Junkers Ju 87D-3 Stuka

Hobby Boss No.80286 Spritzguss - 1/72

Vorbild: In den 30er Jahren wurde die Idee des Sturzkampfflugzeugs auch in Deutschland sehr stark propagiert. Gegen die Heinkel He 118 setzte sich die Junkers Ju 87 durch. In Spanien wurde die A-Version erprobt. Mit einem stärkeren Jumo 211 wurde die B-Version ausgerüstet. Immerhin konnte diese eine Waffenlast von 1000 kg tragen. Ab 1939 kam sie zum Einsatz. Zur Vergrößerung der demoralisierenden Wirkung eines Sturzkampfbomberangriffs bekamen die Maschinen eine Sirene.

Die Junkers Ju 87D entstand durch eine gründliche Überarbeitung der B-Version. Dafür wurde insbesondere der Triebwerksbereich und die Kanzel aerodynamisch verbessert. Es kam auch eine stärkere Version des Jumo 211 zum Einbau. Ab Januar 1942 kamen die ersten Einsatzmaschinen Ju 87D-1 an die Front. In ihrer Rolle als Stuka war auch die D-Version schnell überholt. Ab der D-3 fiel die Sirene weg und das Flugzeug wurde vermehrt im Erdkampf eingesetzt. Für diese Rolle wurde auch die Spannweite ab der D-5 vergrößert. Die Ju 87D-3 unterschied sich von der D-1 insbesondere durch eine verstärkte Panzerung. Es gab auch eine D-3trop für den afrikanischen Kriegsschauplatz. Die D-5 basierte auf der D-3 und bekam eine Tragflächenverlängerung und zwei 20 mm MG151/20 statt der 7,92mm MG17. Insgesamt wurden ca. 6.500 Exemplare der Ju 87 aller Versionen gebaut. Davon produzierte Weserflug immerhin 5.930 Stück.



Die G-Version war zur Panzerbekämpfung optimiert und besaß zwei 37mm Bordkanonen unter der Tragfläche. Pro Kanone standen nur sechs Schuss zur Verfügung. Teilweise wurden G-Maschinen aus D-3 (G-1) und D-5 (G-2) umgerüstet. Oberst Rudel – nicht nur Könner sondern auch überzeugter Nationalsozialist – konnte beim St.G 2 Immelmann immerhin 519 sowjetische Panzer abschießen.



Bausatz: HobbyBoss hat in der Reihe der neuen Easy Kits inzwischen eine Junkers Ju 87D-3 herausgebracht. Bei Easy Model gibt es das bemalte Fertigmodell und HobbyBoss bringt hier den Bausatz für Anfänger heraus. In dem attraktiven Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt zwei Großbauteile sowie zwei hellgraue Spritzgussrahmen mit 41 Teilen, zwei klare Spritzgussrahmen mit drei Teilen, ein Decalbogen, die einfache Bauanleitung mit mehrfarbiger Bemalungsanleitung.



Es ist ein sehr einfacher Bausatz aber die typischen Proportionen der Ju 87D sind getroffen und markante Details sind auch vorhanden. Beim Zusammenfügen der beiden Großbauteile Rumpf und Tragfläche mit Rumpfunterseite sowie Höhenleitwerk ergibt sich bei den Tragflächenwurzeln jeweils ein sehr minimaler Spalt. Vier Teile gibt es für das Cockpit. Das Instrumentenbrett ist an den Rumpf anmodelliert und wird mit einem Decal versehen. Der Lufteinlauf unterm Motor ist recht simpel und ähnelt dem Original.



Als Abwurfwaffe liefert HobbyBoss eine einzige Bombe für die mittlere Abwurfstation unterm Rumpf mit. Diese passt perfekt für einen Sturzkampfbomber. Nur hat HobbyBoss leider die längeren Flächen ab der D-5 mit dabei. Dafür gibt es aber die 37mm Gondeln der G-Version mit. Die typischen Junkers-Doppelflügel bestehen aus vier Teilen und haben eine scharfe Hinterkante. Das gilt natürlich auch für die Tragfläche und alle Ruder.



Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Die Farbangaben sind für die Systeme von Mr.Hobby, Valejo, ModelMaster, Tamiya und Humbrol.



Bemalungen:

Fazit: Eine einfach zu bauende Ju 87 D oder gar G-2 für den Anfänger. Nur leider keine D-3. In der angegebenen Literatur finden sich auch diverse andere Bemalungen. Mit den mitgelieferten Decals dürften ein paar Variationen möglich sein. Trotz dieses Mangels sehr empfehlenswert!
Erhältlich sind die Bausätze von HobbyBoss im gut sortierten Fachhandel oder z.B. bei IBG.

Literatur(Auswahl):

Stuka Volume Two: Luftwaffe Ju 87 Dive-Bomber Units 1942-1945 (Luftwaffe Colours)
Peter C. Smith
Classic Publication 2006
ISBN 1903223709
Vom Original zum Modell: Junkers Ju 87
Helmut Erfurth
Bernard & Graefe Verlag 1999
ISBN 3-7637-6017-2

Volker Helms, Godern (Mai 2013)