Vorbild: Bei der J-11B handelt es sich um die chinesische Lizenzproduktion der sowjetisch/russischen Suchoi Su-27. Dieser Luftüberlegenheitslangstreckenjäger ging 1983 in Serienproduktion. Die geheimnisumwitterte Maschine verblüffte 1989 auf der Luftfahrtschau in Paris die Fachwelt mit ihrer Leistungsfähigkeit. Bis in die heutige Zeit sind mehrere Varianten dieses Kampfflugzeuges hergestellt worden. Äußerlich gibt es aber kaum Änderungen zu den Grundausausführungen. Die sogenannten Kampfwertsteigerungen beziehen sich vor allem auf die elektronischen Veränderungen, was sich besonders in den späteren Cockpits bemerkbar macht, welche mit Displays, also Bildschirmen anstatt der Standardinstrumente, ausgerüstet sind. Eingesetzt wird dieser Typ unter anderen in Vietnam, Usbekistan, Kasachstan und der Ukraine. China erwarb die Lizenz und baut das Flugzeug als J-11B.
Bausatz: Dieses Flugzeug ist auch der Gegenstand des Modells von Hobbyboss. Alle Bauteile sind aus neuester Produktion. Es handelt sich bei dem Bausatz also um keine Übernahme z.B. von Academy. Bemerkenswert, ist die simple aber effektive Eigenwerbung für das Modell. In dem großen, dynamisch entworfenen Stülpkarton fällt der erste Blick auf die komplett gefertigten oberen und unteren Rumpfteile. Die sind mitsamt den ausgerichteten Tragflächen sicher in einer Platte aus Pappe gelagert, und vermitteln, dass trotz der Komplexität des Bausatzes, auch ein nicht so versierter Bastler mit dem Flieger fertig wird.
Insgesamt aber haben wir es mit einem der Firma entsprechenden, gut detaillierten Modell mit etwa 230 Teilen zu tun. Die Fertigung der Hauptbauteile ist hervorragend gelungen und auch hierbei ist noch einmal zu bemerken, dass es trotz der vielen Einzelteile keine komplizierten Aufteilungen für entsprechende spätere Varianten gibt.
Das Cockpit verfügt über den typischen russischen K-36DM Schleudersitz, der wie auch die gesamte Wanne sehr präzise geprägt ist. Die erhabenen Strukturen können noch mittels schöner Decals verfeinert werden. Die Sitzgurte muss man selbst anfertigen. Das vordere Armaturenbrett wird dabei mit Displays versehen.
Für die Triebwerksauslässe gibt es mehrere Varianten. Einmal in offener und einmal in halb geschlossener Position. Im sichtbaren Inneren der selbigen ist alles vorhanden um ein realistischen Eindruck zu hinterlassen. Sei es bei den Nachbrennern oder bei den vorderen Lufteinläufen. Ruder und Landeklappen sind separat gefertigt.
Tolle Details hat auch das Bugfahrwerk mit der markanten Schutzvorrichtung für das Rad. Apropos Räder! Diese sind wieder aus vinylartigem Gummi gefertigt.
Unter den Klarsichtteilen findet der Bastler auch die Suchköpfe für die Luft-Luft-Raketen mit der das Modell ausschließlich ausgerüstet werden kann. Die PL-8 und PL-12 sind alle aus chinesischer Produktion. An der Kanzel ist diesmal leider eine Mittelnaht zu entfernen. Eine winzige Platine mit Messingteilen für die Rückspiegel und drei Sensoren vervollständigen den Bausatz.
Bemalung: Die beiden Decalbogen für zwei chinesische Kampfflugzeuge und die externen Waffen machen einen guten Eindruck und verfügen auch über hunderte von Wartungshinweisen, sogenannten Stencils.
Viele Effekte lassen sich im Bereich der hinteren Triebwerke mit unterschiedlichen Metalltönen und Hitzespuren erreichen. Ansonsten sehen viele Originale etwas verwittert aus. Also, ran ans Werk.
Fazit: Abschließend kann man sagen: Kein perfekter (wo gibt es den schon?) aber ein guter Bausatz dieses großen Langstreckenjägers.
Der Bezug ist über den örtlichen Fachhandel oder Onlinehändler wie Glow2b möglich.
Jürgen Bauer, Berlin (Februar 2016)