Kawasaki Ki 61-I HEI "Hien"

Hasegawa (09087) - Spritzguss - 1/48

Historisches: Die Kawasaki Ki 61 war das einzige mit einem flüssigkeitsgekühlten Reihenmotor ausgestattete Jagdflugzeug, das Japan wähend der 2. Weltkriegs einsetzte. Der Ha.40 Motor war ein Lizenzbau des deutschen DB 601 Triebwerks. Konstruktiv war die Ki 61 an die Heinkel 100 angelehnt, welche, nachdem sie im deutschen Jägerprogramm gegen die Messerschmitt Bf 109 unterlegen war, zum Export freigegeben wurde. Insgesamt war die Hien aber eine eigenständige Konstruktion, obwohl sie zeitweise mit MG 151 von Mauser ausgestattet war, die mittels U-Boot geliefert wurden.

Der erste von einem Duzend Ki 61 Prototypen hob im Dezember 1941 erstmals ab. Die Serienproduktion begann ca. 1½ Jahre später und die ersten Maschinen erreichten im Spätsommer 1942 die Einheiten. Die Bewaffnung wurde in den nachfolgenden Fertigungslosen stetig verbessert und das Flugzeug wurde schließlich sogar mit 30mm Waffen ausgestattet. Auch konstruktiv war das Flugzeug permanent Änderungen unterworfen, so war die Ki 61-II mit dem 1500PS Motor Ha. 140 und einer größeren Tragfläche ausgestattet.

Eine Übersicht der Varianten habe ich dem Forum von j-aircraft.com entlehnt:

Die erste "Kurznasen"-Varianten war die Ki 61-I Koh (a), die ein voll einziehbares Spornrad, zwei 7,7 mm MG in den Flügeln und zwei synchrosiserten 12,7 mm MG im Rumpf hatte.

Ki 61-I Otsu: Da die Flügelbewaffnung als zu leicht empfunden wurde und die Heckrad-Einziehmechanismus zu unverlässlich war, wurden diese Punkte dementsprechend geändert. Zwei 12,7mm Maschinengewehre ersetzten den Flügel 7,7 Millimeter mit entsprechenden Änderungen der Beulen auf den Flügeln und der Heckfahrwerksschacht wurde verkleidet und der Einziehmechanismus blockiert.

Die Ki 61-I Hei war eine noch schwerer bewaffnete Variante. Ihre Geschichte begann, als eine Anzahl deutscher Mauser 151/20 (20mm Kanonen), durch Unterseeboote nach Japan importiert wurden. Anscheinend wurde sie parallel zur Variante Otsu auf den Produktionslinien bei Kawasaki gebaut, aber einige "Umbausätze" wurden auch direkt nach Neu-Guinea verschickt. In dieser Variante wurden die Flügelmaschinengewehre durch die Mauser Kanonen mit dazugehörigen Änderungen ersetzt.

Die folgende ("Langnasen"-)Variante, Ki 61-I Tei (d), war eine grundlegende Revision der Konstruktion hinsichtlich der Vereinfachung der Produktion und Wartung und der Verwendung von Teilen aus japanischer Fertigung einschließlich der Bewaffnung. Der vordere Rumpf wurde zwischen dem Cockpit und dem Motor (gleich hinter den Auspuffstutzen) verlängert, um Platz für die Installation der japanischen Ho5 20-mm-Kanonen im Rumpf zu schaffen (die Mauser konnten nicht mehr beschafft werden). Die Flügel-12,7mm-MG wurden ähnlich wie bei der Otsu Variante angeordnet.

Die meisten Ko, Otsu und Hei wurden über Neu-Guinea eingesetzt, obwohl einige in Japan behalten wurden. Diese (hauptsächlich Tei und ein paar Otsu und Hei) fanden schließlich ihre Weg zu den "Special Attack Chutais" der Heimatverteidigung. Um die nötigen Höhen und Geschwindigkeiten zu erreichen häufig ihrer Bewaffnung entledigt, waren sie dazu bestimmt, die hoch einfliegenden amerikanischen B-29 zu rammen. Diese Taktik war nicht wirklich "selbstmörderisch", es sollte vielmehr auf der B-29 "gelandet" und dann mit dem Fallschirm abgesprungen werden... Einige Piloten taten das mehr als einmal und haben überlebt!

Auf der anderen Seite wurden wenige Tei nach Neu-Guinea geschickt und die meisten von ihnen wurden als Jäger in der klassischen Weise verwendet (obwohl einige schließlich auch bei den Spezial-Angriffseinheiten "landeten").

Die Ki 61-I Tei sollten nicht mit den Ki 61-II verwechselt werden, welche auch eine längere Nase aber eine vollständig geändertes Design und ein neues, leistungsfähigeres Triebwerk hatten.

Der Bausatz präsentiert sich in der gewohnten Hasegawa-Qualität. Mir sind eigentlich nur 2 kleinere Probleme aufgefallen. Zum einen habe ich wohl einen Spritzling vom Begin einer Schicht erhalten. Im Bereich des Vorderrumpf sind nämlich einige Schlieren zu erkennen, die entstehen, wenn die Form so kalt ist, dass die Spritzmasse aus den verschiedenen Einspritzstellen sich nicht vollständig miteinenader verbinden kann, bevor sie erkaltet. Dies fällt dann besonders beim Arbeiten mit Acryfarben auf, da diese einen sehr dünnen Film auf dem Modell bilden und die Schliere deshalb durchscheint. Hier ist also Grundieren angesagt!

Zweitens ist die Kanzel immer noch nur einteilig. Eine geöffnete Darstellung ist/wäre daher mit Arbeit verbunden...

Bemalungen:

Fazit: Sehr schöner Bausatz einer weiteren Ki 61 Variante.

Steffen Arndt, Schwerin