HB legte eine mit 130 Teilen wohlgefüllte Schachtel vor. Wie immer zeigten sich beim ersten Blick einzeln verpackte Rahmen und Teile mit versenkten Gravuren. Die Teileanzahl der F-22 legt die Vermutung nahe, dass dieser Bausatz nicht zu den Sammel- bzw. Fertigmodell-Abkömmlingen, sondern zu den besser detaillierte Modellen aus dem Hause Hobby Boss, wie z.B. der A-7 Corsair.
Die Modellkonstrukteure näherten sich letzterem, dank der geöffneten und detaillierten Fahrwerk- und Waffenschächte. Erfreulich auch das ausgewogene Waffenpaket, das als plus noch Außenträger für JDAMs hat.
Über die Stimmigkeit der versenkten Gravuren kann man wie immer vortrefflich philosophieren - jedes bisher erschienene Modell einer F-22 hat hier andere Verläufe. Die Teile sind gut und günstig für den Modellbauer konstruiert. Die Cockpithaube ist klar. Die Bauanleitung übersichtlich. Die Bemalungshinweise enthalten Angaben zu Farben unterschiedlicher Hersteller.
Mit anderen Worten HB bleibt sich im Positivem treu. Aber leider auch bei den Kritikpunkten. So gibt es einen Widerspruch zwischen dem Bausatz und der Dekomöglichkeit (auch der Abbildung auf dem Deckel). Aus den angebotenen Teilen lassen sich nur die ersten drei Serienmaschinen bauen, denn nur diese verfügten noch über das Pitotrohr.
Die als Deco beiliegende F-22 sollte aus dem 4. Produktionslos stammen, ich kann sie jedoch in meinen Unterlagen nicht finden. Aber dieses Problem ist mit etwas Eigeninitiative lösbar. Allerdings ist der gesamte Decalbogen sehr minimalistisch, es fehlen jegliche Wartungshinweise.
Bemalung:
Fazit: Ein brauchbarer Bausatz, aber der Revellkit sticht ihn im Preis-Leistungs-Verhältnis aus.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de
Dr. Jürgen Willisch, Potsdam (September 2009)
