Vorbild: Als am 25. Juni 1950 der Korea Krieg begann, und die USA von der UN kurze Zeit später das Mandat zum Eingreifen bekam, setzte die amerikanische Luftwaffe unter anderen auch Jagdbomber des Typs Republik F-84 G Thunderjet ein. Diese wurden aus ihrer Rolle aber bald von der schnelleren und wendigeren North American F-86 Sabre verdrängt.
Bei der Firma Republik begann man, sich nun Gedanken zu machen, die an sich robuste Thunderjet zu überarbeiten, um auf eine höhere Leistung des Jets zu kommen. Schon im Juli 1950 bekam Republik dann den Auftrag für die Weiterentwicklung der F-84 und vor allem das Design der Maschine sollte sich verändern.
Anstatt der geraden Tragflügel sollten nun gefeilte Flügel und ein neuer schlanker Rumpf mit einer hinteren Einschnürung den Jet auf Überschallgeschwindigkeit bringen. Bis das Ergebnis aber zufriedenstellend war, vergingen noch zwei Jahre und im November 1952 konnte die erste F-84F ihren Jungfernflug absolvieren. Im Jahre 1953 begann dann auch die Serienproduktion der Maschine, allerdings zu spät, um noch im Korea Krieg eingesetzt zu werden.
Die U.S. Air Force befürchtete nun, auf einer Überproduktion der Thunderstreak sitzen zu bleiben und nahm Verhandlungen mit der europäischen NATO auf. um ein Kontingent von über 1300 Maschinen im Rahmen der NATO-Militärhilfe nach Europa zu verbringen. So wurde die F-84F eines der meist geflogenen Düsenkampfflugzeuge der europäischen Luftwaffen, welche zur Verteidigung der westlichen Staatenbündnisse eingesetzt war.
Unter anderem flog die Thunderstreak auch ab 1956 bei der Bundesluftwaffe. Die Bundeswehr war sogar der größte Nutzer des Jagdbombers und setzte sie bis Mitte der 60er Jahre ein. Französische Thunderstreaks waren auch an der Suez-Krise beteiligt.
Der Bausatz: der F-84F, welches Hobbyboss vor einiger Zeit auf den Markt gebracht hat, entstammt aus völlig neuen Formen. Es ist also keine Überarbeitung des altehrwürdigen Monogram Bausatzes. So lässt sich aus den insgesamt 115 Teilen incl. der Messingteile eine ansprechende Replik des eleganten Jagdbombers aus der Anfangsphase des „Kalten Krieges“ erstellen.
Die Gravuren sind gestochen scharf geprägt und fallen angenehm ins Auge, ohne dabei eine übertriebene Dominanz in Form von Gräben zu haben. Die Detaillierung ist gut, aber auf fast schon gewohnte Extras: Wie ausgefahrene Klappen an den Tragflächen usw. wurde bei diesem Bausatz verzichtet. Einzig die typischen Luftbremsen können ausgefahren gezeigt werden. Diese sind aus gelochten Messingätzteilen gefertigt und geben dem Modell sicher eine realistische Note. Das gleiche gilt auch für die Spoiler auf den Flügeln.
Das Cockpit ist, dem Maßstab entsprechend, stimmig eingerichtet, wobei der Schleudersitz besonders hervorzuheben ist. Für diesen ist natürlich auch das Gurtzeug vorhanden. Des weiteren gibt es zwei Kabinenhauben. Einmal für die geschlossene sowie für die offene Variante. Die Fahrwerke sind adäquat gefertigt.
An dem Bugfahrwerk ist das Rad gleich integriert, das hat aber auch den Vorteil der Stabilität, wenn das Gewicht eingesetzt wird, um den hochnäsigen Jet auch auf drei Beine zu stellen. Bei der Ausstattung mit der äußeren Bestückung hat der geneigte Modellbauer die Wahl zwischen vier Zusatztanks und zwei Bomben.
Zu der farblichen Gestaltung des Modells bietet Hobbyboss zwei amerikanische Thunderstreaks in Naturmetall an. Beide Maschinen lassen sich mit attraktiven Kennungen versehen. Bei der Herkunft und der Stationierung der Vorbilder lässt uns Hobbyboss aber im Unklaren.
Fazit: Insgesamt ist der neue Bausatz der Thunderstreak sehr gute Hausmannskost. Er bietet ein schönes Modell der Jet-Klassikers zu einem fairen Preis
Hans-Jürgen Bauer, Berlin (Januar 2014)