Vorbild: Mit etwa 1700 gebauten Exemplaren war der R-35 der am häufigsten eingesetzte französische Panzer im Zweiten Weltkrieg. Im Westfeldzug war er den meisten deutschen Panzern mit seiner Panzerung und Bewaffnung sogar überlegen. Die Besatzung bestand nur aus Fahrer und Kommandant. Letzterer war daneben auch Richt- und Ladeschütze. Ein Funkgerät war in der Regel nicht vorhanden, ansonsten musste es ebenfalls vom Kommandanten bedient werden. Einige Fahrzeuge wurden an Italien und Rumänien abgegeben. Von der Freien Französischen Armee und dem Vichy-Regime wurden einige R-35 in Nordafrika und im Nahen Osten eingesetzt, hier wurden sie auch später von Israel verwendet.
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Viele französische Beutefahrzeuge wurden für den Bedarf der Wehrmacht umgebaut. Das Fahrgestell des R35 erhielt einen komplett neuen Aufbau. Zwischen Mai 1941 und Oktober baute Alkett 174 Panzer zum Panzerjäger 35R um. Dieser hatte als Bewaffnung eine 4,7-cm-PaK 36(t) von Škoda.
Bausatz: Hobby Boss hat uns mit einem neuen Bausatz überrascht. Es ist ein erbeuteter Renault R35 mit einer 4,7 Pak. Dieses Modell gab es bis dato nur von Ironside, in einer heutzutage nicht mehr tragbaren Qualität. Nach Öffnen der Verpackung ist der erste Eindruck einfach super. Alles sehr sauber und einzeln verpackt. Die Bauteile sind alle sehr sauber gearbeitet.
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Die 16 seitige Bauanleitung ist übersichtlich und in bewährter Qualität. Da der Bau nur in 20 Abschnitte untergliedert ist, wird deutlich, dass sich die Teileanzahl in Grenzen hält. So wird der Anfänger nicht gleich mit einen Vielzahl von Bauteilen erschlagen und für den Profi bleiben noch genügend Gestaltungsmöglichkeiten für einen befriedigenden Bastelspaß übrig.
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Der Bausatz besteht aus 11 Spritzlingen und der Oberwanne. Der Spritzling A enthält die Teile für den Motor, Kühler, Kettenbleche, Sitze usw.. Auf Spritzling B finden sich das Laufwerk, Werkzeug, Halterungen und Lukendeckel. Weiter Werkzeuge, Halterungen und Kleinteile sind auf Spritzling C verteilt. Der zweifach beiliegende Spritzling D liefert die Laufrollen, Treibräder, Laufrollenschwingen und Federungselemente. Für den vorderen und hinteren Aufbau liegt Spritzling F. Diesen bauen auf der auf Spritzling G befindlichen Aufbaubodenplatte auf. Hier finden sich auch weitere Lukendeckel.
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Für den Kampfwert sorgt Spritzling H mit Munitionslagerung, Hauptwaffe und Schild. Der Aufbau der Pak 4,7 cm ist für heutige Modellbaustandards ein wenig ungewöhnlich. Das Rohr besteht aus zwei Teilen: inklusive Mündungsbremse, Verschluss und Rückstoßrohr. Unterboden und Seitenteile Unterwannefinden sich auf Spritzling M. Spritzling P1 enthält Seilkauschen, MPs, Handgranaten, pers. Ausrüstung. Schließlich liefert der doppelt beiliegende Spritzling T die Kettenglieder. Die Ketten sind in Segmenten aufgeteilt, für oben und unten zwei durchgehende lange Stücke. Warum? Eigentlich hat Hobby Boss schon sehr schöne Ketten aus Einzelgliedern hergestellt. Ein kleiner Ätzteilebogen ergänzt Nietenbleche und Halterungen.
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Bemalung: Das Deckelbild ist wieder ein echter „Hingucker“ für Kartonsammler. Die zwei Farbgebungsvorschläge sind auf einem extra Blatt gedruckt. Der Decalbogen enthält die wichtigsten Markierungen, und zwar drei verschiedene Sorten von Balkenkreuzen und ein Schriftzug "Erika".
Fazit: Wieder ein toller Bausatz von Hobby Boss. Der Preis von ca. 30 € ist o.k. Empfehlenswert.
Holger Syring, Berlin (Januar 2014)