Vorbild: Das Kipprotor-Flugzeug mit vertikaler sowie Kurzstart- und -landefähigkeit (VTOL und STOL) hatte schon 1989 seinen Erstflug. Die ersten Exemplare gingen ab 2005 bei der USAF und ab 2006 bei dem US Marine Corps in Dienst. Dieser lange Zeitraum vom Erstflug bis zur Indienststellung verdeutlicht die Schwierigkeiten, die mit dem System verbunden sind. Übrigens sind beide Rotoren mit einer Transmissionswelle gekoppelt. Dadurch bleibt die Flugstabilität dieses Zwitters von Flugzeug und Hubschrauber bei Ausfall eines Triebwerks erhalten.
Das US Marine Corps setzt derzeit zwei Versionen ein. Die MV-22A ist ein Transporter und kann von Trägern und Landungsschiffen sowie von unbefestigten Plätzen eingesetzt werden. Inzwischen sind 125 Exemplare der MV-22B im Einsatz. Sie besitzt keine Vorrichtungen zur Luftbetankung. Für Spezialeinsätze hat die USAF die CV-22B im Dienst. Für die Kampf- und Suchmaschine bei der US Navy lautet die Bezeichnung HV-22.
Bausatz: Hasegawa hat sich dankeswerterweise der MV-22B Osprey in 1/72 angenommen. Das ist auch gut so! Der praktische stabile Stülpkarton enthält gut verpackt neun hellgraue Spritzlinge mit 125 Einzelteilen, vier Gummikappen, 21 Klarsichtteile, einen großen Decalbogen und die Bauanleitung.
Die Teile sind in der gewohnten sprichwörtlichen Hasegawa-Qualität. Hier gibt es feine versenkte Oberflächenstrukturen mit schönen Details. Das Cockpit ist dafür recht einfach ausgestattet. Die beiden Sitze sind etwas klobig und die Instrumente werden mittels Decals dargestellt. Weiter hinten bleibt der Rumpf leer. Wer will, der kann den Mangel mit ein paar Figuren kaschieren.
Scharfe Hinterkanten gibt es bei der Tragfläche und den Rudern leider konstruktionsbedingt nicht. Das Fahrwerk wirkt etwas grob. Dafür gefallen mir die beiden Triebwerksgondeln deutlich besser. Die beiden Propeller haben einzelne Blätter.
Die Klarsichtteile sind schön durchsichtig. Die beiden Scheibenwischer Für die Kabinenverglasung werden einzeln angeklebt. Hasegawa bietet für die Modellpräsentation einen durchsichtigen Ständer.
Der große Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Immerhing gibt es einige Federal Standard Farbtöne als Hinweise in der Bemalungsanleitung.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Ein gut gemachter Bausatz! Freaks können sich bei eduard bedienen und ein wenig nachdetaillieren.
Volker Helms, Godern(Oktober 2014)