Douglas A-26C-15 Invader

ICM 48283 - 1/48

Vorbild: Als erfolgreiche Weiterentwicklung der ebenfalls von Douglas produzierten A20 Boston/Havoc-Serie hätte die A-26 Invader eigentlich in viel höheren Stückzahlen produziert werden müssen. Aber für den Zweiten Weltkrieg kam sie einfach zu spät und konnte nur noch in den letzten Kriegsmonaten eingesetzt werden. Zahlreiche Stornierungen waren nach dem Sieg der Alliierten die Folge. Dabei übertraf sie die Erwartungen, welche die US-Air Force ihr in das Lastenheft geschrieben hatte, deutlich. Die A-26 gilt deshalb auch als Endpunkt in der Entwicklung zweimotoriger Bomber mit Propellerantrieb. Daher griff man auch im Koreakrieg gerne wieder auf dieses bewährte Muster zurück, indem man von Japan aus erfolgreich Nachschubwege bei Nacht angriff. Sogar im Vietnamkrieg fand sie noch einmal Verwendung. Um das in die Jahre gekommene Muster für diese Auseinandersetzung fit zu machen, wurden 40 Exemplare von der kalifornischen Firma On Mark noch einmal generalüberholt und erfuhren eine Kampfwertsteigerung. Diese Maschinen trugen die Bezeichnung "Counter-Invader". Abseits Ihrer militärischen Karriere kam sie u. A. auch als Löschbomber zum Einsatz. Besonders interessant: Vor der Ära des Lear-Jet wurden einige Maschinen zum VIP-Flieger für Geschäftsreisende mit veränderter Kanzel im "DC-3 Look" umgebaut.

Bausatz: ICM beschert uns mit dem vorliegenden Exemplar bereits die dritte Ausgabe dieses interessanten Modells. Es handelt es sich hierbei um die frühe Version mit Glasnase und flacher Kanzel. 252 Teile lassen sich dem stabilen Karton entnehmen. Sie sind allesamt sauber gegossen und weisen den gewohnt hohen Detaillierungsgrad von ICM auf.

Besonders die Doppelsternmotoren sind aufwendig wiedergegeben und können sogar offen dargestellt werden. Die Motorverkleidungen werden einfach ohne anzukleben aufgeschoben.

ICM hat sich entschieden, die offenen Fahrwerksklappen mit Teilen der Innenstruktur zu verbinden. Doch hier ist gut gemeint nicht auch gut gemacht. Durch den frühen Einbau sind diese Fahrwerksklappen dann bei allen folgenden Arbeitsschritten ständig im Weg. In Sachen Lackieren und Abkleben wird einem somit ein falsche Reihenfolge aufgezwungen. Eine Unsitte, die leider immer wieder bei Flugzeugbausätzen auftaucht. Ansonsten kommt aber ausschließlich Freude auf. Sämtliche Klappen und Ruder können angelenkt dargestellt werden. Gerade die breiten Landeklappen bieten sich dafür an.

Die zweiteiligen Reifen haben Diamant-Profil und sind nicht abgeplattet. Es gibt einen detaillierten Bombenschacht inklusive Ladung.

Die Klarsichtteile sind sauber und frei von Schlieren.

Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung ist in Ukrainisch bzw. Englisch gehalten. Die drei Versionen werden als farbige Seitenrisse dargestellt. Eine Vorlage zum Ausschneiden von Masken für die Klarsichtteile ist ebenfalls dabei.

Die glänzenden Decals sind sauber gedruckt und beinhalten sogar die roten, bzw. schwarzen "No Step"-Rechtecke für die Tragflächen. Das zeitraubende Auflackieren entfällt somit glücklicherweise.

Fazit: Der alte Revell/Monogram-Kit ist alles andere als ein schlechter Bausatz, aber aufgrund seiner positiven Gravuren nicht mehr zeitgemäß. Mit der Version von ICM erhält man nun ein rundum gelungenes Update aus moderner Werkzeugform. Und weitere Versionen werden noch folgen!

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.

Marco Doehring, Stuttgart (August 2020)