Macchi C. 200 Saetta

Hobby Boss No.80291 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Macchi C. 200 Saetta war ein einmotoriges einsitziges Jagdflugzeug im Dienst bei der italienischen Luftwaffe während des WK II. Mit ihrem recht schwachem Sternmotor war sie untermotorisiert. Trotzdem flog die Seatta bis zum Waffenstillstand am 08. September 1943 mehr Kampfeinsätze als jedes andere italienisches Flugzeug.



Am 10. Februar 1936 erfolgte die Ausschreibung für ein neues Jagdflugzeug. Es sollte 500 km//h schnell sein. Unter Mario Castoldi, der als Chefkonstrukteur schon diverse Rennflugzeuge entworfen hatte, entstand ein modernes Jagdflugzeug mit Einziehfahrerk, geschlossenem Cockpit und selbstdichtenden Tanks. Angetrieben wurde das Flugzeug von dem Fiat A. 74-Sternmotor mit 870 PS. Das war eine Forderung aus der Ausschreibung. Bewaffnet war das Flugzeug mit nur zwei 12,7mm-MGs. Der erste Prototyp flog am 24. Dezember 1937.



Die Produktion der C. 200 begann im Juni 1939. Nach einigen Problemen mit dem Flugverhalten wurde die Tragfläche umkonstruiert und ging um die Jahreswende auch bei den Lizenznehmern in die Fertigung. Nachdem die erste Serie der C. 200 Saetta mit geschlossener Kanzel ausgeliefert wurden, setzten die Piloten ein offenes Cockpit durch, damit sie den Fahrtwind besser spüren können... An der Ostfront hat sich bestimmt manch ein Pilot gefragt, ob das so richtig war... Insgesamt wurden 1153 Exemplare der Macchi C. 200 hergestellt. Als Nachfolgemuster entstand die C. 202 mit einem in Lizenz gebauten Reihenmotor DB 601.

Bausatz: Die Bausätze von HobbyBoss in der Easy Assembly-Reihe sind fast immer eine Betrachtung wert. Dieses gilt auf jeden Fall auch für die Macchi C. 200 in 1/72. In dem typischen Stülpkarton von HobbyBoss befinden sich gut verpackt zwei Großbauteile, zwei Spritzgussrahmen mit zwölf Teilen, ein Klarsichtteil, den Decalbogen und die Bauanleitung mit dem mehrfarbigen Bemalungsschemen.

HobbyBoss liefert hier einen intelligenten EasyKit, der auch höhere Modellbauansprüche erfüllen kann. Nach dem Betrachten der Teile fällt allerdings ein Fehler auf. HobbyBoss hat nicht berücksichtigt, dass die rechte Tragfläche im Bereich des Außenflügels etwas kürzer ist. Ansonsten werden die Proportionen des Vorbilds gut wiedergegeben. Das Cockpit ist recht einfach. Es gibt neben einer Grundplatte nur noch einen Sitz sowie einen Steuerknüppel. Auf ein Instrumentenbrett wird hier verzichtet. Das finde ich schade, denn durch die teilweise offene Verglasung hat man einen guten Einblick



Die Motorhaube hat einen integrierten Motor und besteht aus einem Stück. Man vermisst hier allerdings den Lufteinlauf unten. Aus einem Stück besteht auch für die Luftschraube. Die Hauptfahrwerksbeine bestehen jeweils aus einem Spritzgussteil. Gleiches gilt für die dünnen Fahrwerksklappen. Allerdings fehlen hier die inneren Klappen.



Die eigentliche Herausforderung besteht bei diesem Bausatz in der Lackierung. Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Die Farbangaben sind für die Systeme von Mr.Hobby, Vallejo, ModelMaster, Tamiya und Humbrol.



Bemalungen:

Fazit: Ein einfacher Bausatz für Einsteiger und für die sehr zu empfehlen. Mit mehr Recherche hätte HobbyBoss einen tollen Bausatz daraus machen können.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de.

Literaturtipp:

Aer. Macchi C.200
Ali d'Italia
Gianni Cattaneo
La Bancarella Aeronautica
Turin 1997

Volker Helms, Godern (Mai 2013)