Vorbild: Das zweimotorige Flugzeug Dornier Do 215 war die Exportausführung der Do 17 mit DB-601A-Reihenmotoren. Die im Dezember 1939 von Schweden bestellten 18 Do 215A-1 übernahm nach einem Exportverbot die deutsche Luftwaffe. Diese erhielt zwischen Dezember 1939 und Januar 1941 102 Maschinen der B-Reihe. Bis Mai 1940 wurden alle Staffeln der Aufklärungsgruppe/ Oberbefehlshaber der Luftwaffe (Aufkl.Gr./Ob.d.L.) mit Do 215 ausgerüstet. Die 1.Staffel operierte mit einem Mix aus Do 215A-0 und B-4 für Langstreckenaufklärung, während die 2. und 3.Staffel mit Do 215B-4 neben anderen Flugzeugtypen ausgerüstet war. 1942 gingen einige Flugzeuge an Ungarn. (nach Wiki)
Bausatz: 2006 brachte ICM schon einmal eine Serie von Modellen der Do 215 Reihe auf den Markt. Der hohen Detaillierung, insbesondere im Cockpit, standen als Manko die schlechte Passungenauigkeit und die große Bruchgefahr besonders bei den Kleinteilen gegenüber. Das Material kam teilweise zu früh aus der Form und war daher einfach zu spröde. Das alles hat sich nun mit den neuen Bausätzen der Dornier geändert.
Im stabilen Karton befinden sich vier graue Rahmen mit 207 Teilen, zwei mit 16 Klarsichtteilen, der Abziehbilderbogen und die Bauanleitung. Diese ist verständlich und übersichtlich aufgebaut. Die sauber abgeformten Teile haben feine versenkte Strukturen und schöne Oberflächendetails.
Die Überarbeitung bei den Flugzeugen fällt besonders im Bereich vom Übergang Rumpf/Leitwerk ins Auge. Im vorderen Bereich des Rumpfes müssen die Gravuren neu gezogen werden. Bei der Montage, (Verklebung) Rumpf/Tragflächen muss man aufpassen, dass die Tragflächen nicht durchhängen. Alle Ruderflächen sind separat ausgeführt. Sie besitzen eine scharfe Hinterkante. Die Klarsichtteile sind klar und dünn gegossen.
Das Cockpit ist auch in diesem Bausatz vollständig eingerichtet, soweit es der Maßstab zulässt. Die mitgelieferten Motoren sieht man nach dem Zusammenbau leider nicht mehr. Hier kann man creativ werden.
Bemalung: Der beiliegende Decalbogen erlaubt die Darstellung von zwei deutschen und einer Maschine der ungarischen Luftwaffe. Die Balkenkreuze sind nicht ohne Versatz gedruckt. Die roten Hinweisbeschriftungen wurden unsauber gedruckt (ausgequetscht). Die Farbhinweise erfolgen für Farben von Revell und Tamiya.
Fazit: Trotz des kleinen Mankos ist der Bausatz zu empfehlen. Zumal es in diesem Maßstab keinen anderen dieser Typenreihe gibt.
Erhältlich im Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Bernhard Purschke, Berlin (August 2017)