Airbus A 380-800

Hersteller: Heller
Maßstab: 1/125
Decals: Airbus Industrie "First Flight"
Preis: ca. 40,- Euro

Das Vorbild
Der Airbus 380-800 ist das neueste Produkt des Herstellers Airbus Industries. Es handelt sich um das bisher größte Passagierflugzeug; bis zu 555 Passagiere in 3-Klassen-Konfiguration können auf Langstrecken transportiert werden. Neben der Lufthansa haben auch Fluggesellschaften wie Air France, Emirates, Qantas, Qatar, Kingfisher Airlines, Singapore Airlines (die auch den Ersten Ende 2006 bekommen werden), UPS, Federal Express (beide die Frachtversion) bestellt. Der Erstflug fand im April 2005 statt. Ende 2006 sollen die ersten Exemplare ausgeliefert werden.

Das Modell
Es hat lange gedauert, bis sich Heller entschloss wieder ein Zivilflugzeug im Maßstab 1/125 herauszubringen. Es verwundert nicht wirklich, das es der A380 ist. Wie man auf den Bildern sieht, wurde der Rumpf in etliche Sektionen unterteilt. Diese stellen fast die Sektionen dar, wie sie durch halb Europa verfrachtet werden. Schöne Idee. Aber leider eben nur fast. In jedem Falle für den Modellbauer ein ambitioniertes Projekt! Es erinnert insgesamt in seiner Grundstruktur an die 1/72 Concorde des Herstellers.

Bausatz
Bei der Trockenmontage der Rumpfteile zeigt sich, dass die Passgenauigkeit der Teile recht gut ist, aber ordentliches spachteln und schleifen wird nötig werden. Die Gravuren sind versenkt und sehr detailliert. Die Fenster sind offen. Sogar die Passagier- und Frachtraumtüren sind durchbrochen ausgeführt. Man kann sie also in offenem und geschlossenem Zustand darstellen. Der Öffnungsmechanismus ist im Detail ebenfalls als Plastikteil vorhanden. (Dioramaidee: Evakuierungstest ?)

Für die Rumpfsektionen gibt es die Querwände, ebenso es ein komplettes Cockpit inklusive der Fensterstreben und sowie das hintere Druckschott. An den Türen gibt es "Trittbretter", damit hinter den Türen nicht gar nix ist. Aber warum ? Warum nicht bei der ganzen Detaillierung auch die beiden Kabinenböden? An der Rumpfinnenseite gibt es entsprechende Linien. Schade, das nicht einmal eine Papierschablone zum Selbstbasteln dabei ist. Oder was zum Ausschneiden auf dem echt schönen und riesigen Karton.

Die Tragflächen sind natürlich gewaltig. Die Vorflügel sind Extrateile. Die Flügelhinterkante ist Rasiermesserscharf - klasse - also die Landklappen wie bei "alten" Airfix-Modellen als ein Teil gegossen. Aber leider ist beim Herstellen dort auf der gesamten Länge der Tragfläche das Plastik an der Oberseite versunken. Gleiches gilt für das Höhen- und Seitenruder. Hier wird Spachteln, Schleifen und Gravieren zum Muss. Ist das tatsächlich zeitgemäße Modellbautechnik ? Vielleicht lässt sich hier ja noch etwas verbessern. Die Triebwerke sind clever gemacht, der vordere Ring und der hintere Auslass sind jeweils als ein Teil gegossen, die Triebwerksverkleidungen müssen an der Innenseite bis zum Fan gespachtelt und geschliffen werden.



Das Fahrwerk ist ordentlich dargestellt und detailliert, Radkappen und Räder (aus Gummi !) sind einzeln, was das Bemalen echt einfach macht! Die Decals sehen sauber aus, für die Fenster gibt es Silberrahmen auf durchsichtigem Film. Fenster und Cockpitgläser für eine geschlossene, decalbefensterte Variante gibt es aber nicht. Toll finde ich auch, das der Coroguard der Tragflächen als Decal dabei ist. Die Bauanleitung ist ein echtes Buch und dementsprechend auch sehr ausführlich.

Fazit
Ein Bausatz, der viele Varianten ermöglicht. Auf dem beigefügten Ständer (ein Riesenteil) kann man Inflight-Versionen bauen, oder den Vogel auf Räder stellen oder eine Startkonfiguration machen oder verschiedene Dioramaideen verwirklichen (Offene Türen, Beladung, Sektionen der Herstellung, Evakuierungstest, etc.)

Da kann ich nur noch viel Spaß beim Basteln wünschen!

Uwe Damaschek
Berlin, im heißen Juli 2006