Vorbild: Das Luftschutzgesetz vom 26.1.1935 eröffnete dem Reichsluftfahrtministerium (RMdL) die Möglichkeit zur Aufstellung motorisierter Verbände für Aufgaben der Zivilverteidigung und des Luftschutzes. Mit der Aufstellung des Sicherheits- und Hilfsdienstes (SHD) wurde am 4.5.1937 begonnen. Der SHD sollte für alle im Rahmen der Zivilverteidigung und des Luftschutzes anfallenden Aufgaben zur Verfügung stehen. Das beinhaltete neben der Brandbekämpfung auch sanitätsdienstliche und technische Hilfeleistungen sowie Entgiftungseinsätze. Für die Feuerlösch- und Entgiftungsaufgaben wurden die so genannten F&E-Bereitschaften geschaffen.
Ende 1939 waren die ersten überregional einsetzbaren, motorisierten SHD-Abteilungen in den Luftschutzorten 1. Ordnung aufgestellt. Die Aufstellung oblag der Aufsicht der Inspekteure der Ordnungspolizei. Die Ausrüstung der Einheiten gewährleistete das RMdL. Die Auslieferung der Fahrzeuge erfolgte über das Heereszeugamt. Die Führer und Unterführer kamen von der Ordnungs- sowie der Feuerschutzpolizei. Die Mannschaften wurden u.a. aus den freiwilligen Feuerwehren rekrutiert und für die Dauer ihrer Zugehörigkeit zum SHD vom Dienst in der Wehrmacht befreit.
Der Fuhrpark bestand hauptsächlich aus Kraftzugspritzen (KzS 8) auf 1t oder 1,5t Opel-Fahrgestellen. Die KzS 8, auch liebevoll "Katze" genannt, war ein leichtes Feuerlöschfahrzeug mit einem Tragkraftspritzenanhänger. Die achtköpfige Mannschaft saß längs zur Fahrtrichtung, der Einstieg erfolgte vom Heck. Gegen Witterungseinflüsse war der oben offene Aufbau mit einem Segeltuchverdeck geschützt. An den Seiten des Aufbaus war jeweils eine Steckleiter befestigt.
Schläuche, Spritzen und anderes Gerät konnte in den Seitenfächern der Aufbauten, aber hauptsächlich in den beiden großen Staukästen unter den Sitzbänken im Mannschaftsraum untergebracht werden. Ein Standrohr für Hydranten fand sich mittig an der Trennwand zum Fahrerraum, ein Verteiler auf dem linken Heckstaukasten. Die KzS 8 wurde vom Anfang bis zum Ende des Krieges von der Feuerschutzpolizei verwendet.
Bausatz: Als weitere Neuheit beschert ICM seinen Käufern dieses höchst interessante leichte Feuerlöschfahrzeug auf Basis des 1,5t Opel Blitz. Nachdem andere große Modellbauhersteller es versäumt hatten weiteren Varianten der Opel Lkw in ihr Programm aufzunehmen, hat ICM das getan, worauf viele gewartet haben. Seit kurzem ist nun auch diese leichte Feuerwehr im hiesigen Modellbauhandel verfügbar.
Hier einige Besonderheiten des Modells: Detaillierte Oberflächen mit feinen Gravuren, authentische Nachbildung des hinteren Aufbaus und Anhängers, detaillierte Motornachbildung, Fahrgestell und Inneneinrichtung des Fahrzeugs.
218 Einzelteile findet man auf fünf hellbraunen sowie einem klarem Rahmen. Dazu gehören gummiähnliche Reifen. Eine wie immer gut gestaltete 16-seitige Bauanleitung (mit Farbangaben für Model Master Farben) führt sowohl den Anfänger, als auch den fortgeschrittenen Modellbauer sicher zum Erfolg.
Der Decalbogen enthält nicht nur die Markierungen für zwei Einsatzvarianten, sondern auch noch diverse Beschriftungen für das Fahrzeug und die Instrumente des Armaturenbrettes.
Fazit: Super Bausatz einer lang gewünschten LKW Variante, der Dank ICM jetzt endlich in Plastikspritzguss erhältlich ist!
Für die Bereitstellung des Musters geht ein Dank an die ICM Holding.
Andreas Eichendorff, Berlin (Februar 2015)