British Aerospace (BAe) Hawk T MK. 67

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Vorbild: Mitte der 1960er Jahre wollte die britische Royal Air Force einen Ersatz für den kleinen Jet-Trainer Folland Gnat. Die Antwort auf diese Forderung, die Hawker Siddeley Hawk, hatte 1974 ihren Erstflug und wurde 1976 in Dienst gestellt. Die letzte Lieferung der kleinen agilen Maschine erfolgte dann schon von der nunmehr gegründeten British Aerospace Gruppe. Der Jet avancierte nicht nur zu einem ausgezeichneten Trainingsflugzeug, sondern konnte auch für andere militärische Aufgaben wie Erdkampf sowie Aufständischen-Bekämpfung verwendet werden. Diese Einsatzbereiche obliegen aber offiziell hauptsächlich einigen Exportstaaten, welche die Maschine kauften.



Von der T MK 67 Ausführung wurden zum Beispiel 20 Maschinen an die Luftwaffe der Republik of Korean Army (ROKA) geliefert. Diese Hawk wurde unter anderen mit einem modifizierten Rumpf in Dienst gestellt, welcher an den Rüssel eines Ameisenbärs erinnert. Als Grund dafür wird in erster Linie Gewichtsersparnis angeben, um eine höhere Waffenlast mitzuführen. Die Hawk T Mk.67 sollte In Südkorea ab Mitte der 1990er Jahre die Northrop Talon als Trainingsflugzeug ablösen.



Bausatz: Im Stülpkarton befinden sich über 180 Teile, die wie bei chinesischen Herstellern Standard, bruchsicher verpackt sind. Die Klarsichtteile und sonstige zerbrechlich wirkende Kleinteile haben fast immer ein kleines Extraabteil für die Lagerung. Außerdem gibt es wieder einmal eine kleine Platine mit Messingteilen für das Gurtzeug der Besatzung, inklusive der Rückspiegel.

Auf den ersten Blick machen die Bauteile einen guten Eindruck. Sie sind in gewohnter Firmenqualität gefertigt. Das Cockpit ist gut eingerichtet, die beiden Schleudersitze wirken etwas einfach, was aber den Originalen entspricht. Armaturenbretter und Seitenkonsolen verfügen über erhabene Prägungen der Instrumente, wobei man sich aber fragen sollte, was die vielen Löcher an den Konsolen zu bedeuten haben. Die Haube ist glasklar und ohne irgendwelche Kratzer oder Nähte ausgeformt. Wer diese offen haben will, dem sei der Hinweis gestattet, das sich die Kabinen bei den Hawks rechtsseitig öffnen.

Alle Gravuren machen eine guten Eindruck und sind inklusive der Nieten nicht übertrieben dargestellt. Kommen wir aber zu zwei Dingen, die den Bastelspaß etwas vermiesen könnten. Da wären einmal die aufgeprägten Grenzschichtzäune an den oberen und unteren Flügelhälften. Selbst wenn die Passung 100% wäre, käme man um das Verschleifen der Klebenähte nicht herum. Wird bei der Probepassung Versatz festgestellt, empfiehlt es sich die Passstifte zu entfernen und beide Hälften nach den Zäunen auszurichten. Von Bausatz zu Bausatz können minimale Unterschiede bei solchen Passproblemen auftreten. An meinem Bausatz sind auf den Flügeln auch leichte Einsinkungen. Als zweites fehlt auf den unteren Tragflächen eine Gravur zwischen den Doppelschlitzlandeklappen und den Querrudern. Bei meinem Modell ist dieser Bereich völlig glatt. Es sei noch erwähnt, dass parkende Maschinen dieses Typs die Landeklappen immer ausgefahren haben. Wer es also genau nimmt, und dem Modell eine gewisse Dynamik geben will, muss zu Säge und Plasikkarte greifen. Die Fahrwerksstreben sind zweigeteilt. Auch hier fällt Nacharbeit an. Dafür sind die Bremskabel angeprägt.



Für die externe Ausrüstung als "Erdkämpfer" gibt es die Adenkanone mittig unter dem Rumpf in verschiedener Ausführung, sowie zweimal AIM-9P und AIM 9L Luft-Luft-Raketen, zwei LR-155 Raketenwerfer, zwei M117 Bomben mit Abstandszünder und zwei Zusatztanks.

Bemalung: Das beiliegende Farbblatt zeigt den Tarnanstrich von zwei Maschinen in Erdfarbe und zwei Grüntönen. Die Flugzeugunterseite ist Weiß. Bei der einen Maschine handelt es sich um eine Hawk in südkoreanischen Diensten aus dem Jahre 1995. Hankook Kong Goon dürfte wohl die Basis sein. Die andere Hawk ist dieselbe Maschine, aber noch mit britischen Hoheitszeichen.

Fazit: Der Bausatz ist insgesamt nicht schlecht gemacht. Die Typenauswahl ist interessant. Einige Details sind weniger gelungen. Darum bekommt die Hawk auch nur ein empfehlenswert.

Vielen Dank an Glow2b für die Bereitstellung des Pressemusters.

Jürgen Bauer, Berlin (September 2015)