bestehen aus einem Stück. Das ist für deren Hinterkanten ein Vorteil. Bei den Fahrwerksstreben wurden einige Teile zusammengefasst. Dadurch ist hier Einiges vereinfacht aber auch stabil. Ein paar Zusatztanks sollen hier am Modell verbaut werden.
Die Farbangaben sind für das Italeri-eigene Acryl-Farbsystem. Der Höhepunkt ist der Decalbogen. So gibt es die Jaguar-Tarnung als Decal. Das ist in eine Vielzahl sinnvoller Teile. In Höhe der Grenzschichtzäune sollte man das Tragflächendecal noch mal teilen. Für die Kabinenhaube gibt es auch die passenden Decals. Leider gibt es nur diese attraktive Bemalungsvariante und diese ist auch auf der Kartonrückseite zu sehen.
Bemalung:
Fazit: Es ist nach wie vor ein gut gemachter Jaguar-Bausatz in 1/72 von Italeri. Diese Decalvariante ist sehr attraktiv aber für das Aufbringen dieser Decals benötigt man etwas mehr Zeit.
Literatur (Auswahl):
Jaguar - The Anglo-French Fighting Feline, Aeroplane Icons, Tim McLelland, Key Publishing 2014, ISBN 978-1-909786-17-2; | SEPECAT Jaguar, Warplane Classics No. 1, Andy Evans, Guideline Publications (www.guidelinepublications.co.uk) 2006. |