Focke Wulf FW 190 V18 "Känguru"

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Vorbild: Die FW 190 V18, war das letzte aus einer Reihe von fünf Versuchsflugzeugen um ein Jagdflugzeug zu konstruieren, das alliierte Bomber in großer Höhe abfangen konnte. Zu diesem Zweck verwendeten die Entwickler der Focke Wulf Werke das bewährte Grunddesign der Focke Wulf FW 190 Reihe. Der Versuchsjäger FW 190 V18, verfügte über ein Daimler-Benz DB 603 Triebwerk. Es wurde mit einem ringförmigen Kühler gekühlt, was dem Flugzeug das Aussehen eines Antriebs mit einem Sternmotor gab.

Während frühere Prototypen nur mit einem unteren Ölkühler ausgestattet waren, bekam die V18 einen großen Vorverdichter unter dem mittleren Rumpfabschnitt, dem sie auch den Spitznamen "Känguru" verdankte. Der große Vierblattpropeller und die beiden langen Abgasrohre an den Rumpfseiten gaben der FW 190 V18 ein eigenwilliges Erscheinungsbild. Der Turbolader oder Verdichter war eine Konstruktion der Hirth-Werke. Technische Probleme und die Tatsache, dass der DB 603 Motor für wichtigere Flugzeuge gebraucht wurde, führte im Juni 1944 letztendlich zur Einstellung des Programmes.". Aber der Bedarf an einem Höhenabfangjäger führte zu der Focke Wulf Dora Reihe von Professor Kurt Tank.

Bausatz: Dessen Habenseite ist auf alle Fälle die Auswahl eines Modells, das eigentlich kaum bekannt und trotz des Versuchsstadiums in dem es sich befand auch keine sogenannte Reißbrettkonstruktion war. Auch das anachronistische Erscheinungsbild der FW 190 V18, ist allemal reizvoll und trotzt somit jeden Mainstream im Bereich deutscher Kampfflugzeuge.

Vergleicht man den Bausatz mit den hervorragend detaillierten Modellen der Messerschmitt Me 262, stellt sich die Frage: Weshalb gibt es die qualitativen Unterschiede bei Modellen aus chinesischer Produktion.

Nicht dass das Modell insgesamt schlecht wäre. Aber eine Erklärung, warum unter anderem die Beschläge der Wartungsklappen am Seitenleitwerk und am Vorderrumpf als dicke Balken dargestellt sind, will einem bei den heutigen Möglichkeiten im Formenbau nicht so richtig einleuchten. Die Möglichkeit den Hirth 9-2281 Turbolader zwar vorzeigbar einzubauen, aber dabei die Details vom Cockpit zu vernachlässigen, ist auch nicht besonders gut durchdacht. Nimmt man die große Haube ab, um den Lader zu zeigen, fehlt eben die Rückseite des Instrumentenbretts. Über das Cockpit gibt es nicht allzu viel zu sagen. Es fehlen einfach detaillierte Originalfotos. Also lassen wir es dabei wie es ist, und ergänzen den Sitz auf alle Fälle mit Gurten.

  

Als nächstes schauen wir uns die separaten Landeklappen an. Die sind von innen schön strukturiert und man könnte sie auch ausgefahrenen montieren. Das gibt ja Standmodellen ein dynamisches Etwas. Doch stören dabei die Zapfen und deren Aufnahmepunkte an den Klappenenden. Was hat sich der Hersteller dabei gedacht? "Konfuzius" weiß sicher eine Antwort.

Die beiden langen Abgasrohre sollten aufgebohrt werden. Aber wie bei Hobbyboss/Trumpeter üblich, ist die allgemeine Machart in Ordnung. Das betrifft die Gravuren, die Klarsichtteile und auch die Formgenauigkeit. Vieles was die Details anbelangt, lässt sich von einem Profi auch leicht nachbessern. Abschleifen und Neuanfertigung der Beschläge zum Beispiel. Die Kabine ist mit ihren Extrastreben stimmig.

Bemalung: Das Farbblatt zeigt die besagte letzte Ausführung dieser Versuchsserie. Der RLM 02-Anstrich über Naturaluminium könnte den historischen Tatsachen entsprechen. Die wenigen Originalfotos der Maschine geben auch nicht mehr her. Oftmals wurden diese vor Veröffentlichung retuschiert.

Fazit: Trotz der Kritikpunkte, entsteht aus dem Bausatz ein einzigartiges Modell.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fach- bzw. Versandhandel oder für Händler bei Glow2b.

Jürgen Bauer, Berlin (Oktober 2016)