Vorbild: Die Forderung, einzeln agierende Einheiten zu einem kampfstarken Zug zusammenfassen zu können und natürlich umgekehrt den Zug aufzuteilen in einzelne, aufgrund der Motorisierung jedes Wagens, selbstständig handelnde Fahrzeuge oder Einheiten wurde schon Ende 1940 (Panzerzug 1941) aufgestellt. Erst im Jahr 1943 wurden jedoch die Pläne für Leichte und Schwere Spähzüge konkretisiert.
Die Leichten Schienenpanzerspähwagen der Leichten Spähzüge bauten auf einem Fahrgestell mit 2,20 Radstand und einem V8-Motor mit 70 PS Dauerleistung auf. Die Fahrzeuge unterschieden sich in der Form der Lüfterabdeckungen und der MG-Blenden. Bei einem Gesamtgewicht von weniger als 10 t ergab sich eine Achslast von weniger als 5 t, gut geeignet für Nebenstrecken mit leichtem Unterbau in Südosteuropa.
Der Leichte Spähzug bestand aus zehn Einheiten, wobei zwei Fahrzeuge als Kommandofahrzeuge fungierten, zwei mit Pionieren und sechs mit Infanterie besetzt waren. Es wurden nur vier komplette Züge in Dienst genommen, die restlichen der ca. 50 gebauten Fahrzeuge dienten als Ersatz - und Befehlsfahrzeuge. Eingesetzt wurden die Züge vor allem auf dem Balkan zur Partisanenbekämpfung, dabei fuhren die Fahrzeuge meist einzeln aber immer im Verband mit anderen Fahrzeugen des Zuges zur gegenseitigen Deckung.
Die überlebenden Fahrzeuge von Nr.301 wurde in Zvecan stehend gesprengt, Nr.302 wurde bei einem Luftangriff auf den Bahnhof von Kosovo Polje vernichtet, Nr.303 wurde bei Kriegsende den Tito-Partisanen übergeben, Nr.304 wurde schon Ende August 1944 an der Grenze zur Türkei stehend gesprengt.
Ein erhalten gebliebener Wagen der Leichten Spähzüge ist im Museo Ferroviario di Trieste Campo Marzio zu besichtigen.
Bausatz: Für den einzelnen Steyr K2670 von UM (UM 257) bzw. den ganzen Spähzug (UM 261) in 1/72 hat Hauler aus Tschechien ein Detailset herausgebracht. Es enthält eine Platine sowie die Bauanleitung.
Die Metallplatine enthält einige Teile für den unteren Teil des Fahrzeugs, vor allem aber Teile für den oberen Teil des Fahrzeugs. Da viele Kunststoffstrukturen ersetzt werden, darf wieder geschnitzt und gefaltet werden.
Fazit: Ein empfehlenswertes Set für den fortgeschrittenen Modellbauer. Damit lassen sich die Bausätze von UM gut aufwerten.
KMT (April 2015)