Vorbild: Die PZL. 37 Los(deutsch Elch) war ein polnischer zweimotoriger Bomber. 1934 erfolgte der Auftrag an den staatlichen Hersteller für drei Prototypen. Das erste Exemplar mit flog unter der Bezeichnung PZL.37/I(Nr. 72.1) mit zwei Bristol Pegasus XIIB-Sternmotoren erstmals im Juni 1936. Danach wurde ein Auftrag über zunächst 30 Exemplaren. Nur die ersten zehn PZL.37A Los erhielten das einfache Seitenleitwerk. Die letzten 20 waren PZL.37Abis mit Doppelleitwerk. Diese frühen Serienmaschinen wurden später mit einer eingebauten Doppelsteuerung als Trainer benutzt.
Die PZL.37B erhielt zwei Bristol Pegasus XX-Sternmotore mit jeweils 925 PS. Weiterhin wurde das Cockpit überarbeitet und das Hauptfahrwerk war doppelt bereift. Schon im Frühjahr 1938 wurden die ersten Maschinen ausgeliefert. Es wurden umfangreiche Exportaufträge eingeworben. Allerdings kam es durch den Kriegsbeginn nicht dazu. In Rumänien wurden einige polnische Exemplare weitergenutzt. So entstanden bis September 1939 nur 92 Exemplare aller Versionen. In Rumänien wurden die bis zu 50 Los aller Varianten bis 1944 genutzt.
Bausatz: Die PZL.37B Los in Rumänischen Diensten ist eine Variante des hier schon vorgestellten IBG-Bausatzes. Der polnische Hersteller hat die Teile zumeist Spritzguss hergestellt. Der praktische Stülpkarton ist sehr gut gefüllt mit zehn grauen Spritzgussrahmen mit 128 Teilen, ein klarer Spritzgussrahmen mit elf Teilen, ein Fotoätzteilbogen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.
Die Bauteile sind voll auf der Höhe der Zeit. Es gibt schöne versenkte und erhabene Strukturen. Die Verwendung von Fotoätzteilen beschränkt sich nur auf wenige sinnvolle Teile. So beginnt hier der Bau mit dem inneren Rumpf. Hier gibt es Details satt. Selbst an die obligatorischen Sitzgurte hat man bei IBG gedacht. Das Fotoätzteil 8 muss man mehrfach falten. Ein wenig Fantasie ist dann auch für dessen Platzierung notwendig. Nicht immer ist eine CAD-Zeichnung die beste Lösung…
Das Bug-MG soll von innen in die Bugkanzel angeklebt werden. Ich würde das Teil D4 nach der Lackierung samt MG einbauen. Die Klarsichtteile sind übrigens sehr dünn und durchsichtig. Danach geht es im Heck mit dem Höhen- und Seitenleitwerk weiter. Durch den Aufbau der Teile gibt es hier scharfe Hinterkanten. Ein kleines Fotoätzteil dient als Abdeckung für den oberen Heckkonus. Dieses muss dazu noch in Form gebracht werden.
Die kleinen Pegasus-Motoren bestehen aus einem Stück und sie verschwinden hinter der voluminösen Verkleidung. Dadurch ist davon nicht viel zu sehen. IBG hat bei dieser Konstruktion einen guten Job gemacht. In den Fahrwerksschächten werden die größten Fotoätzteile als Abdeckung verbaut. Das spart Bauhöhe. In den Tragflächen werden die typischen Bombenmagazine aus Kunststoff eingebaut. Die Abwurfwaffen hat IBG sehr gut aus einem Stück hergestellt. Somit können die Schächte bei eingebauten Bomben offen bleiben. Wer diese verschließen möchte, der spart sich ein wenig Arbeit. Übrigens auch die Querruder und die Landeklappen haben eine scharfe Hinterkante.
Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Die Farbhinweise sind für die Systeme von Vallejo, Hataka, Life Color, MrHobby und AK Interactive. Der Bemalungsplan ist sehr gelungen und lässt keine Fragen offen.
Bemalungen:
Fazit: IBG liefert hier eine sehr interessante Decalvariante der bekannten PZL. 37B II Los im Maßstab 1/72. Dieser Bausatz ist für erfahrene Modellbauer sehr empfehlenswert.
Erhältlich ist dieser Bausatz bei IBG MODELS .
Literatur (Auswahl):
PZL.37A-B Los Topdarawings Special Edition 60(incl. Maskierfolie für IBG-Bausatz) Maciej Noszczak Kagero 2018 ISBN 978-83-951575-5-4 |
Volker Helms, Godern (Februar 2020)