Vorbild: Die Shaanxi Y-8 oder Yunshuji-8 ist ein mittelschweres Transportflugzeug mittlerer Reichweite des chinesischen Unternehmens Shaanxi Aircraft Corporation. Sie basiert auf der Antonow An-12. Es gibt viele Varianten von ihr, darunter einige Projekte. In den 1960er Jahren kaufte China viele An-12 und stellte sie auch im eigenen Land in Lizenz her. Nach dem chinesisch-sowjetischen Zerwürfnis arbeitete die Xi´an Aircraft Company an einer erneuten Produktion im eigenen Land. Das Design wurde im Februar 1972 festgelegt, und im Dezember 1972 fand der Erstflug statt. Dann wurde die Produktion ins Werk von Shaanxi Aircraft verlegt, wo die Testflüge 1975 wieder aufgenommen wurden. Im Jahr 1981 startete die Serienproduktion der Y-8. Außerhalb Chinas fliegt die Shaanxi Y-8 auch in Kasachstan, Myanmar, Pakistan, Sudan, Tansania und Venezuela.
Quelle: deutsches Wiki und englisches Wiki
Modell: Nach dem letztes Jahr mit der hier schon vorgestellten KJ-200 Hobby Boss die Serie der chinesischen Y-8 oder wenn mal so will der An-12 gestartet hat, ist nun mit dem vorliegenden Bausatz die dem Ursprungsmuster bisher am nächsten kommende Variante erschienen. Dazu befinden sich neue Spritzlinge im Kasten. Insgesamt besteht der Bausatz laut der Angabe von Hobby Boss aus über 100 Plastikteilen an sechs Rahmen und 20 Ätzteilen. Diese sind wie immer vorbildgerecht verpackt in einem stabilen Stülpkarton. Größte Änderung gegenüber dem KJ-200 Kit ist der Spritzrahmen D mit den neuen Rumpfteilen. Dieser ist aufgrund der großen Unterschiede notwendig, zudem Hobby Boss auch nicht den Weg gegangen ist, den Rumpf sehr kleinteilig auszulegen.
Ein weiterer Unterschied ist, das man hier im Bereich der Cockpitverglasung eher eine konventionelle Lösung in der Form einer Art Haube für die Verglasung findet. Der Innenraum ist komplett vorhanden. So gibt es ein vollständiges Cockpit und einen Laderaum, welcher später durch die optional offen zu montierende Laderampe sichtbar ist. Die Detaillierung sollte dabei den allermeisten Ansprüchen genügen. Diesmal findet sich auch in der Bauanleitung der Hinweis auf ein Ballastgewicht, wobei mir 50g etwas viel vorkommen.
Leider findet sich aber keine Angabe für die zu benutzenden Farbtöne für diesen Bereich. Für die charakteristische Navigatorglasnase sind zwei Varianten vorhanden. Einmal die flachere Ausführung der An-12 Teil M10 und des Weiteren die deutlich längere und spitzere Variante der chinesischen Y-8 Teil M11. In der Bauanleitung wird fälschlicherweise das Bauteil M10 verbaut, man braucht aber die M11, wenn man die Maschinen aus dem Reich der Mitte bauen will. Für den Heckabwehrstand liegen auch die entsprechenden Bauteile aus klarem Kunststoff bei, bei den meisten aktuellen Vorbildern scheint dieser aber nicht mehr in Benutzung zu sein und die entsprechenden Flächen sind überlackiert.
Der Rest der meisten Bauteile wie Tragflächen, Motoren samt einteiligen Propellern und Fahrwerk ist schon aus dem KJ-200 Bausatz bekannt und von unverändert guter bis sehr guter Qualität in Ausführung und Detailreichtum. Die Fotoätzteile bieten die beiden Steuerräder und 18 Antennen. Für deren Position muss man allerdings je nach gewähltem Vorbild anhand von Bildern im Netz recherchieren. Die Bauanleitung ist bis auf die bisher entdeckten Anmerkungen klar und deutlich. Auf einem farbigen A4-Blatt wird die Position der Abziehbilder und die allgemeine Farbgebung in 4-Seiten Rissen gezeigt. Die Farbangaben beziehen sich auf die Programme von Mr. Hobby, Acrysion, vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol!
Der glänzend gedruckte Decalbogen bietet neben den Markierungen für das gewählte Vorbild auch noch ein sehr umfangreich dargestelltes Instrumentenbrett. Aus dem Kasten kann die Maschine mit der Nummer rote 30273 gebaut werden. Bei den roten Strichen könnte es sich um Kalibrierungsmarkierungen handeln. Der Schriftzug Bild 6 wird hier nicht verwendet. Es passt augenscheinlich für ältere Bemalung in weiß-grauen Schema.
Interessanterweise zeigt sich auf dem Foto auf dem Kartondeckel die 30273 in einem anderen Stand mit einem anderen Heckbereich und zahlreichen Antennen.
Fazit: Auch die zweite Ausführung der Y-8 Serie von Hobby Boss macht einen guten Eindruck. Mein erster Eindruck verspricht viel Bastelspaß und ein interessantes Modell am Ende. In Zusammenhang mit zusätzlichen Decals(welche noch erscheinen müssen) für die anderen Einsatzländer bieten sich auch noch andere attraktive Möglichkeiten. Für mich eine klare Empfehlung.
Erhältlich dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über www.glow2b.de) oder für Modellbauer im gut sortierten Fachhandel.
Sebastian Adolf, Wettstetten (Oktober 2020)