Vorbild: Der japanische Marinebomber Mitsubishi G4M entstand Ende der 1930er Jahre und hatte den Erstflug am 23. Oktober 1939 und schon im Mai 1941 erfolgte über China der erste Kampfeinsatz. Die G4M1 war das erste Serienmuster welches in größeren Stückzahlen produziert wurde. Diese wurde von zwei Mitsubishi MK4A Kasei Modell 11-Sternmotoren und Dreiblatt-Propeller angetrieben. Ab März 1942 wurde der MK4E Kasei Model 15 eingebaut und dieser hatte stärkere Turbolader. Damit wurden die Höhenleistungen verbessert. Ab August 1942 wurden diese G4M1 als Model 12 bezeichnet. Teilweise wurde auch ein Spinner bei den Luftschrauben ab Sommer 1942 verbaut.
Als herausragende Eigenschaft der G4M wurde die Reichweite bezeichnet. Allerdings wurde diese durch einen gewissen Verzicht auf Panzerung und Selbstschutz erreicht. Ohne Begleitschutz wurden die G4M eine leichte Beute der alliierten Jäger. Im Januar 1944 endete die Produktion der G4M1. Am 10. Dezember 1941 versenkten japanische G4M1 die beiden britischen Schiffe HMS Prince of Wales und HMS Repulse. Die letzte Aufgabe war der Transport einer Delegation zu den Kapitulationsverhandlungen mit zwei Exemplaren am 19. August 1945.
Bausatz: Die Mitsubishi G4M1 Model 11 im Maßstab 1/72 erschien erstmals 1969. Das ist schon mal gute 50 Jahre her. Dieser Bausatz ist übrigens nicht verwandt mit dem G4M2-Kit. In einem etwas flachen Stülpkarton befinden sich gut verpackt drei hellgraue Spritzgussrahmen mit 56 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit 18 Teilen, ein Decalbogen und die typische Bau- und Bemalungsanleitung.
Den Spritzgussteilen sieht man durchaus das Alter inzwischen an obwohl die Abspritzung in Ordnung ist. Auch findet man keinen Grat. Allerdings gibt es hier erhabene Strukturen mit feinen Nieten. Das war damals zeitgemäß aber heute wirkt es ein wenige antiquiert. Bei Schleifarbeiten gehen diese erhabenen Strukturen leider verloren.
Im Innern ist der Rumpf allerdings leer. Es gibt allerdings ein rudimentäres Cockpit mit drei Sitzen und einem Steuerhorn. Das Ganze soll mit Hilfe von drei Besatzungsmitgliedern kaschiert werden. Immerhin gibt es von eduard ein ZOOM Set für das Cockpit. Die kleinen Klarsichteile werden von innen in den Rumpf eingeklebt.
Die Hauptfahrwerksbeine sind etwas vereinfacht und entsprechen keinesfalls dem heutigen Standard. Leider sind auch die Räder etwas einfach. Im Innern der Fahrwerksschächte bleibt es leider auch leer. Die Mitsubishi-Sternmotore sind als erhabene Platte dargestellt. Sie verschwinden hinter der einteiligen Motorhaube mit geöffneten Kühlklappen. Die einteiligen Luftschrauben können leider nicht ohne Spinner zusammengebaut werden. Damit fallen eigentlich die frühen G4M1 als Option aus!!! Hier setzt dann die Eigeninitiative an.
Bei den Höhen- und dem Seitenrudergibt es scharfe Hinterkanten. Der Heckstand ist innen recht leer aber es gibt ein Abwehr-MG. Die Klarsichtteile sind auch wirklich klar. Aber sie sich in der üblichen Stärke.
Die Farbangaben sind für das GUNZE-Farbsystem. Der kleine Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Er enthält auch noch ein Instrumentenbrett.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Die Mitsubishi G4M1 von Hasegawa in 1/72 ist ein "Golden Oldie". Auch in dieser Bemalungsvariante ist dieser Bausatz nach wie vor empfehlenswert. Aufgrund der Teilezahl und des Aufbaus ist dieser Kit auch für wenig erfahrene Modellbauer empfehlenswert.
Literaturempfehlungen:
Mitsubishi G4M Betty Martin Ferkl REVI Publications 2002 ISBN 80-85957-09-4 |
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Volker Helms, Godern(September 2020)