Historisches: Die Curtiss P-40 war ein einmotoriges, einsitziges Jagdflugzeug des Zweiten Weltkrieges in Tiefdeckerbauweise, das von einem Allison V-1710 V-Motor angetrieben wurde. Die P-40 wurde aus der von einem Sternmotor angetriebenen Curtiss P-36 entwickelt.
Die Royal Air Force übernahm eine Anzahl ursprünglich von Frankreich bestellte Curtiss-Jäger als Tomahawk. Da die Tomahawk aufgrund ihres hohen Gewichts als Jagdflugzeug nicht mit der Messerschmitt Bf 109 konkurrieren konnte, wurde sie als Jagdbomber in Nordafrika eingesetzt. Auch die verbesserte P-40E wurde überwiegend als Jagdbomber eingesetzt.
Auch die für die Republik China kämpfende, irreguläre American Volunteer Group (Flying Tigers), sowie die 3 und 5 FG der CAF, wurde mit P-40 Jägern ausgerüstet. Anders als in Europa war die P-40 in China in ihren Flugleistungen den gegnerischen Jägern überlegen, und die Flying Tigers konnten mit der P-40 den Japanern Paroli bieten.
Die auf dem pazifischen Kriegsschauplatz eingesetzten regulären Jagdstaffeln der USAAF (23, 51, 80FG), die neben der Ki-43 vor allem die Mitsubishi A6M Zero bekämpfen mussten, hatten größere Schwierigkeiten als die Flying Tigers, die Schwächen der wendigen japanischen Jäger zu finden und auszunutzen, so dass die P-40 dort als unterlegener Jäger angesehen wurde. Auch die Verbände des Commonwealth (RAAF und RNZAF) setzten die P-40 im Pazifik ein.
Im Rahmen des Pacht- und Leihvertrages wurde die P-40 auch an die Sowjetunion geliefert, für die die P-40 einen Fortschritt gegenüber den noch in großer Stückzahl eingesetzten veralteten Jägern vom Typ Polikarpow I-16 darstellte. Richtig beliebt war sie aber auch nicht (im Gegensatz zur P-39).
Trotz ihrer mäßigen Leistungen wurde die P-40 in großen Stückzahlen gefertigt und auf allen Kriegsschauplätzen als Jagdbomber eingesetzt. Obwohl sie mit immer stärkeren Motoren ausgerüstet wurde, blieben ihre Flugleistungen trotzdem immer weiter hinter der der zeitgenössischen Hochleistungsjäger zurück. Die von Allison-Motoren angetriebenen Varianten konnten aufgrund des einstufigen Eingang-Laders ihre schwache Leistung in mittleren und großen Höhen niemals steigern, zumal die Kombination von großem Propeller und schnelldrehender Propellerwelle in diesen Höhen zu erheblichen Effizienzverlusten führte.
Die von mit Zweigang-Ladern versehenen Rolls-Royce Merlin-Motoren mit etwas günstigerem Übersetzungsverhältnis der Propellerwelle angetriebenen Varianten P-40F und P-40L hatten die besten Höhenleistungen der P-40-Serie, aber auch sie konnten die Leistungen der Bf 109F, geschweige die der neueren Varianten der Bf 109 oder gar die der Focke-Wulf Fw 190, nicht erreichen.(Quelle: http://de.Wikipeda.org)
1943 machte der Mangel an Packard Merlin Motoren die Wiedereinführung des Allison Triebwerks in die P-40-Produktionslinie erforderlich. Das Ergebnis war die P-40M. Abgesehen vom Einbau des Allison V-1710-18 Motors, der eine Leistung von 1200 PS beim Start und 1125 PS in 5300m Höhe abgab, entsprach sie im Wesentlichen einer P-40K-20-CU. Äußerlich konnte die P-40M von der P-40K durch die Einführung eines Kühlluftgrills vor den Auspuffstutzen unterschieden werden. Weitere Detailunterschiede waren die Einführung verstärkter Querruder (P-40M-1-CU), verbesserte Vergaserluftfilter und weitere Verbesserungen der Querruder (P-40M-5-CU), überarbeitetes Fahrwerk-Warnsystem und Änderungen am Treibstoffsystem (P-40M-10-CU). Die P-40M wurde ausschließlich für den Export gebaut (Lend-Lease). Die ersten Flugzeuge verließen im November 1942 die Produktion und die Mehrheit dieser ging an die RAF und die RAAF als Kittyhawk III. 34 P-40M gingen an Neuseeland (NZ3066/3073, NZ3075/3089, NZ3109/3119 und NZ3180). Der Typ diente in den British Commonwealth Streitkräften im fernen Osten und in Italien bei der No.5 Squadron der South African Air Force. Weitere wurden an die Sowjetunion geliefert und 19 P-40M gingen an Brasilien.
Der Bausatz: Hasegawa liefert hier eine weitere Ausführung des Multiversionsbausatzes der P-40. Insgesamt ist die Qualität sehr gut und auch ein sehr schönes Cockpit befindet sich im Bausatz. Doch wo Licht ist gibt es ja bekanntlich auch Schatten, und dieser wird dem weniger geübten Modellbauer einige Kopfschmerzen bereiten.
Der Bausatz ist nämlich, wie man neudeutsch sagt, “over-engineered”. Hasegawa möchte natürlich so viele Varianten wie möglich aus einem Grundbausatz realisieren. Dagegen ist im Grunde auch nichts zu sagen, aber es wäre wohl besser gewesen für die Versionen separate, komplette Rumpfhälften vorzusehen. Ich habe bereits mit dem Bau begonnen, und dabei zunächst die jeweiligen Rumpfhälften komplettiert.
Trotz größter Mühe ist es mir nicht gelungen die Klebestellen (die sich nicht an Blechstößen befinden) plan zu kleben, d.h. es entsteht eine leichte Sicke. Diese kann man mit etwas Spachtelmasse oder Mr. Surfacer 500 (wie bei mir) beheben und danach die Gravuren nachziehen. Unter Umständen muss diese Prozedur aber (mehrfach) wiederholt werden. Analog verhält es sich mit den Einsätzen in den Tragflächen, insbesondere für die MG. Wer allerdings schon das eine oder andere Modell gebaut hat und eine kleine Herausforderung sucht, kann sich diesen Bausatz getrost zulegen. Die Einsätze für das Cockpit und den Kühler sind clever designed und lassen keine Fragen offen.
Bemalungen:
Fazit: An sich ein sehr schöner Bausatz. Leider trübt die starke Auf- bzw. Zerteilung des Rumpfes den Bastelspaß. Obwohl ich schon eine Hasegawa P-40 fertiggestellt habe, ist es mir nicht gelungen eine gute Passung an den Trennstellen zu erreichen, weshalb der reichliche, mehrfache Einsatz von Spachtelmasse und Schleifmiteln erforderlich war bzw. ist. Daher eher für erfahrenere Modellbauer empfehlenswert!
Steffen Arndt, Ettlingen (März 2009)