Vorbild: Die 2-cm-Flak 38 war insbesondere in Bezug auf die Feuerkraft eine verbesserte Version der 2-cm-Flak 30 und wurde ab 1939 von Luftwaffe und Heer genutzt. Die Waffe erwies sich als sehr robust und fand daher auch oft in Verbindung mit gepanzerten und ungepanzerten Fahrzeugen als Selbstfahrlafette Anwendung. Maximale Feuerkraft wurde durch mit dem Flakvierling 38 geschaffen. Als Standardmunition kam die Granatpatrone 20×138 mm B zum Einsatz.
Bausatz: Dieser Bausatz ist die Wiederauflage des Tristar Modells, das aber noch immer die beste Wahl in Bezug auf die späte Version der Flak 38 darstellt und nun wieder zur Verfügung steht.
In der stabilen Box findet man sechs sandfarbenen Spritzlinge sauber in Klarsichtfolien verpackt, sowie einen kleinen Ätzteilebogen.
Mit den Teilen vom Gußast A wäre der Bau einer Ausführung der Flak 38 mit der frühen Abdeckung des Höhenrichtgetriebes und dem frühen Flakvisier möglich. Insofern handelt es sich um einen 2 in 1 Bausatz. Alle Teile sind sehr genau und detailliert wieder gegeben, wobei mir besonders gut gefällt, dass die sehr komplexen und kleinen Zurrschrauben der frühen Version als separate Kleinteile beiliegen. Die Mündungsbremse der Waffe ist leider weiterhin ohne seitliche Bohrungen und hat keine Öffnung an der Mündung. Insofern empfiehlt es sich, dieses durch ein Metallrohr zu ersetzen.
Ein echter Hingucker sind für mich aber die Umsetzung der Abdeckung des Höhenrichtgetriebes für die späte Ausführung, der vereinfachte Sitz und die Teile für die späte Hauptwaffe sowie das Linealvisier. Die Waffenschilde sind sehr dünn in Plastik gestaltet und müssen nicht zwingend durch Ätzteile ersetzt werden.
Auch die Teile für den Sonderanhänger sind erstklassig wiedergegeben. Als einziges Manko sind mir zwei Auswerfermarken im Bodenbereich der Box aufgefallen, die aber entweder verspachtelt werden können oder durch Füllen der Kiste mit Ausrüstungsgegenständen einfach verdeckt werden.
Auf dem Ätzteilebogen findet man die seitliche Halterung für die Munitionsmagazine, winzige Flügelschrauben zur Befestigung der Schildteile sowie entsprechende Halterungskettchen.
Der Bauplan ist ein 8-seitiges Heft im Format DIN A5 und stellt über 10 Montage Schritte den Bau in übersichtlicher Form dar, wobei stets auf die Unterschiede für den Bau der Waffe mit und ohne Schilde hingewiesen wird.
Bemaölung: Farbangaben für einzelne Teile sind direkt in den jeweiligen Abschnitten zu finden, Hinweise zur Bemalung des gesamten Modelles sucht man aber vergeblich.
Fazit: Ein sehr schöner und technisch perfekter Bausatz aus dem Hause Hobby Boss bzw. Tristar.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.
Gert Brandl, Berlin (März 2017)