Vorbild: Die Lawotschkin/Gudkow/Gorbunow LaGG-3, war ein einsitziges, einmotoriges Jagdflugzeug, das von der Sowjetunion entwickelt und im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.
Technische Beschreibung
Die LaGG-3 war ein freitragender Tiefdecker in Vollholzbauweise mit diagonal darübergeklebten Sperrholzstreifen, abgesehen von den mit Stoff bespannten Steuerflächen mit Metallrahmen. Der Rumpf war in Halbschalenbauweise gefertigt und besaß als Motorenaufhängung bzw. Waffenlafetten zusammengeschweißte Stahlrohre. Das Leitwerk war ebenfalls freitragend, die Tragflügel zweiholmig und trapezförmig und das Fahrwerk komplett einziehbar.
Entwicklung
Semjon Lawotschkin, seit 1929 Mitarbeiter des ZAGI, beschäftigte sich seinerzeit mit der Entwicklung eines speziellen Baustoffs, der es möglich machen sollte, leistungsfähige Jagdflugzeuge in Ganzholzbauweise zu produzieren. Das Material sollte leichter als Duraluminium, dazu nicht brenn- und gut formbar sowie leicht zu bearbeiten sein. Im Rahmen des im Mai 1939 gegründeten OKB-301 entwarf er daraufhin mit Michael Gudkow und Wladimir Gorbunow einen Jäger, der aus kunstharzgetränktem Sperrholz aus sibirischer Birke bestand und unter der Bezeichnung I-22 am 30. März 1940 mit A.I.Nikaschin zum Erstflug startete. Von diesem 1941 nachträglich in LaGG-1 umbenannten Typ wurden 100 Stück gebaut.
Durch die überhastete Konstruktion traten zwangsläufig Mängel zutage, so etwa Probleme beim Steuern der Maschine, wozu ein großer Kraftaufwand nötig war, sowie technologische Schwachstellen in der Produktion. Das Flugzeug wurde daraufhin noch einmal überarbeitet, so wurden größere Tanks eingebaut und der Zweiblattpropeller durch einen dreiblättrigen ersetzt. Am 14. Juni 1940 war der Erstflug dieses I-301 und später LaGG-3 genannten Modells, wiederum durchgeführt von Nikaschin. Anfang 1941 begann die Serienproduktion in Moskau, Gorki, Nowosibirsk und im Werk 31 in Taganrog,das nach Beginn des Krieges zwischen der Sowjetunion und dem deutschen Reich nach Tblissi evakuiert wurde. Bis dahin waren etwa 300 LaGG-3 gefertigt worden. Bis Ende 1941 wurden 2507 Flugzeuge gebaut.
Die LaGG-3 wies eine hohe Robustheit und Widerstandsfähigkeit auf, doch kränkelte sie zeitlebens an einem zu schweren und zu schwachen Motor, weshalb Lawotschkin auch mehrere Triebwerkstypen testete, so das WK-107, M-82 oder das WK-105PF-2. In einer kleinen Serie erschien schließlich im Sommer 1942 eine auf 2865 kg Startmasse reduzierte LaGG-3 ("oblechtschenny"-erleichtert) mit dem WK-105PF.
Die LaGG-3 zeigte sich den damals neu eingesetzten Bf 109 F der deutschen Luftwaffe unterlegen, was zur Entwicklung der La-5 führte. Insgesamt wurden bis 1942 6528 Flugzeuge dieses Typs produziert.
Quelle: Wikipedia: LaGG-3
ICM hat diesen Bausatz schon sehr lange angekündigt. Gerüchteweise war der bei South Front erschienene Bausatz durch die Qualitätskontrolle bei ICM gefallen, andererseits hat der ukrainische Hersteller auch schon die eine oder andere wirtschaftliche Klippe zu umschiffen gehabt. Wie dem auch sei, jetzt ist der Bausatz der frühen LaGG-3 endlich erschienen und macht in der Kiste einen guten Eindruck. Er hat auch nichts mit dem SF Bausatz gemein, mal abgesehen vom Vorbild.
Da ich gerade auch die MiG-3 von Trumpeter besprochen habe, bietet sich ein kleiner "Vergleich" an. Die gesamte Detaillierung ist etwa auf gleichem Niveau. Trumpeter liefert einzeln eingetütete Spritzlinge in einem stabilen Karton, während bei der LaGG-3 eine eher instabile, einteilige Faltschachtel mit einem Plastikbeutel für alle Teile (einschließlich Klarspritzling) gefüllt ist. ICM hat die Gravuren etwas breiter ausgeführt, ebenso die Nieten. Es finden sich einige Sinkstellen und Grate am ukrainischen Bausatz und die Oberfläche ist etwas rauher. Insgesamt bietet ICM aber ein sehr schönes Produkt zu einem angemessenen Preis.
Bemalungen:
Die Decals osteuropäischer Hersteller sind oft nicht von sehr hoher Qualität. Es bleibt zu prüfen, wie gut die Nassschiebebilder dieses Bausatzes sind. Von AML gibt es bereits einige Sätze mit denen man seine frühe LaGG-3 dekorieren.
Fazit: ICM legt hier einen sehr schönen Bausatz zu einem attraktiven Preis vor. Bisher ist mir noch kein Zubehörsatz aufgefallen, ein solcher ist aber auch nicht zwingend notwendig. Empfehlenswert!
Erhältlich sind die ICM-Bausätze in Deutschland über den örtlichen Fachhandel oder direkt über ACADEMY DEUTSCHLAND.
Steffen Arndt, Ettlingen (November 2008)