Bei der ersten Betrachtung der Rumpfteile des Modells, kommt einem in den Sinn, dass das Original ein ganz schöner „Klopper“ gewesen sein muss. Tatsächlich könnte man parallelen zu der berühmten Thunderbold von Republic ziehen, nur diesmal in der Variante mit Düsenantrieb. Schon 1947 ging die Maschine in Serie und erhielt ihre Feuertaufe als Jagdbomber mit der Bezeichnung F-84 E im Korea-Krieg. Dort wurde dieser Jet aber schnell von der moderneren F-86 Sabre verdrängt und löste dann die Lockeed F-80 zur Bekämpfung von Erdzielen ab.
Mit der F-84 G begann dann auch bei der europäischen NATO der Einstieg ins Düsenzeitalter, denn etwa 1936 Jets dieses Typs gingen ab 1951 an die westeuropäischen Verbündeten der USA. Die F-84 war auch in der Lage, eine Mark 7 Thor Atombombe zu tragen. Bei der türkischen Luftwaffe wurde sie auch für Parade- und Kunstflugvorführungen verwendet.
Was Hobbyboss uns hier beschert, ist, was das Preis-Leistungsverhältnis anbelangt, kaum noch zu toppen. Die 275 plus 9 Metallteile sind hervorragend gestaltet. Die Gravuren sind dermaßen fein und präzise gestaltet, dass die Betrachtung der Selbigen immer wieder eine Augenweide ist.
Selbstverständlich ist das auch Cockpit vollständig eingerichtet. Zwei alternative Schleudersitze stehen zur Verfügung. Für eine europäische Thunderjet wäre Sitz Nr.II der richtige. Auch das vordere Waffenabteil lässt sich voll detailliert präsentieren. Damit unser „Vogel“ auf seinem Bugrad steht, hat Hobbyboss das passende Gewicht aus Metall vorgesehen. So etwas sollte Schule machen.
Auch für die Fahrwerksstreben gibt es Metallteile. Die Reifen sind aus Gummi gefertigt, mit einem tollen Profil. All diese empfindlichen Kleinteile finden ihren Platz in einem extra Fach des Kartons. Auch die Klarsichteile werden mit einem Überzug gegen Kratzer geschützt. Ausrüsten lässt sich unsere F-84 mit den großen Zusatztanks, sowie mit einer Anzahl von unterschiedlichen Bomben und Raketen. Der umfangreiche Decalsatz ist einer amerikanischen sowie einer französischen Thunderjet gewidmet. Einziges Manko wäre, das sich in der Bauanleitung kein historischer Abriss über den Jagdbomber findet.
Ansonsten aber ist der Bausatz von Hobbyboss eines der besten Modelle die ich in den Händen hatte. Und das für einen Preis, der nicht das Konto für den nächsten Monat ins Unermessliche schrumpfen lässt. Hervorragend.
Hans-Jürgen Bauer, Berlin (Dezember 2011)