Am 14. Mai 2005 um 7 Uhr 8 Minuten (Ortszeit) landet ein Ecureuil/AStar AS 350B3 (F-WQEX) mit Testpilot Didier Delsalle am Steuer in 8850 Metern Höhe auf dem Gipfel des Mt. Everest (Nepal) und brach damit den Weltrekord für Höhenlandung und -Start. Diese Leistung ist ein Meilenstein der Luftfahrtgeschichte. Der Hubschrauber mit Delsalle am Steuer startete zu seinem Rekordflug vom Basislager in Lukla in 2866m Höhe. Die erste "Landung" (eine der Kufen stand für einige Zeit im Schnee auf dem Gipfel) erfolgte bei einer Windstärke von 130 km/h und einer Außentemperatur von -36° C. Für diesen Rekordflug wurde der Ecureuil (WNr. 3934) um alle nicht notwendigen Geräte und die Komfortausstattung erleichtert (z.B. Sitze und Einstiegshilfen an den Kufen), was insgesamt 120 kg waren. |
Wie von der Fédération Aéronautique Internationale (FAI) vorgeschrieben, verweilte der Helikopter 2 Minuten auf dem Gipfel (eigentlich 3 Minuten 50 Sekunden siehe Video) und flog dann zum Basislager zurück. Für die Bestätigung des Rekords wurde die Leistung am nächsten Tag wiederholt. Weiterhin war während der Flüge für die Eintragung ins Rekordbuch notwendige Zusatzausrüstung installiert, wie ein barometrischer Rekorder und ein Routenaufzeichnungsgerät mit GPS.
Auf dem Rückflug traf Didier Delsalle auf ein unerwartetes Phänomen. Plötzlich lief der Hauptrotor bei Null Anstellwinkel auf Hochtouren und das Luftfahrzeug stieg mit einer Geschwindigkeit von 150-300 Metern pro Sekunde ohne Vorwärtsgeschwindigkeit. Er hatte also Thermik, etwas das Segelflugzeugführer gerne in Anspruch nehmen.
Nach seiner Landung erklärte Didier Delsalle: "Diesen legendären Gipfel zu erreichen war ein Traum, dessen Erfüllung ich für unmöglich hielt. Aber trotz der offensichtlichen Schwierigkeiten hat der Hubschrauber bewiesen, das er das nötige 'Etwas' hat, um diese Aufgabe zu erfüllen ... als ob der Zauber dieses Ortes ihn beflügelt hätte."
Während des Aufenthalts des Eurocopter Rekordteams in Nepal, gerieten einige Alpinisten in Bergnot und die nepalesischen Behörden baten das Team um Hilfe. Diese Möglichkeit, den operatonellen Wert des EC 350 zu beweisen, lies sich das Team natürlich nicht entgehen.
Während der Operation im Himalaya setzte der Hubschrauber mehrere Rekorde:
Diese Hubschrauberfamilie ist bisher in 3670 Exemplaren verkauft worden und auf diesem Muster wurden bisher über 15 Millionen Flugstunden absolviert. Seit der Einführung wurde der Helikopter mehrfach leistungsgesteigert, wobei die Ecureuil/AStar AS 350 B3 die leistungsstärkste Version darstellt. 424 Exemplare dieser Ausführung sind bisher weltweit im Einsatz, insbesondere bei Einsätzen die eine hohe Leistungsfähigkeit erforden. Der AS 350B3 kann 1400 kg Außenlasten befördern und in extremen Umweltbedingungen operieren (wie mit dem Rekordflug bewiesen). (Quelle: Heller)
Unter diesem Link kann man sich Fotos und 2 Videos ansehen: http://www.eurocopter.com/everest/ Von dort stammen auch die obigen Bilder. (ich habe sie für diese Seite etwas verkleinert)
Bausatz: Der Bausatz von Heller ist ein alter Bekannter und im Maßstab entspricht er eher 1/50. Jedoch haben die Konstrukteure versucht das Optimum aus dem Grundbausatz herauszuholen und eine korrekte Weltrekordversion vorzulegen. Die enge Zusammenarbeit mit EADS/Eurocopter wird schon aus der Bauanleitung deutlich (in dessen Anlehnung die Vorbildausführungen oben entstanden).
Die Gravuren sind für meinen Geschmack etwas tief ausgefallen, was man mit etwas Flüssigspachtel (z.B. Mr. Surfacer von Gunze) abmildern kann. Die Klarteile haben ein paar Kratzer, sind ansonsten jedoch schlierenfrei und klar (mein Muster war Ansichtsexemplar auf der Messe, ist also gewissen Beanspruchungen ausgesetzt gewesen).
Bemalung: Die Abziehbilder ermöglichen die Darstellung von zwei Maschinen. Leider sind diese bei mir wieder leicht verdruckt (ich habe da irgendwie besonders viel Glück), jedoch wirkt sich dies augenscheinlich nur beim Eurocopter Logo aus. Hier sollte man randscharf ausschneiden und einen passenden weißen Punkt unter das Logo kleben.
Fazit: Hochinterssantes Modellbauprojekt. Der Bausatz ist nicht "state of the art", jedoch auch nicht schlecht.
Steffen Arndt, Schwerin