Vorbild: Die DHC-4 Caribou entstand in den 1950er Jahren als Transportflugzeug mit Kurzstarteigenschaften. So suchte die US Army als Ablösemuster für die alten DC-3/C-47 und bestellte schon 1957 fünf Vorserienmuster unter der Bezeichnung YAC-1 in Kanada. Der Erstflug war am 05. September 1959 mit zwei Pratt & Whitney R-2000D-5 Sternmotoren.
Die US Army bestellte insgesamt 159 Exemplare in zwei Varianten. 1967 wurden die verbliebenen 144 Exemplare an die USAF übergeben und dort unter der Bezeichnung C-7A/B eingesetzt. Die Caribou konnte 32 Mann transportieren. Insgesamt waren 3.048 kg Last zugelassen. Im Heck erleichterte eine Rampe das Beladen.
Für deHavilland Canada war die Caribou ein Erfolg. Es entstanden insgesamt 307 Exemplare. In Australien stand das Flugzeug bei der RAAF bis 2009 im Dienst. Kanada bezeichnete die DHC-4 als CC-108. Tansania erhielt zwölf Stück.
Bausatz: HobbyCraft Canada ist seit einigen Jahren nicht mehr aktiv mit Neuheiten aufgefallen. Einige Formen wurden in Südkorea erstellt und andere entstanden in China. 1998 erschien die DHC-4 Caribou in zwei verschiedenen Kartons.
In dem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich drei hellgraue Spritzgussrahmen mit 79 Teilen, einen Klarsichtrahmen mit fünf Teilen, ein Decalbogen und die etwas einfache Bauanleitung. Die Bauteile haben außen feine versenkte Strukturen aber insgesamt schwankt der Kit von gut detailliert bis recht einfach gemacht. Insgesamt ist es eine gute Grundlage und einzigartig auf dem Markt.
Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Hier gibt es eine solide Ausstattung mit Pilotensitzen, Steuerhörnern und Instrumentenbrett. Sicherlich gibt es hier noch Luft nach oben und auf jeden Fall kann man einfach paar Sitzgurte ergänzen. Weiter hinten im Rumpf bleibt es leer und die Landerampe bleibt zu. Vor die Fenster kommt von innen ein Decal lt. Bauanleitung. Es liegt nicht bei. Für den Rumpfbug gibt es ein Alternativteil. Ein Gewicht sollte man vor dem Zusammenbau des Rumpfes unbedingt einplanen.
Die Tragfläche entsteht aus vier Hälften und die prägnante V-Stellung ist gut wiedergegeben. Scharfe Hinterkanten gibt es hier leider und bei den anderen Rudern nicht. Etwas einfach sehen die beiden kleinen R-2000 aus. Der erste Stern ist etwas simpel und der hintere ist auf eine Platte modelliert. Allerdings ist durch die enge Öffnung sehr wenig zu sehen. Das Hauptfahrwerk ist etwas simpel. Die Schächte sind schon komplett in den unteren Gondeln modelliert. Dadurch sind diese etwas einfach gehalten. Von innen haben die Klappen einige Strukturen.
Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Allerdings gibt es keine Wartungshinweise. Für die Innenseiten des Flugzeuges gibt es keine Farbhinweise. Dafür gibt es für Außen FS-Töne und den Bezug auf Farben von Floquil(?), Humbrol sowie ModelMaster. Das sollte reichen.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Die DHC-4 von HobbyCraft in 1/72 ist recht einzigartig auf dem Markt. Da das Vorbild sehr international eingesetzt wurde, gibt es auch sehr spannende Bemalungsvariante. Einige davon gibt es in diesem Bausatz. Mit Hilfe der bei Plus Model erhältlichen Detailset lässt sich ein tolles Modell bauen.
Erhältlich sind die Bausätze von HobbyCraft nur noch gelegentlich bei ebay oder unter den Tischen auf Ausstellungen. Wer den Zugriff auf die Formen hat, das ist aktuell nicht bekannt. Für Hinweise dazu bin ich sehr dankbar!
Literatur:
Volker Helms, Godern(Januar 2020)