Vorbild: Als Konsequenz aus dem Korea-Krieg wurde bei Lockheed für die USAF der leichte Luftüberlegenheitsjäger Starfighter entwickelt. Optimiert war er für hohe Geschwindigkeiten und Steigleistung. Der Erstflug dieses Flugzeugstyps war am 04. März 1954. 1958 erreichte eine F-104A 2259,538 km/h und erzielte einen Geschwindigkeitsrekord. Ein Jahr später erreichte eine F-104C eine maximale Höhe von 31513 Metern. Auffällig bei der F-104 waren die Tragflächen. Sie waren so dünn wie möglich und hatten eine geringe Spannweite. Damit hatte man einen sehr kleinen Luftwiderstand. Das Ergebnis sah aus wie eine Rakete mit Tragflächenstummeln.
Die Bundesrepublik beschaffte für Luftwaffe und Marine insgesamt 916 F-104 Starfighter unterschiedlichen Versionen. Den Anfang machten 1960 die doppelsitzigen F-104F. Erste Kampfflugzeuge erhielt das Jagdbombengeschwader 31 "Boelcke" 1961. Bei den Geschwadern flog die F-104G in Deutschland bis 1987 und die letzte Maschine wurde erst am 22. Mai 1991 außer Dienst gestellt. Dazwischen lagen immerhin 292 Abstürze mit 108 toten Piloten. Trotzdem wurde das Waffensystem ab Ende der 1960er Jahre durchaus geschätzt und war sehr leistungsfähig.
Bausatz: Heller liefert hiermit eine interessante Auflage des Kinetic-Bausatzes der Lockheed F-104G in 1/48. Diese kombiniert die bekannten Spritzgussteile mit einer neuen Bauanleitung sowie bei eduard gedruckter Decals und einem bei Schatton gefertigten Staurohr aus Messing.
Die drei grauen Spritzlinge enthalten vor allem auch Unterflügelstationen, Tanks sowie weitere Außenlasten wie die Tip-Tanks, Sidewinder-Raketen. Letztere können an den Tragflächenenden oder an dem Katamaran-Doppelträger befestigt werden. Wie was am Original montiert war, das findet man u.a. in den tollen F-40 Bänden über die F-104G.
Der Schleudersitz wird aus sechs Kunststoff- und zwei Fotoätzteilen zusammengesetzt. Diese liegen auch bei Kinetic bei. Wer es besser haben möchte, der findet u.a. bei CMK einen Ersatz. Weiter geht es mit dem restlichen Cockpit. Hier sind die Instrumente zu bemalen.
Fürs Heck gibt es einen ordentlichen Triebwerksauslass. Dieser wird aus fünf Teilen zusammengesetzt. Die Fahrwerksschächte sind gut detailliert und für den Rumpfbug gibt es ein Highlight von Schatton. Hier hat er auch eine Öffnung hineingezaubert. Das Teil B53 in Baustufe 9 kann man daher am Spritzling lassen.
Natürlich haben alle Ruder scharfe Hinterkanten. Die Luftbremsen im Heck können auch in offener Position montiert werden. In der Baustufe 28 sollte man die Antennen mit dem Original abgleichen.
Die Decals sind tadellos bei eduard auf hellblauem Trägerfilm gedruckt worden. Bei den Bemalungshinweisen bezieht man sich auf die Heller-Farbtöne. Ansonsten gibt es noch in der Tabelle Angaben für Humbrol, Revell, Mr.Color und AMMO MIG.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Heller hat hier einen tollen Bausatz weiter veredelt. Die Decals sind tadellos gedruckt! Dieser F-104G-Bausatz mit der tollen Ausstattung in 1/48 ist sehr zu empfehlen.
In Deutschland werden die Bausätze von Heller für Händler über Glow2b vertrieben.
Literatur(kleine Auswahl):
F-104G Starfighter Jabo Teil 1 F-40 Flugzeuge der Bundeswehr Nr. 27 Siegfried Wache PeCom Datentechnik |
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F-104G Starfighter Jabo Teil 2 F-40 Flugzeuge der Bundeswehr Nr. 30 Siegfried Wache PeCom Datentechnik |
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F-104G Starfighter Jabo Teil 3 F-40 Flugzeuge der Bundeswehr Nr. 34 Siegfried Wache PeCom Datentechnik |
Volker Helms, Godern (September 2021)