Vorbild: Im Dezember 1948 erhielt Saab die Freigabe der schwedischen Regierung für Entwicklung eines modernen strahlgetriebenen Jagdbombers, Aufklärungs- und Nachtjagdflugzeuges. Der erste Auftrag erging über vier Prototypen.
Die Saab 32 flog erstmals am 03. November 1953 und am 25. Oktober 1953 wurde im Bahnneigungsflug die Schallmauer überschritten. Bewaffnet war die A 32A Jagdbombervariante mit vier 20mm-Bofors-Kanonen. Weiterhin konnten Raketen und Bomben transportiert werden. Später erhielt diese Variante auch ein Allwetterradar und damit war sie universell bei jedem Wetter einsetzbar. Allerdings erhielten nicht mehr als ein Viertel der Jagdbomber dieses Radar. Später kam noch eine Anti-Schiff-Rakete Saab Rb 04 als Waffe hinzu.
Die Luftwaffe Schwedens erhielt im Dezember 1955 die ersten Einsatzmaschinen. Insgesamt sollen es bis 1957 284 Exemplare dieser Variant gewesen sein. Von der in 44 Exemplaren gebauten Saab S 32C flog das erste Exemplar am 26. März 1957. Hier wurde ein verbessertes Radar mit höherer Reichweite eingebaut. Ab 1960 gingen die ersten Aufklärer in Schweden in Dienst der bis 1978 anhielt.
Bausatz: Schon 1982 erschien die Saab 32 Lansen bei Heller im Maßstab 1/72. Es handelt sich um einen klassischen Heller-Bausatz seiner Zeit mit erhabenen Strukturen und relativ wenig Details im Cockpit.
In der stabilen praktischen Klappbox befinden sich sehr gut verpackt drei hellgraue Spritzgussrahmen mit 55 Teilen, einen Klarsichtrahmen mit fünf Teilen, einen Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.
Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Die einteilige Wanne wird mit Decals für die Instrumente versehen. Dazu kommen noch zwei Instrumentenbretter und ein Steuerknüppel. Die beiden Schleudersitze kann man nur als stilisierte Abbilder der Originale betrachten. Je nach Version müssen noch in die Rumpfhälften Bohrungen angebracht werden. Im Bug sollen immerhin 30 Gramm Gegengewicht eingebaut werden. Je nach Variante ist ein Rumpfunterteil aus Klarsicht- oder grauen Spritzgussmaterial einzubauen.
Bein Höhenleitwerk gibt es scharfe Hinterkanten. Die beiden Grenzschichtzäune sind etwas stark. Das Bugfahrwerk besteht aus einem komplexen Einzelteil und die Umsetzung ist Heller sehr gut gelungen. Die beiden Hauptfahrwerksräder gefallen mir persönlich nicht. Im Innern haben die Fahrwerksklappen einige Details.
Der Decalbogen ist eine Wucht. Diesen hat Heller mit schwedischer Unterstützung neu entwickelt und in Italien drucken lassen. Natürlich gibt es sehr schöne Wartungshinweise und das Silber ist toll realistisch gedruckt. Die Farbangaben sind für das System von Humbrol.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Dieser Heller-Bausatz der Saab A32A bzw. S32 C Lansen in 1/72 ist noch immer ein gutes Abbild des Originals. Der Bausatz hat nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal für diese Versionen.
In Deutschland werden die Bausätze von Heller für Händler über Glow2b (zu erreichen über www.glow2b.de) vertrieben.
Volker Helms, Godern (Mai 2019)