Grumman F6F-5 Hellcat

Heller 80272 - Spritzgussbausatz 1/72

Vorbild: Es gab wenige Flugzeugtypen, die am zweiten Weltkrieg teilnahmen, die ein solch einseitiges Abschuss Verlust Verhältnis aufwiesen, wie die Hellcat. Das Zentrum der "Cat"-Reihe von Grumman bildend, war die Hellcat von Beginn an etwas Besonderes. Ob des Erfolgs des Vorfahren, der Wildcat, welche die Masse des Pazifischen Luftkriegs bis ins Jahr 1942 schulterte, erhielt Grumman von der US Navy freie Hand für die unabhängige Entwicklung eines neuen Jagdflugzeuges. Dieses Flugzeug sollte als Rückversicherung für den Fall eines Misserfolgs der F4U Corsair fungieren. Grummans Designer legten bei der Entwicklung großen Wert auf einfache Herstellung, hohe Leistungen und optimale Eignung für den Trägereinsatz. Am 30.Juni 1941, als die Corsairproduktion startete, unterzeichnete die Navy die Bestellung für zwei Prototypen XF6F-1 ... and a star was born.

Die ursprünglichen Erwartungen bewegten sich im Rahmen einer Weiterentwicklung der Wildcat, was insbesondere die Installation eines stärkeren Triebwerks betraf. Allerdings entwickelte sich hieraus ein völlig neues Flugzeug. Auch die Navy steuerte ihr Wissen in Form von Pilotenerfahrungen und wünschen bei. Die Hellcat wurde 60% schwerer als die Wildcat, war schwerer bewaffnet und gepanzert, hatte ein leistungsfähigeres Triebwerk, konnte mehr Treibstoff mitführen und war ganz allgemein robuster konstruiert. Der erste Prototyp startete am 26.Juni 1942 zum Erstflug und Ende Januar war bereits die erste Einheit, die VF-9 an Bord der Essex, mit dem Muster ausgerüstet.

Obwohl die Hellcat nach und nach durch die F4U Corsair ersetzt wurde, diente sie bis zum Ende des Krieges an vorderster Front. Unter der Bezeichnung Hellcat F. Mk.I und Mk.II flogen einige hundert in der Fleet Air Arm, insbesondere bei der Verteidigung der Atlantik Konvois und auch in Fernost. Insgesamt wurden 12275 Hellcats aller Varianten produziert. Bei 270 Totalverlusten beanspruchten ihre Piloten 5156 Luftsiege, was über die Hälfte der Luftsiege von USN und USMC ausmacht. Die Hellcat wurde in weniger als zwei Jahren operativem Einsatz das erfolgreichste trägergestützte Flugzeug im Pazifik.

Bausatz: Schon im Jahre 1977 erschien die Grumman F6F-5 Hellcat im Maßstab 1/72 bei Heller. Allerdings folgten seit dem einige andere Herstellern mit weiteren ebenfalls für die Zeit maßgebenden Bausätzen. 2011 war mit eduards Hellcat-Reihe ein letzter Höhepunkt erreicht. Trotzdem hat ein Heller-Bausatz der Hellcat nach wie vor eine Berechtigung. In dem neuen praktischen Karton mit Klappdeckel befinden sich vier perlmuttfarbene Spritzlinge mit 34 Teilen, zwei Klarsichtteile, ein Decalbogen und die Bau- sowie Bemalungsanleitung.

Die Abspritzung der Teile ist tadellos. Es gibt hier feine erhabene Strukturen und eine gelungene Stoffdarstellung der Ruder. Am Höhenleitwerk sind die Trimmruder sehr realistisch für diesen Maßstab umgesetzt. Der Bau beginnt mit dem Zusammenbau des kleinen R-2800-Sternmotors. Dieser besteht aus zwei Sternen und wird von einer dreiteiligen Motorhaube verkleidet. Die Luftschraube ist einteilig.

Das Cockpit wird aus wenigen Teilen zusammengefügt. Für das Instrumentenbrett gibt es ebenso ein Decal wie für die Darstellung der Sitzgurte. Die Tragfläche wird aus drei Teilen zusammengefügt. Positiv ist hier vor allem, dass das Unterteil einteilig ist und damit der richtiger Winkel praktisch vorgegeben ist. Für den Rumpf gibt es den passenden Zusatztank und unter den Tragflächen können sechs Luft-Boden-Raketen befestigt werden.

Die Farbangaben beziehen sich auf das hauseigene Acryllacksystem. Deren Nummern sind übrigens im Prinzip mit den Tönen von Humbrol identisch. Der Decalbogen ist tadellos gedruckt und enthält auch sehr viele Wartungshinweise.

Bemalungsvarianten:

Fazit: Die Grumman F6F-5 von Heller in 1/72 ist nach wie vor ein für Anfänger geeigneter Bausatz der das Original gut wiederspiegelt. Für diese Zielgruppe ist dieser Bausatz sehr zu empfehlen.

In Deutschland werden die Bausätze von Heller für Händler über Glow2b (zu erreichen über www.glow2b.de) vertrieben.

Volker Helms, Godern (Dezember 2020)

Vorbildteil: Steffen Arndt(gekürzt)