Vorbild: Die Saab 91 Safir wurde 1944/45 von Anders J. Andersson konstruiert. Er zeichnete sich zuvor für die Entwicklung der Bücker Bü 181 Bestmann verantwortlich. Am 20. November 1945 war der Erstflug mit einem de Havilland Gipsy Major IC und Zweiblatt-Propeller. Der Prototyp wurde später mehrmals umgebaut und für die Erprobung von Flügelformen benutzt.
Im Gegensatz zur Bücker hatte die Saab 91 ein Bugfahrwerk. Die erste Serienvariante war die A. Diese war mit einem de Havilland Gipsy Major 10 mit 147 PS ausgerüstet. Bis 1948 wurden 48 Exemplare gebaut. 10 davon gingen an die schwedische und 16 an die äthiopische Luftwaffe. Als Nachfolger entstand die B mit einem Lycoming O-435A und flog erstmals am 18. Januar 1949. Hier musste der der Rumpfbug und die Cockpitverglasung geändert werden. Gleichzeitig wurde ein verstellbarer Dreiblatt-Propeller eingebaut. Auch bei De Schelde in den Niederlanden wurden 120 Exemplare in Lizenz gebaut. Bei den Luftwaffen Äthiopiens, Schwedens und Norwegens wurden Saab 91B eingesetzt. Bei der Lufthansa flogen zwei Exemplare.
Die Saab 91C war ein Viersitzer und in den Tragflächen wurden Kraftstoffbehälter eingebaut. Dadurch entfiel der Rumpftank. Auch die schwedische Luftwaffe setzte 14 Exemplare ein. Es folgte als letzte Variante die viersitzige D-Variante. Diese erschien 1957 und hatte einen Lycoming O-360A1A mit 180 PS und wurde mit Scheibenbremsen ausgerüstet. In Österreich wurden beim Bundesherr 24 Exemplare eingesetzt. Finnlands Luftwaffe flog 16, die holländische Luftwaffe 16 und in Tunesien flogen bei der Luftwaffe 15 Saab 91D. Bis zum 08. Juli 1966 wurden 323 Exemplare zumeist mit Zweiblatt-Propeller gebaut.
Bausatz: Die Saab 91 ist durchaus kein Exot und es ist Heller zu verdanken, dass 1981 erstmals in 1/72 ein Spritzgussbausatz dieser Schulmaschine erschien. Seit dieser Zeit wurde der Kit immer wieder aufgelegt und zumeist änderte sich das Kartonlayout.
In dem aktuellen praktischen Karton befinden sich zwei hellgraue Spritzlinge mit 25 Teilen, ein Klarsitzteil, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung. Die Teile haben feine erhabene Strukturen. Allerdings mangelnd es ein weinig an Details. So sind im Cockpit sechs Teile zu verbauen. Das Instrumentenbrett hat erhabene Strukturen und muss bemalt werden. Hier hätte ich mir ein Decal gewünscht. Vielleicht sollte man die robusten Sitze noch mit Gurten versehen.
Die wenigen Bauteile lassen sich leicht zusammenfügen und hier hat man durchaus damals bei Heller mitgedacht. So entsteht aus drei Teilen die Tragfläche und scharfe Hinterkanten gibt es hier sowie an Höhen- und Seitenruder auch noch dazu. Bei der Antenne auf den Rumpfrücken gibt es ein Alternativteil. Ein Buggewicht sollte man vor dem Verkleben des Rumpfes unbedingt einbauen. Das Bugfahrwerk besteht aus einem Bauteil.
Aus einem Stück besteht auch die großzügige Verglasung der Saab. Trotz der Materialstärke ist sie klar und durchsichtig.
Ein Höhepunkt des Bausatzes ist der in Italien gedruckte Decalbogen. Es gibt für jede Bemalungsvariante auch die passenden Wartungshinweise. Die Farbangaben sind für das System von Humbrol.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Diese Wiederauflage der Saab 91 von Heller ist sehr willkommen. Die Decals sind toll und die Bemalungsvarianten bieten eine große Auswahl. In Deutschland hätte man sich noch eine Lufthansa-Maschine gewünscht. Für Anfänger ist dieser Bausatz sehr zu empfehlen.
In Deutschland werden die Bausätze von Heller für Händler über Glow2b (zu erreichen über www.glow2b.de) vertrieben.
Volker Helms, Godern (April 2019)