Innerhalb der Angebotspalette von Flugzeug-Bausätzen der Firma Heller befanden sich klarerweise schon immer auch viele französische Baumuster. Selbstverständlich durfte folglich auch ein Modell der Potez 631 nicht fehlen, welches bereits Ende der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts erschien. Unterhalb dem Firmenlogo auf der Boxart konnte man den Zusatz "musée" lesen. Weshalb solcherart Baukästen sozusagen quasi wohl eine Art Museums-Auflage darstellen dürften.
Da es sich dabei tatsächlich um einen hervorragenden Kit handelte, konnte man ihn letzten Endes auch ruhigen Gewissens jahrzehntelang im Sortiment belassen. Die einzigen nennenswerten Unterschiede zum jüngeren Baukasten von Azur aus Tschechien wären nämlich lediglich die noch erhaben dargestellten Oberflächendetails. Diese sind jedoch dermaßen fein und unaufdringlich das sie nicht unbedingt als störend angesehen werden sollten!
Der Cockpitbereich besitzt eine auch heute noch als solide zu bezeichnende Ausstattung. Auf dem Armaturenbrett findet man filigran nachgebildete Konturen von Instrumenten, was auch für die Funkgerät-Nachbildung gilt. Der hintere Teil der Kabinenverglasung liegt separat bei, ein Einbau im nach vorn eingeschobenen Zustand ist allerdings nicht vorgesehen. Weshalb das sehr gut, mit dem typischen "Camembert-Schachtel" genannten Magazin nachgebildete Reibel-MG dann folgerichtig auch in "ausgefahrener" Position montiert wird.
Auch das Hauptfahrwerk ist gut detailliert, es kann am fertigen Model sogar eingefahren werden. Die Triebwerksfrontennachbildungen wären ebenfalls recht aufwändig nachgebildet worden, da es hier sogar noch einen zusätzlichen Extra-Stern, die Stößelstangen darstellend, gibt.
Man hatte seinerzeit in Frankreich sogar selbst an solche Details wie die Positionsleuchten in den Flügelrandbögen gedacht, was damals für diesen Maßstab eine wahre Besonderheit darstellte!
Die Vergratung hält sich wie bei Heller eigentlich immer, noch sehr in Grenzen. Leider gibt es aber ein paar Sinkstellen und auch Auswurfsmarkierungen (an den Felgen der Räder sind sie am schlimmsten). Glücklicherweise werden dadurch aber keine Oberflächendetails in Mitleidenschaft gezogen sodass alles mit etwas Spachtelmasse problemlos kaschiert werden kann.
Der Decalbogen enthält leider keine Stencils etc., was bekanntlich bei älteren Bausätzen ja generell der Regelfall ist. Wahrscheinlich müsste jedoch der Bauch des Haifisch-Geschwaderemblems weiß statt gelb sein, falls diese Abweichung nicht eine andere Staffel o.ä. darstellen soll (was ich aber nicht mit Sicherheit behaupten kann weil ich mich da nicht so gut auskenne).
Fazit: Der Zusammenbau wäre aufgrund der leidlich überschaubaren Teileanzahl noch einfach genug um auch Beginner nicht zu überfordern. Somit hat man es hier abschließend besehen also wirklich mit einem allseits gelungenen Modell zu tun. Welches hoffentlich bald wieder erhältlich sein dürfte, zumal Heller erst kürzlich auch schon einige andere Kits aus seiner Museums-Reihe wieder aufgelegt hat. Vorausgesetzt das die Weiterführung mittels der Fa. Glow2b auch ferner so reibungslos klappt.
In Deutschland werden die Bausätze von Heller für Händler über Glow2b (zu erreichen über www.glow2b.de) vertrieben.
N.(April 2020)