Vorbild: Die Skyhawk wurde von Douglas speziell für den Einsatz auf Flugzeugträgern entwickelt. Die U.S. Navy verlangte einen Düsenjäger als Ersatz für die mit einem Kolbenmotor angetrieben A-1 Skyraider. Der Chefkonstrukteur von Douglas, Ed Heinemann, plante bewusst ein sehr kleines und einfaches Kampfflugzeug, um dem damaligen Trend für immer größere und kostspieligere Kampfflugzeuge entgegenzutreten. Ab 1956 begann die Auslieferung der Skyhawk an die U.S. Navy. Das kleine Flugzeug war sehr robust und konnte eine Waffenladung von immerhin vier Tonnen mit sich führen. Wie erfolgreich der Jagdbomber war, zeigte sich auch daran, das alles in allem 30 Varianten produziert wurden. Neben den USA, waren Israel und Argentinien die Hauptnutzer. Die amerikanische Marine setzte sie vor allem im Vietnam Krieg ein. Bei der Israelischen Luftwaffe zeigte der Jet seine Kampfstärke im Jom-Kippur Krieg und Argentinien ließ die Skyhawk im Falklandkrieg Anfang der 1980er Jahre gegen die Engländer antreten. Am Ende ihrer langen Laufbahn wurde sie im zweiten Golfkrieg von der Luftwaffe Kuweits eingesetzt. Das markanteste Merkmal der A-4F Skyhawk, ist der große Elektronikbuckel auf dem Rumpf. Dieser wurde auch bei späteren Varianten beibehalten. Außerdem, sticht noch die Luftbetankungssonde hervor. Angetrieben wurde die agile Maschine von einem Pratt & Whitney J52-P-6A Triebwerk. An den Flügelwurzeln hat die Skyhawk zwei 20mm Aden Kanonen zur Eigenverteidigung.
Bausatz: Der Bausatz ist eine Neuheit aus neuen Formen. Insgesamt befinden sich 325 Einzelteile in dem stabilen Stülpkarton. Viele Jahre dominierte die Skyhawk von Hasegawa den Markt. Aber irgendwann kommt die Zeit, wo gute Modelle eines Typs von noch besseren abgelöst werden sollten. In unserem Fall aber ist es schwierig zu sagen, ob der ältere Bausatz nun in Rente geschickt werden kann, denn beide haben ihre Vorzüge. So hat der Bausatz von Hobbyboss eine Vielzahl von Außenlasten versehen. Neben den großen Zusatztanks gibt es die Mk.82 Bomben, welche schon in Vietnam verwendet wurden, Mk.20 Bomben und AIM -9B Luft-Luft-Raketen. Mit den gut detaillierten Aufhängungen, geben sie einen Hinweis darauf, was das kleine Flugzeug mit sich tragen konnte. Der Hersteller des älteren Konkurrenzmodells war immer sehr sparsam mit solchen Zurüstungen.
Das Cockpit kann bei dieser Skyhawk ebenfalls punkten. Der Schleudersitz Escapac 1C2 ist aus einem Stück gefertigt. Besonders gefallen können die Schallschutzpolster in dem Inneren der Cockpits. Für die Instrumentierung sind Decals vorgesehen. Nur die Gurte sollte man ergänzen. Die Gravuren auf der gesamten Zelle sind eine Augenweide. Nichts ist übertrieben und alles fällt angenehm ins Auge.
Auch der Fahrwerkbereich sieht authentisch aus. Die lange Bugradstrebe lässt die "Scooter", so ihr Spitzname von den Piloten so richtig hochnäsig aussehen. Allerdings nicht das nötige Gewicht vergessen, damit der Jet auch auf seinen drei Beinen steht. Um das Rumpfinnere zu füllen, ist eine große Turbinenschaufel vorgesehen.
Gebaut werden kann das Modell aber auch ohne den großen Buckel auf den Rumpf. So ist eine Variante für die Feinddarstellung bei der "Top-Gun" Ausbildung bei der U.S. Navy als sowjetische Maschine dargestellt. (Tolle Lackierung für ein Navy Flugzeug).
Schade ist aber, dass Hobbyboss alle Klappen, ausgenommen die Bremsklappen und die Vorflügel in Nullstellung produziert hat. Dafür aber machen die Vortex-Generatoren, auf den Tragflächen einen realistischen Eindruck.
Bemalung: Neben der Top gun Maschine lässt der Bausatz noch eine Skyhawk der VA-212, auf der USS Hankock und eine der VA-94 auf der USS Bon Homme Richard zu. Alle beiden Modelle bekommen den klassischen Anstrich in Navy Grau mit eißer Unterseite. Der Standardanstrich von den 1950er bis zu Ende der 1970er Jahre. Aufgelockert wird alles durch zum Teil farbenprächtige und auffällige Markierungen. Ein Irrtum ist Hobbyboss mit dem Hinweis, das Innere der Luftbremsen in Weiß zu lackieren, unterlaufen. Dieser Bereich sollte rot lackiert werden. Genauso wie alle Kanten der Fahrwerksklappen. Das Rot, war eine Dichtungsmasse für alle Klappen.
Fazit: So, heißen wir die neue Skyhawk nun willkommen in unserem Arsenal der historischen U.S. Navy Flugzeuge. Hobbyboss hat ein hochdetailliertes Modell vorgelegt. Und vielleicht, aber nur vielleicht sind wir Modellbauer inzwischen auch etwas verwöhnt, so dass manche einfachere Lösung auch als Vorteil, für einen einfacheren Zusammenbau gesehen wird. Sehr zu empfehlen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.
Hans Jürgen Bauer, Berlin (April 2018)