Mikojan Gurjewitsch MiG-17F Fresco C

Hobby Boss No. 80334 - 1/48

Vorbild: Als Nachfolger der MiG-15 erhielt die MiG-17 ein Nachbrennertriebwerk und optimierte Tragflächen. 1953 trat sie in der UdSSR ihren Dienst an, in den nächsten Jahrzehnten flogen sie fast 30 Luftwaffen in Europa, Asien, Afrika und Amerika. Polen und China produzierten die MiG in Lizenz, China bis 1986. Es entstanden ca. 9000 Maschinen aller Versionen.

Der Bausatz präsentiert sich im gewohnt guten chinesischen Outfit. In der stabilen Box finden wir sieben separat verpackte graue Gußäste sowie einen mit Klarsichtteilen. Ebenfalls Standard ist die übersichtliche Bauanleitung und der Extrabogen für die Bemalungsvarianten. Als Vergleichsobjekt diente mir der Smerbausatz und die Zeichnung aus awiakollekzija 2/07.

Auf den ersten Blick lässt Hobby Boss seien Konkurrenten aufgrund der feineren Verarbeitung erst einmal hinter sich. Jedoch fällt schon hier auf, dass das chinesische Produkt etwas voluminöser ausfällt. Das gilt auch beim Abgleich mit der Zeichnung, obwohl H.B. den Konturen im wesentlichen folgt, ist es meistens den berühmten Kick größer. Der Rumpf ist sogar insgesamt 5 mm zu lang. Der vordere Teil entspricht der Zeichnung und endet an der Trennstelle. Der hintere Teil stimmt bis zum ARK-Fenster. Jetzt kommen die 5mm Zugabe. Entfernt man diese erhält man die richtige Länge. Das Seiteleitwerk kann an der Oberkante mit wenig Schleifarbeit schnell passend gemacht werden. Allerdings ist die Trimmkante etwas klein geraten.

Nun zur Tragfläche. Steckt man Rumpf und Fläche zusammen hat das Modell die richtige Spannweite. Legt man die Flächen auf die Zeichnung fällt auf, das 2 mm fehlen. Dafür haben die Formenbauer diese der Spaltverkleidung zugeschlagen, wodurch der Rumpf an dieser stelle sehr breit erscheint. Für Nachgravierer also das gefundene fressen. Die Grenzschichtzäune fallen an der Vorderkante etwas steil aus (reparabel). Bei der Gelegenheit sollte der für die MiG-17 typische Knick der Tragflächenvorderkante stärker betont werden. Bei H.B. ist er so gut wie nicht vorhanden. Der Randbogen hat am Modell eine gleichbleibende Stärke, während er beim Original nach hinten schwächer wird.

Die weiteren Einzelteile in Cockpit und bei der Bewaffnung stellen eine Option dar. Sie lassen für jeden genügend Spielraum zur weiteren Detaillierung. Die Antennen in der Cockpithaube sind überdimensioniert, das Profil der Reifen ebenfalls. Ein gut gelungenes Wk-1F Triebwerk gehört ja bei fast jedem 48er Bausatz dazu.

Zur Gestaltung liegen Schiebebilder für drei Maschinen bei:

  1. UdSSR
  2. Demokratische Republik Vietnam, mit 9 Siegesmarkierungen
  3. DDR, die 905 flog in dieser Tarnung im JBG-37 und steht heute im Luftwaffenmuseum. Allerdings lässt sie sich nicht bauen, denn es fehlen diverse Kleinteile und die H.B. Markierungen sind die bisher schlechtesten NVA Kennzeichen die ich kenne.

Fazit: Aus dem Bausatz kann man ein Modell bauen, dass wie eine MiG-17F aussieht. Der erhoffte Quantensprung gegenüber seinen Vorläufern ist es nicht geworden. Damit behält der Smer-Kit auch weiterhin eine Existenzberechtigung.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de

Literaturempfehlungen:

Aviazia i Wremja heft 4/1999
Awiakollekzija 5/2007 "Istrebitjel MiG-17"

Dr. Jürgen Willisch, Potsdam (Oktober 2008)