Henschel Hs 126 A-1/B-1

Italeri 2701 - 1/48

Vorbild: Die hauptsächlich als Aufklärer entwickelte Henschel 126 wurde 1937 an die ehemalige deutsche Luftwaffe ausgeliefert, und war bis etwa 1941 sozusagen das „Auge der Armee.“ Das für diese Aufgabe recht große und kompakte Flugzeug war als freitragender Hochdecker mit Baldachinflügel sowie einem festen Fahrwerk konzipiert. Die Radverkleidungen konnten je nach Einsatzgelände entfernt werden. Die Besatzung bestand aus dem Piloten und dem Beobachter, welcher über zwei Kameras zur Luftaufklärung und einem 7,92mm MG zur Eigenverteidigung verfügte.



Das Modell der Henschel 126, das Italeri nun im 48er Maßstab anbietet, ist identisch mit dem Bausatz von der ukrainischen Firma ICM, welcher schon seit einiger Zeit erhältlich ist. Auf einer Kartonseite ist auch der Hinweis auf die Lizenzproduktion vermerkt.



Das Modell selbst ist in Ausführung und Detaillierung von erstklassiger Qualität. Allein die Ausstattung des Besatzungsraumes gehört meiner Ansicht nach zu den besten Reproduktionen, welche dieser Maßstab hergeben kann. Selbst die winzigen Hebel für die Seitenkonsolen gibt es als einzelne Teile. Die Oberflächengestaltung von Rumpf und Tragflächen ist akkurat ausgeführt und weder Grat noch Senkstellen trüben den Spaß an der Betrachtung der über 160 Einzelteile. Und der Bramo Sternmotor steht da in nichts nach. Hier könnte es nur Probleme beim Abtrennen der Stösselstangen geben.



Ruder und Landeklappen gibt es in separater Ausführung und sie können entsprechend nach Wunsch funktionell verarbeitet werden.

Der Decalbogen umfasst sieben Möglichkeiten der Henschel ihre Kennungen zu geben. Darunter auch eine britische Beutemaschine und ein Flugzeug der griechischen Luftwaffe. Historisch interessant dürfte auch das Schleppflugzeug sein, welches zusammen mit einem DFS 230 Lastensegler das damalige „Rettungspaket“ für Benito Mussolini ergab.

Fazit: Ein großartiger Bausatz von einem Flugzeug, das nicht auf dem allgemeinen Mainstream schwimmt. Ein besonderer Klassiker eben. Sehr zu empfehlen !

Hans-Jürgen Bauer, Berlin (September 2011)